Stadtnachrichten
Jg.1993
/ Nr.2
- S.9
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Bürgermeister Romuald Niescher feiert
am 9. Februar seinen 60. Geburtstag
A m 9. Februar w i r d Bürgermeister Romuald Niescher 60; heuer im Herbst werden
es zehn Jahre sein, daß er als Bürgermeister an der Spitze der Stadtregierung die
Geschicke der Tiroler Landeshauptstadt entscheidend mitgestaltet, die für ihn
"die schönste Stadt der W e l t " ist. Anlaß für einen Rückblick auf ein bewegtes
Jahrzehnt in der Geschichte unserer Stadt.
Romuald Niescher wurde am 9. Februar
1933 in Innsbruck geboren. Vater Ernst
Niescher war Magistratsbeamter und mehrmals Tiroler Schachmeister. Die Familie
wohnte in der Seilergasse; in der Altstadt
ist der Jubilar "aufgewachsen".
Nach sieben Klassen des Akademischen
Gymnasiums unterbrach Krankheit den Besuch der Mittelschule. 1953 trat Niescher in
den Dienst der "Tiroler Gemeinnützigen
Wohnbaugesellschaft". Abendstudium neben der Arbeit an der Arbeiter-Mittelschule; Matura 1955. Die "Tiroler Gemeinnützige" bestellte ihn 1971 zum Prokuristen.
Romuald Niescher war immer schon aus
Überzeugung ein "politischer Mensch":
1954 trat er der Jungen Generation der
ÖVP bei, 1961 dem ÓAAB. Im Oktober
1965 wurde er in den Innsbrucker Gemeinderat gewählt, 1971 wurde er amtsführender Stadtrat und 1977 erster Vizebürgermeister. Seit 1979 ist der Jubilar
Stadtparteiobmann der ÖVP; die Nachfolge
von DDr. Alois Lugger als Bürgermeister
trat Romuald Niescher im Herbst 1983 an.
Umweltfragen seit jeher
wichtige Anliegen
Es ist fast schon vergessen, daß damals die
Luftbelastung im Winter deutlich höher
war als heute. Innsbruck erließ die strengste
Verordnung aller österreichischen Städte
zur Senkung des Schwefelgehaltes im
Heizöl. Die IVB erhielten wieder Elektrobusse. Erdgas kam in die Landeshauptstadt.
Die Stadtvegetation wird beständig durch
Neupflanzungen erweitert. Neue Alleen
entstanden.
Die Erschließung des Grundwasserfeldes
Innsbruck-West wird die Sicherung der
Wasserversorgung für künftigen Mehrbedarf sicherstellen. Die Kläranlage Roßau
wird derzeit um eine dreiviertel Milliarde
Schilling technisch auf den modernsten
Stand gebracht.
Innsbruck war die erste Stadt in Europa,
auf deren Flughafen keine "lauten" Flugzeuge mehr landen dürfen (Chapter-III-Regelung).
Sport, Erholung, Freizeit
Das Tivoli-Schwimmbad wurde in diesem
Jahrzehnt um 30 Mio. S technisch erneuert.
Den Baggersee zum Freizeitgelände auszubauen, war seit Anbeginn ein Anliegen des
Jubilars. Das Dampfbad in der Salurner
Straße wurde unter großem Aufwand renoviert. In Hötting-West entstand eine neue
Sportanlage mit Fußballplatz, zwei Ballspielfeldern und Leichtathletikanlagen. Die
Innpromenaden wurden konsequent ausgebaut. Die Stadtpark-Erweiterung um 6000
m2 wird heuer Wirklichkeit.
Reizthema Verkehr
Alle haben nach Verkehrsberuhigung gerufen: Das Verkehrskonzept, von europaweit
erfahrenen Planern erstellt, befindet sich in
Umsetzung - natürlich gibt es Schwierigkeiten, wenn die Bürger spüren, daß jeder
von den Maßnahmen betroffen ist. Aber:
Auch jene Verkehrsexperten, die mit der
Konzepterstellung nichts zu tun hatten, räumen ein, daß Verkehrsberuhigung nur
durch Parkraumbewirtschaftung, Restriktionen für private Pkw und Förderung des
öffentlichen Verkehrs erreicht werden kann,
wie das geschieht. Der Bürgermeister: "Ich
bin jetzt so alt, daß ich auf populistische
Politik verzichten kann. Wir werden die
Verkehrsberuhigung zum Wohle der Stadt
konsequent verwirklichen."
Radwege wurden und werden weiter ausgebaut.
Innsbrucks
erster
Obus-"
Durchmesserlinie" wird bald eine zweite
folgen. Wohngebiete wurden zu 30-km/hZonen.
Wohnungen, Schulen,
soziale Dienste
Im vergangenen Jahrzehnt wurden in Innsbruck über 1.500 geförderte Wohnungen
neu gebaut, historische Ensembles wurden
revital isiert (Turnus-Vereinshaus; DanklKaserne). In den "jungen" Stadtteilen
wurden neue Kindergärten und Schulen
ausgebaut (Angergasse) und errichtet (Hötting-West, Igls).
Die Pradler Sillbrücke, die "Schweinsbrücke" in Arzl, die Brücke im Zug der
Weiherburg-Zufahrt, die Fußgänger- und
Radfahrer-Brücke beim Stadtpark wurden
neu gebaut.
Der lange Wunsch der Stadt nach einem
Casino wurde Wirklichkeit. Die Weichen
für den Ausbau des Kongreßhauses um 250
Mio. S sind gestellt.
Soziale Dienste wie "Essen auf Rädern",
die Hauskrankenpflege, Haushaltshilfen,
Altenstuben und Sozialstationen wurden
ausgebaut. Der Innsbrucker Sozialsprengel
wurde Wirklichkeit. Die Wohnheime erhielten Pflegestationen. Die städtische Herberge wurde um über 10 Mio. S saniert.
Der Zubau zum Heim am Hofgarten ist begonnen.
Finanzlage stabilisiert
In den vergangenen drei Jahren konnte der
Schuldenstand der Stadt trotz der erwähnten großen Investitionen stabilisiert und sogar geringfügig gesenkt werden. Die erfolgte Regelung des "Heimfallrechtes
Achensee" bringt der Stadt langfristig finanziell spürbare Entlastung: Bis zum Jahre 2007 wird sich die Darlehensbelastung
nahezu halbieren.
Die nächste Generation wird davon noch
Innsbrucks Bürgermeister bei einer angenehmen Verpflichtung - liier im Gespräch mit Bundespräsident Dr. Thomas Klestil bei dessen Besuch am 12. Jänner: Das Wohl der Stadt. (Foto: Frischauf)
profitieren. Ad multos annos!
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STADTNACHRICHTEN - FEBRUAR 1993
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