Stadtnachrichten

Jg.1992

/ Nr.12

- S.12

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Gesamter Text dieser Seite:
Neues Zugseil für Gondelbahn auf die Seegrube
U m die erforderliche Sicherheit für Fahrgäste und Bedienstete gewährleisten zu können,
werden die Bergbahnen zweimal jährlich einer Revision unterzogen. Im Mittelpunkt
der Überprüfung der Bahn zur Seegrube stand in diesem Herbst das Austauschen des
2.900 Meter langen Zugseiles.

(Th) Zwölf Jahre war das im Durchmesser
26 mm starke Zugseil nun im Einsatz.
Aufgrund des Ergebnisses einer genauen
Überprüfung durch die Wiener Technische
Versuchsanstalt mußte nun, wie Betriebsleiter Ing. Helmut Gelmini erklärte, eine
Erneuerung erfolgen. Das in Österreich
hergestellte Seil besteht aus 114 einzelnen
Stahldrähten. Bei seiner Dimensionierung
wird ein fünffacher Sicherheitsfaktor
berücksichtigt.
Eine der Schwierigkeiten beim Seilaustausch liegt darin, daß keine Bodenberührung erfolgen darf. Mit Hilfe einer in
1600 m Seehöhe installierten Ziehwinde
gelang es, innerhalb von drei Stunden diesen heiklen Ziehvorgang abzuschließen.
Spannende Momente gab es auch, als die

vier "Kegel" gegossen wurden (Bild). Sie
sind das Verbindungsstück zwischen dem
neuen Zugseil und der Kabine und damit
zugleich das "Innenleben" der Kupplung.
Die dafür verwendete Metallegierung muß
auf 400 Grad erhitzt werden.
Im Zuge der Revision neu justiert wurde
auch das 53 mm starke Tragseil der Bahn,
das alle fünf bis sechs Jahre aus Richtung
Seegrube "nachgelassen" wird. Dabei wird
das Seil, das immer an den gleichen Auflagepunkten Belastungen erfährt, weitergezogen, sodaß unverbrauchte Abschnitte für
die Beanspruchung zur Verfügung stehen.
Andere, ebenfalls vom bahneigenen Personal durchgeführte Arbeiten betreffen die
Überprüfung sämtlicher mechanischer und
elektrischer Antriebsgeräte sowie die
Überholung der Laufwerke und der Kabinen. Beendet werden
konnten auch jene Anschlußarbeiten, die
nach den Leitungsverlegungen zwischen
Hungerburg und Seegrube im vergangenen
Sommer erforderlich
geworden sind.
Die Materialkosten für
die Seilerneuerung
schlugen mit 550.000
Schilling zu Buche.
Vorraussichtlich am
11. Dezember werden
die
Im Verlauf der Revisionsarbeiten an der Seilbahn auf die Seegrube Arbeiten beendet
wurde das Zugseil ausgetauscht. Im Bild: Der "Kegel" am neuen sein.
Seil- Dann nimmt die
ende wird gegossen. Er ist Teil der Kupplung und verbindet Seil Bahn
und wieder ihren Be•
Kabine.
(Foto: Frischauf) trieb auf.

Der neue IVB-Liniennetzplan
vom Aufsichtsrat "abgesegnet
(we) Eine wesentliche Forderung des Verkehrskonzeptes ist die optimale Erschließung des Stadtgebietes durch umweltfreundliche, komfortable und
möglichst schnelle öffentliche Verkehrsmittel.
Das neue, vom Amt für generelle Verkehrsplanung gemeinsam mit den Innsbrucker Verkehrsbetrieben ausgearbeitete
Liniennetz, das im Lauf der kommenden
Jahre Zug um Zug verwirklicht werden
wird, "steht" und fand bereits die Zustim-

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mung des Stadtsenates und in der Folge
auch des IVB-Aufsichtsrates.
Die Innsbrucker Stadtnachrichten werden
in der Jänner-Ausgabe ausführlich darüber
berichten. Hier ein kleiner Vorgeschmack:
Es wird eine neue Straßenbahnlinie "2"
geben, die "Einser" wird in beiden Richtungen von der Museumstraße über den
Burg- und Marktgraben, den Innrain und
die Bürgerstraße zur Andreas-HoferStraße geführt. Mehr in den Jänner-Stadtnachrichten.


STADTNACHRICHTEN -DEZEMBER 1992

Neu: Radwege
gegen die
Einbahn
Das Innsbrucker Verkehrskonzept sieht
zur Erleichterung des Radverkehrs auch
die Führung von Radwegen gegen die
Einbahn in dafür geeigneten Einbahnstraßen vor. Mit der Asphaltierung,
Markierung und Beschilderung solcher
Radwege wurde nun begonnen:
In der Adamgasse (im Bereich zwischen dem Bozner Platz und der Heiliggeiststraße). Im südlichen Teil der
Adamgasse von Wüten stadteinwärts
bis zur Salurner Straße; von der Salurner Straße in Richtung Bozner Platz
fährt der Radfahrer mit dem fließenden
Verkehr. In der Gegenrichtung wurde in
der nördlichen Adamgasse vom Bozner
Platz bis zur Salurner Straße gegen die
Einbahn ein Radweg eingerichtet.
Diese Maßnahmen bedingen Änderungen beim "ruhenden Verkehr": In der
südlichen Adamgasse wird auf der
Westseite der bestehende Längsparkstreifen zu einem Schrägparkplatz. Auf
der Ostseite entfällt der bestehende
Schrägparkplatz.
Gegen die Einbahn fahren Radler auch
in der Wilhelm-Greil-Straße von der
Museumstraße bis zum Bozner Platz.
Die Schrägparkplätze auf der Westseite
werden in Längsparkstreifen umgewandelt. Auch in der Lieberstraße wurde
ein Radweg gegen die Einbahn von der
Müllerstraße bis zur Maximilianstraße
eingerichtet.
Mit dem Inkrafttreten der neuen Parkraumbewirtschaftung ab 1. Dezember
wird der Radweg gegen die Einbahn in
der Müllerstraße angelegt: Er führt von
der Leopoldstraße bis zur Peter-MayrStraße.


IVB: Freifahrt
für Flüchtlingskinder
(we) ,,Doppelt gibt, wer rasch gibt",
dieses alte Sprichwort nahmen sich die
Innsbrucker Verkehrsbetriebe zu Herzen und haben nicht lang gezögert, als
es um die Frage ging, ob den rund 50
bosnischen Flüchtlingskindern für ihre
Fahrt in die Schule, gleich wie den
Innsbrucker Kindern, Freifahrtsausweise zur Verfügung gestellt werden
können. Das (auch für den Kostenersatz zuständige) Familien-Ministerium
hat bis Schulbeginn (und auch bis heute) auf die diesbezügliche Anfrage
nicht reagiert. Deshalb haben die IVB
zu Gunsten der Flüchtlingskinder entschieden und Freifahrten im Sinne der
Menschlichkeit genehmigt.