Stadtnachrichten

Jg.1992

/ Nr.12

- S.31

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Haus der Lebenshilfe in Pradl
wird saniert und erweitert
Als Therapiebetrieb und Wohnheim für geistig Behinderte gehört das Haus der Lebenshilfe am Domanigweg in Pradl zu den wertvollsten Einrichtungen dieser A r t in
Innsbruck. Nun w i r d es mit einem Kostenaufwand von 26 Millionen Schilling saniert und
erweitert. Die Stadtgemeinde leistet dazu tatkräftige und finanzielle Hilfe.

(Th) Noch müssen die Bewohner des Hauses der Lebenshilfe die mit den Bauarbeiten verbundenen Unannehmlichkeiten verkraften, aber schon im Herbst nächsten
Jahres werden sie sich über die Neuerungen freuen. Die vor einigen Wochen unter
Leitung des Stadtbauamtes begonnenen
Bauarbeiten sehen nicht nur - nach rund
20 Jahren Heimbetrieb - die erforderliche
Sanierung des Altbestandes vor, sondern
auch wesentliche Verbesserungen. Ing.
Helmut Rofner von der Hochbau-Neubauleitung: "In zwei Geschossen werden die
Zimmergrundrisse verändert, über dem
Speisesaal ist durch Aufstockung die Errichtung eines Mehrzwecksaales vorgesehen und zudem wird ein Lift eingebaut."
Das Haus, das im Eigentum der Stadtgemeinde steht, war ursprünglich nicht für
Behinderte errichtet worden. Umsomehr
begrüßt es Werkstättenleiter Thomas Daxner, daß nun auch hier zeitgemäßer, behindertengerechter Komfort Einzug hält. Derzeit arbeiten 70 Behinderte in den
Tageswerkstätten, 20 Personen werden die
neuen Ein- und Zweibettzimmern bewohnen. Der Mehrzwecksaal soll nicht nur
hausintern verwendet werden, er steht

auch, so Daxner, für Veranstaltungen im
Stadtteil bereit. Ein möglicher Beitrag zur
Integration Behinderter!
Abgesehen von der Aufstockung sind
auch, wie der örtliche Bauleiter der Stadt,
Ing. Manfred Peer, mitteilt, u. a. Verände-

rungen im Eingangsbereich, ein eigener
Zugang für den Mehrzwecksaal und der
Einbau einer Hebebühne für den Lieferanteneingang im Norden des Hauses geplant.
Ein Glaserker auf der Südseite im ersten
Stock wird die Fassade beleben.
Zu den Baukosten in der Höhe von
26 Millionen Schilling trägt die Stadtgemeinde fünf Millionen bei. Für die Planung
des Umbaues zeichnet Architekt Dipl.-Ing.
Martin Mende verantwortlich.


Das Haus der Lebenshilfe am Domanigweg wird saniert und erweitert. Der Trakt rechts im Bild
erfahrt eine Aufstockung.
(Foto: Frischauf)

Hauptschulabschluß auch für Sonderschüler
Spezielle Förderung durch Kleingruppen

fordert wird. Durch das höhere Arbeitstempo und das selbständigere Arbeiten in diesem Kurs steigt nicht nur
das Selbstwertgefühl der Kinder, sondern
auch die Leistungsbereitschaft. Für
die Schüler in der Stammklasse bringt
die Abwesenheit der Mitschüler den Vorteil, daß sie individueller betreut werden
können.
Die intensive Zuwendung der Lehrer, das
Eingehen auf den jungen Menschen und
das Lernen ohne Druck fuhren immer wie-

der zu Erfolgen sowohl in der Schule als
auch in der persönlichen Entwicklung.
Voraussetzung ist jedoch, daß die Eltern
unterstützend mitwirken. Als wichtig
bezeichnet Direktor Winkler auch das
"Schonklima" in der Schule, das zwischenmenschliche Beziehungen zuläßt
und den Jugendlichen Halt gibt. In den
vergangenen Jahren haben 34 Mädchen
und Burschen die Haupt schulprüf ung
bestanden. Ihre berufliche Erfüllung finden sie dann als Handwerker, oft sogar mit
Gesellenprüfung, oder z. B. als Verkäufer/in.
Derzeit werden 136 Kinder im Pflichtschulalter in der Sonderschule, die in Räumen der Siebererschule im Saggen untergebracht ist, unterrichtet.


STADTNACHRICHTEN - DEZEMBER 1992

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Eltern behinderter Kinder und Pädagogen wissen es längst: je individueller ein Kind
gefördert w i r d , umsomehr entfaltet es sich und ist imstande, Leistung zu erbringen.
Diesem Gedanken folgt auch ein Schulversuch in der Sonderschule, der,
wie Direktor Karl W i n k l e r berichtet, nach ermutigenden Ergebnissen im Vorjahr
nun zum zweiten Mal durchgeführt wird.

(Th) Die lernbehinderten, aber nicht
geistig behinderten Kinder haben ab
der sechsten Schulstufe Gelegenheit,
am Kurs der Ausbau-Sonderschule teilzunehmen. Direktor Winkler: "Dies
bedeutet, daß sie bei entsprechender Eignung in den Fächern Mathematik,
Deutsch, Physik, Chemie, Englisch und
geometrisches Zeichnen in eine höhere
Leistungsgruppe aufsteigen können."
Vorausgehende Beobachtungen stellen
sicher, daß das Kind damit nicht über-