Stadtnachrichten

Jg.1993

/ Nr.2

- S.5

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Innsbruck 1993: Große "Brocken",
die zu bewältigen sind
Bekenntnis zur Umwelt über Bord geworfen. Der Bürgermeister gab jedoch
auch zu, daß es Härten gibt ("Der
Teufel sitzt im Detail"). Hier muß
besonders einigen Wirtschaftstreibenden
geholfen werden, doch ist die Situation
oft so, daß der Stadt durch die bestehende Gesetzeslage die Hände gebunden
sind.
Ein weiteres großes Problem ist die
Wohnungssituation. "Wenn eine junge
Familie, mit normalen Finanzmitteln ausgestattet, praktisch keine Wohnung mehr
bekommen kann, dann ist dies ein unerträglicher Zustand. Daher dürfe man an
der Wohnungsnot nicht vorbeisehen.
Dachbodenausbau, Aufstockung und die
Änderung
des
Mietrechtes
mögen
wichtig sein, doch sind sie langwierig
und teuer und auch nur Tropfen auf den
heißen Stein." Bgm Niescher sieht als
einzige Hoffnung das in Begutachtung
befindliche Raumordnungsgesetz. DieTraditioneller Neujahrsempfang des Bürgermeisters für die Innsbrucker Medien am 21. Jänner
ses in
muß auf die Frage der Wohnungsnot
der Villa Blanka. Rund 80 Journalisten waren der Einladung gefolgt. Im Bild am Ehrentisch
I. Antwort geben. Eine Lösung für
einev.klare
Baudirektor Dipl.-Ing. Otto Müller, der Leiter der APA-Redaktion, Christoph Grati, Stadtrat
TirolDr.
und Innsbruck wäre es, das SüdtiroBruno Wallnöfer, der Vertreter des Tirol Kurier, Winfried Linde, Vizebgm. Dr. Norbert ler
Wimmer,
Modell auch bei uns einzuführen.
ORF-Tirol-Chefred. Josef Kuderna, Bgm. Romuald Niescher, TT-Chefred. Dr. Bernhard Platzer,
Vi- im Klartext, daß bei UmwidDies heißt
zebgm. Dipl.-Vw. Michael Passer, Tiroler-Krone-Chef red. Walther Prüller.
(Foto: SNS)
mungen großer Grundstücke von Freiland
in Bauland die Hälfte als freiverfügbarer
(we) Neujahrsempfang für die Innsbrucker der Bevölkerung zu helfen (50 Prozent
Medien am 21. Jänner - und ein eher sor- wohnen in größeren Städten bzw. Gemein- Wohnraum ausgewiesen wird und die angenvoller Bürgermeister. Nicht Themen den) fehlen bis heute. Das Versprechen des dere Hälfte dem sozialen Wohnbau gewidmet sein muß. Dabei muß auch der Preis
wie z. B. die aktuellen Probleme mit dem
Bundes in seinem "Umweltpaket", den
Ahrental (s. Seite 4), die Bewerbung um
Nahverkehr in den Städten fördern zu wol- dieser Grundstücke klar festgelegt werden,
die Austragung der Olympischen Spiele im
len, wurde nicht eingelöst. Finanzielle Be- und ihre Verfügbarkeit für Gemeinden
Jahr 2002 oder die Tatsache, daß sich in
lastungen, wie sie die Verwirklichung des oder gemeinnützige Bauvereinigungen
muß garantiert sein. Dies wäre - so Nieder Stadtregierung die Verhältnisse geän- Verkehrskonzeptes mit sich bringen (allein
dert haben und es nunmehr kein Arbeits- ein drei Hektar großer Park-&-Ride-Platz scher - ein enscheidender Schritt in die
richtige Richtung. Was für Tirol südlich
übereinkommen zwischen Stadtsenats- z. B. südlich des Eisstadions kostet alles in
parteien mehr gibt, sind es, die das Stadt- allem ca. 200 Mio. S) kann eine Gemeinde des Brenners gut ist, könne auch für Nordoberhaupt nachdenklich stimmen. "Dies aus eigener Kraft nicht lösen. Dazu kommt tirol eine Lösung sein. Zu viele sind es,
die eine Wohnung suchen. Daher muß
sind schwierige Dinge, aber nicht Anlaß der Umstand, daß vor wenigen Jahren
zur Sorge."
noch alle nach einem Verkehrskonzept ge- es entscheidende Eingriffe mit Hilfe
Was den Bürgermeister ernstlich bedrückt, rufen haben. Nun, da es um das Prestige- des Raumordnungsgesetzes geben. Lösun•
ist die finanzielle Situation in ganz Öster- projekt Auto geht, wird von vielen das gen, die allen gefallen, gibt es nicht.
reich und damit natürlich auch Innsbrucks.
"Alle Indikatoren deuten auf Sturm." So
wird es schwierig werden, die Budgetzahlen einzuhalten und die Entscheidung,
welche der zu treffenden Maßnahmen als
erste gereiht werden soll, ist nicht einfach.
las Konto der Bürger der Stadt - regelten die Modalitäten für den Weitertransport: Die Sachen werden nun von
Noch dazu, wo bereits beschlossene Dinge
"Innsbruck hilft Sarajevo", Tiroler
ihrer Verwirklichung harren. Dies gilt z. B.
Sparkasse Nr. 0000 - 00 61 55 - wur- der Caritas nach Split gebracht, dort auf
Klein-Lkw umgeladen und dann über
für den Kongreßhausumbau, die Stadtsäle
den bis Ende Jänner nahezu 1,1 MilKiseljak nach Sarajevo geführt, wo sie
und vor allem für die zahlreichen Maßnahlionen Schilling eingezahlt: Herzlichen
von der Caritas verteilt werden. Wenn
men des Verkehrskonzeptes.
Dank allen Spendern! Der Betrag
"Bestürzend ist es" - so Bgm. Niescher wird bekanntlich von der Stadt ver- diese Zeitung erscheint, wird ein Teil der
Waren schon am Ziel sein.
"daß die anderen Gebietskörperschaften,
doppelt.
Inzwischen läuft auch die Organisation
Land und Bund, obwohl sie um die ProDie Stadt nimmt ihre Verantwortung
der Unterbringung von Flüchtlingen aus
blematik der Verkehrsprobleme Bescheid
ernst: Zwei Bedienstete kontrollierten
Sarajevo im städtischen Heim in Wewissen, praktisch nichts tun." Effiziente
dieser Tage persönlich in Laibach, wie
stendorf.

Maßnahmen des Bundes, um 50 Prozent
die Waren zwischengelagert waren, und
Die dramatische finanzielle Entwicklung im ganzen Land sowie das Wohnungs- und
Verkehrsproblem waren die Hauptthemen des Bürgermeisters beim traditionellen
Medienempfang am 21. Jänner in der Villa Blanka. Der Bürgermeister ersuchte dabei
die Vertreter von Zeitungen, Rundfunk und Fernsehen vor allem um eine gewissenhafte
Recherche. " W i r vertragen berechtigte Kritik, man muß uns nicht lieben und nicht
loben, w i r wollen aber fair behandelt werden."

Innsbruck hilft Sarajevo"

STADTNACHRICHTEN - FEBRUAR 1993

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