Stadtnachrichten

Jg.1993

/ Nr.2

- S.12

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Winterschlafstätte für
Obdachlose im alten Kolpinghaus
Auch heuer dient das frühere Kolpinghaus in der Dreiheiligenstraße wieder als W i n t e r schlafstätte für Obdachlose. Weil sich die Sozialvereine, die in den beiden vergangenen
Jahren das Haus führten, dazu nicht mehr bereit erklärten, ergriff diesen W i n t e r die
Stadtgemeinde - in Zusammenarbeit mit dem Sozial- und Gesundheitssprengel
Innsbruck - die Initiative.

(Th) Wie Stadtrat Dipl.-Ing. Sprenger bei
einer Pressekonferenz am 17. Dezember
erklärte, war die Aufnahmekapazität des
Hauses, die mit 50 Personen festgesetzt
wurde, schon nach wenigen Tagen erreicht.
Wer keine eigene Unterkunft hat, weiß das
hier Gebotene zu schätzen: Geheizte Räume, Zweibettzimmer, die Möglichkeit, Essen zuzubereiten und Wäsche zu waschen.
Auch ein Frühstück wird verabreicht. Das
Haus ist von 15 Uhr bis 9 Uhr früh zugänglich und
an Wochenenden sowie
Sonn- und Feiertagen ganztägig geöffnet.
Für die Betreuung der Obdachlosen untertags setzt Stadtrat Sprenger weiterhin auf
die Zusammenarbeit mit den - von der
Stadtgemeinde subventionierten - Sozialvereinen. Sie beraten und geben Hilfestellung bei der Arbeits- und Wohnungssuche.
Geleitet wird die Winterschlafstelle von
einem Sozialarbeiter der Stadt und vier
hauptamtlichen Mitarbeitern. 15 Freiwillige, darunter auch Studenten, unterstützen
das Team. Als wichtig bezeichnet SR Dr.
Hermann Schweizer, der Leiter der städtischen Sozialabteilung, daß für die Ob-

dachlosen ständig Ansprechpartner zur
Verfügung stehen.
Um Konflikte der vielfach schwer Alkoholkranken möglichst zu vermeiden,
herrscht im Haus Alkoholverbot, und
überdies werden heuer - im Vorjahr waren
die diesbezüglichen Probleme zu groß keine Frauen mehr beherbergt. Heimleiter
Bruno Sporschill hält für sie Plätze in der
städtischen Herberge bereit. Wie der Herbergsvater weiters betonte, werden die Bewohner in die täglichen Abläufe des Hauses, z. B. in Ordnungs- und Putzdienste,
eingebunden. Auch ein Küchendienst, der
regelmäßig einen Speisenplan erstellt und
ein Hausausschuß mit Sprecher sowie Beratern hat sich gebildet.
Die Kosten für die Winterschlafstelle in
der Höhe von einer Million Schilling tragen Stadt und Land gemeinsam.
Weitergeführt werden unterdessen die Planungsarbeiten der Stadtgemeinde, die für
dieses Gebäude eine Mehrfachnutzung mit
Garconnieren für
Krankenschwestern,
Vereinsräumen, einer Altenstube und einer
Sozialstation vorsehen.


Spezialpflegebett erleichtert
die Krankenpflege zu Hause

/ ) as moderne,
elektrisch steuerbare Pflegebett
stellt nicht nur
für den kranken
Menschen, sondern auch für die
Pflegeperson eine große Hilfe
dar. Damit auch
im Familienverband
lebende
Pflegebedürftige
durch den Einsatz dieses Spezialbettes Erleichterungen erfahren, überreichten noch vor Weihnachten Vertreter
des gemeinnützigen Vereines "Jugendheim Pradl, 1899" der ambulanten Hauskrankenpflege einen
Scheck über 32.000 Schilling. Damit wurde ein Pflegebett angekauft. Im Bild von rechts: Der Leiter der städtischen Sozialabteilung, SR Dr. Schweizer, Sozial-Stadtrat Dipl.-Ing. Sprenger; für den
Verein waren anwesend Dipl.-Arch. Jung, Oberst Stadimann und Dipl.-Ing. Hellbock; im Bild links
Pflegedienstleiterin Sr. Erna und Einsatzleiter Mag. Schlick.
(Foto: Frischauf).

12

STADTNACHRICHTEN - FEBRUAR 1993

Funktionell und
modern: Das
"Haus der
Gesundheit"
(Th) Mit einem musikalisch umrahmten Festakt wurde am 15. Jänner das
"Haus der Gesundheit" der Tiroler Gebietskrankenkasse feierlich in Betrieb
genommen. Obmann Friedrich Dinkhauser konnte dazu zahlreiche Festgäste unter anderem der Landes- und
Stadtpolitik sowie der Wirtschaft begrüßen. Der Neubau, der im Anschluß
an einen Architektenwettbewerb nach
Plänen des Innsbrucker Architekten
Dipl.-Ing. Werner Thönig in über zweijähriger Bauzeit errichtet wurde, beherbergt die nach den neuesten Erkenntnissen
der
medizinischen
Technologie eingerichteten Ambulatorienräume für Physiotherapie und
Zahnbehandlung. Die räumliche Beengtheit gerade in diesen Bereichen
verhinderte bisher die notwendige
Ausstattung mit modernen Geräten. In
Tirol werden rund 500.000 Personen
von der Gebietskrankenkasse betreut.
Bürgermeister Romuald Niescher gab
seiner Freude über die Erweiterung des
Angebotes an Gesundheits-Einrichtungen in Innsbruck Ausdruck und würdigte die Tatsache, daß bei der Planung
des Neubaues auch auf das Stadtbild
Rücksicht genommen wurde. Die Kosten des "Hauses der Gesundheit", das
vom Klara-Pölt-Weg aus zugänglich ist
und in der Dreiheiligenstraße eine
Tiefgarage aufweist, belaufen sich auf
rund 170 Millionen Schilling.


Info-Broschüren
für die aktuelle
Gesundheitsvorsorge
Der Gesundheitsvorsorge kommt ein
immer bedeutenderer Stellenwert zu.
Neben Informationsgesprächen, Beratungen und Gesundheitsmessen sind
insbesondere Servicebroschüren verschiedenster Stellen für die Bevölkerung von großem Interesse. Dieser
Entwicklung hat, wie Gesundheitsstadtrat Peter Moser mitteilt, auch das
Innsbrucker Gesundheitsamt Rechnung getragen. Im ersten Stock des
neuen Rathauses, Fallmerayerstraße 1,
befindet sich ein Service-BroschürenStänder, der breitgefächerte Informationen über Krankheiten ebenso wie
über bestehende Selbsthilfegruppen
zur freien Entnahme bereithält. Diese
Broschüren bieten eine wichtige Ergänzung zu den Beratungsstunden der
Amtsärzte. Die Bevölkerung wird eingeladen, von diesem Angebot Gebrauch zu machen.