Stadtnachrichten

Jg.1992

/ Nr.11

- S.8

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Partnerstadt Sarajevo:
ii
SOS"-Ruf nach Innsbruck
Die Stadt richtet einen dringenden Aufruf an die Innsbrucker Bevölkerung,
den Menschen in unserer Partnerstadt Sarajevo zu helfen: In Heftmitte
dieser "Stadtnachrichten" finden Sie einen Erlagschein mit dem von der Stadt
eingerichteten Spendenkonto (Tiroler Sparkasse, K o n t o - N u m m e r 0000 - 00 61 55),
"Innsbruck hilft Sarajevo".

(we) Wie berichtet, hat Bürgermeister Romuald Niescher Ende August Sarajevo besucht und die dramatische Situation in
Innsbrucks Partnerstadt selbst miterlebt.
Damals wurde auch vereinbart, daß das
Stadtoberhaupt von Sarajevo zum Städtetag im September nach Graz kommen
werde, um sich persönlich mit seinen Anliegen an die Öffentlichkeit wenden zu
können. Leider gestatteten die Umstände
in Sarajevo diese Fahrt nach Graz nicht.
Am 7. Oktober jedoch gelang Bürgermeister Muhamed Kresevljakovic gemeinsam
mit dem Leiter der Hilfeorganisationsstelle, Sead Dardagan, und dem Referenten
für wirtschaftliche Anliegen der Stadt Sarajevo, Besim Culahovic, ein kurzer Besuch
bei Bürgermeister Niescher in Innsbruck.
Muhamed Kresevljakovic richtete dabei
die dringende Bitte an die Stadt Innsbruck und an die Innsbrucker Bevölkerung, zu helfen.
Dringend benötigt Sarajevo zur Wiederherstellung seines Kontaktes zur Außenwelt zwei Satellitentelefone. Weiters u. a.
Kindernahrungsmittel, Konserven, Milchpulver, Medikamente, Verbandszeug, Vitaminpräparate, Chemikalien für die Wassergüteprüfung, Winterkleidung (gebraucht), Decken, Plastikfolien als Ersatz
für Fensterscheiben, Teller für Krankenhäuser, Kerzen und, ganz wichtig, Tankwägen für Trinkwasser.
In der Sitzung des Stadtsenates vom
14. Oktober wurden die Möglichkeiten einer humanitären Hilfeleistungsaktion für
die Partnerstadt Sarajevo besprochen.

kenanstalten anfragen, ob eine Möglichkeit bestünde, Schwerstverletzte bzw.
chronisch Kranke aus dem Kriegsgebiet
aufzunehmen.
Bereits abgeschickt ist ein Telefax an alle Winter-Olympiastädte, in dem Bürgermeister Niescher seine Kollegen in
aller Welt auffordert, mit eindringlichen Worten die Bitte an IOC-Präsident
Juan Antonio Samaranch zu richten,

Wichtigstes Ergebnis: Der Bürgermeister erläßt einen Aufruf um Hilfe an die
Innsbrucker Bevölkerung (vgl. auch
Seite 2). Ein Spendenkonto wird eingerichtet: " I n n s bruck hilft Saraj e v o " , Kto. Nr.
0000 - 00 61 55
bei der Tiroler
Sparkasse Bank
AG. Die Stadt
I n n s b r u c k wird
den eingegangenen Spendenbetrag verdoppeln.
Eine erste Wagenladung, die in
Laibach direkt an
Vertreter Sarajevos übergeben
wird, wird von
der Stadt vorfinanziert.
Die
Stadt Innsbruck
Bürgermeister Romuald Niescher mit dem Bürgermeister von Sarajevo,
steht da- für gera- Muhamed Kresevljakovic , anläßlich seines Kurzbesuches in Innsbruck am
de, daß die Hilfs- 7. Oktober.
(Foto: Murauer)
lieferungen in die
richtigen Hände kommen. Helfen wir
gemeinsam, das unsägliche Elend in unserer Partnerstadt zu lindern!
Auch bosnische Gastarbeiter in Innsbruck
sind aufgefordert, ihren Landsleuten zu
helfen.
Weiters hat der Stadtsenat eine Arbeitsgruppe eingesetzt, um zu prüfen, wie die
weiteren Wünsche Sarajevos erfüllt werden können. U. a. will man in Tirols Kran-

daß dieser bei UN-Generalsekretär Dr.
Butros Butros-Ghali mit dem Ziel vorstellig werde, durch wirksame Maßnahmen ein Ende der Kämpfe zu erreichen
und die Versorgung Sarajevos mit Hilfsgütern sicherzustellen.
Wenn sich die Situation Sarajevos vor dem
Wintereinbruch nicht deutlich verbessert,
sind rund ein Viertel der Bevölkerung vom
Tode bedroht.


Helfen wir gemeinsam
den Menschen in Sarajevo!
Der Winter naht. Rund ein Viertel der Bevölkerung wird ihn nicht überleben, wenn wir nichts tun.
Die Stadt Innsbruck hat ein Spendenkonto eingerichtet.
Ein Erlagschein ist dieser Ausgabe der Stadtnachrichten beigeheftet.
Der eingezahlte Betrag wird von der Stadtgemeinde verdoppelt.
Die Hilfslieferungen werden von der Stadt Innsbruck nach Laibach gebracht, wo sie von
der Hilfsorganisationsstelle Sarajevo in Empfang genommen werden.
So ist es mit dem Bürgermeister von Sarajevo vereinbart. Sollte der Erlagschein fehlen oder verlorengegangen sein:
Die Kontonummer bei der Sparkasse lautet: 0000 - 00 61 55 „Innsbruck hilft Sarajevo"
8

STADTNACHRICHTEN - NOVEMBER 1992