Stadtnachrichten

Jg.1992

/ Nr.11

- S.30

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Das "Plumpsklo" auf der Alm
hat endlich ausgedient
Die Stadtgemeinde setzte weitere Schritte im Bereich des Umweltschutzes. Nach dem
Anschluß der Gastbetriebe Seegrube und Hafelekar an das städtische Kanalnetz im
heurigen Sommer, legten die Fachleute ihr Augenmerk auf die verpachteten städtischen
Almen Bodenstein und Hötting an der N o r d k e t t e . Auch hier wurde nun dafür gesorgt,
daß die mengenmäßig ständig zunehmenden Abwässer ordnungsgemäß beseitigt werden.

(Th) Für die in 1660 Metern Seehöhe liegende, noch recht urige Bodensteinalm
brachte der Sommer den Anschluß an die
heutige Zeit. Wie der Leiter der städtischen Agrar-, Forst- und Gartenabteilung,
Dipl.-Ing. Leonhard Steiger, erläutert,
wurden im Zuge der Bauarbeiten für die
Kanalverlegung von der Hungerburg zur
Seegrube auch Vorkehrungen in Richtung
Bodensteinalm getroffen. So konnten
nicht nur WC-Anlagen mit Anschluß
an den Kanal geschaffen werden, auch
Leitungen für elektrischen Strom und
für Trinkwasser erreichen nun die Alm.
Es haben also - vielleicht zum Leidwesen so m a n c h e r R o m a n t i k e r - das
Plumpsklo und die Gaslichter ausgedient. Anders werden dies sicher die

Pächter sehen, die während der ganzen
Woche hier leben, dabei die 360 Schafe
von Mühlauer und Arzler Bauern versorgen und überdies die zahlreichen
Bergwanderer freundlich bewirten. So
bedeutet zum Beispiel die neue Wasserleitung, daß nun immer genügend Wasser
vorhanden ist, was vorher, wegen des
Fehlens einer Quelle, ein besonderes Problem darstellte. Und auch der schwierige
Transport der bisher für die Küche erforderlichen Gasflaschen entfällt.
Die Bauarbeiten, die von der Baufirma
wegen des empfindlichen Geländes viel
Fingerspitzengefühl erforderten, schlugen
einschließlich Begrünung mit 1,4 Millionen Schilling zu Buche.
Einwandfreie Verhältnisse hinsichtlich der

Abwässer herrschen nun auch auf der
vielbesuchten Höttinger Alm. Hier wurde
im Sommer die alte Sickergrube zu einem
Drei-Kammern-System umgebaut. Ein
Übergabeschacht an der Kanalleitung von
der Seegrube zur Hungerburg gibt dem
Pächter der Alm die Möglichkeit, das
"Dünne" der Klärgrube auf kurzem Wege
dem Kanalnetz zuzuführen. Für den "Bodensatz" ist das Ahrental vorgesehen. Die
Arbeiten wurden von städtischen Arbeitern ausgeführt, die Kosten beliefen sich
auf 50.000 Schilling.
Im kommenden Jahr nimmt die Stadtgemeinde als Abschluß der Arbeiten
in diesem Bereich die Wasserversorgung der Höttinger Alm in Angriff.
Anstelle der bisherigen Quelle wird
eine neue, unterhalb der Frau Hitt am
"Braunegg" gelegene, erschlossen. Derzeit laufen Überprüfungen der Wasserqualität. Die Kosten für die neue
Quellfassung liegen bei 150.000 Schilling.


Bäume und Büsche als Sicht- und
Sonnenschutz am Baggersee
Bereiche betonen und Schatten spenden.
So werden z. B. mit Bäumen und Sträuchern die Hügel am Kinderspielplatz bepflanzt und auch beim Aussichtsplatz und
an der Steintreppe sollen Baumgruppen
(Th) Wo sich bis vor kurzem ruhesu- gegen die Straße und angrenzende Bauten Akzente setzen. Der neue Treffpunkt für
chende Mitbürger dem Nichtstun hin- abzuschirmen und andererseits zu glieBadefreunde könnte demnach im komgaben und Kinder ihren Bewegungs- dern. Bäume sollen aber auch einzelne menden Jahr "unter den drei Eichen"
drang ausleben durften,
heißen!
grasen nun Schafe. Für
Um eine möglichst natürden Baggersee ist die Zeit
liche Anlage zu schaffen,
der Erholung gekommen.
ist die Artenvielfalt an BäuAllerdings ist es noch
men und Sträuchern groß.
nicht ganz ruhig geworBei den Hochstämmen
den, denn Herbstzeit ist
wurden u. a. Vogelbeeren,
Pflanzzeit und damit der
Robinien und Eichen ausrichtige Termin, das vorgewählt, während bei den
gesehene Grünkonzept zu
kleineren Bäumen Ahorne,
verwirklichen. Es werden,
Erlen und Traubenkirschen
wie Ing. Gerhard Dendl
auch dafür sorgen werden,
vom städtischen Amt für
daß wieder Tiere UnterPlanung und Neubau von
schlupfe finden. Farbige
Grünanlagen erklärt, 850
Tupfen im Gelände könnBäume unterschiedlicher
ten die zwölf verschiedenen
G r ö ß e , 8400 S t r ä u c h e r
Arten von Sträuchern brinund 3900 Bodendecker
gen, darunter Wildrosen,
gesetzt. Ziel ist, das Gelänund Sträuchern Holunder und SteinweichDie
Freizeitanlage
in
der
Roßau
wurde
mit
13000
Bäumen
de einerseits nach außen
(Foto: Eliskases) sein.

bepflanzt.
Durch die Vergrößerung des Areals und aufgrund der vielfältigen Angebote hat
der Baggersee im vergangenen Sommer die Herzen zahlreicher Schwimmer und "Sonnenanbeter" erobert. Jetzt w i r d die Freizeitanlage auch für die Schattensuchenden noch
attraktiver: Der Baum- und Strauchbestand nimmt in diesen Wochen um 13000 Stück zu.

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STADTNACHRICHTEN - NOVEMBER 1992