Stadtnachrichten

Jg.1992

/ Nr.11

- S.4

Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 1992_Innsbrucker_Stadtnachrichten_11
Ausgaben dieses Jahres – 1992
Jahresauswahl aller Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
btadt Innsbruck saniert
ihren" Ansitz Liebenegg
Ein wichtiger Beitrag zur Stadterneuerung: Abgewohntes,
aus dem Beginn des 17. Jahrhundert stammendes Gebäude in W ü t e n w i r d modernes
Geschäfts- und Wohnhaus. Die prachtvolle Fassade mit den Fresken w i r d renoviert.

(we) Das im Besitz der Stadt befindliche
Haus Liebeneggstraße 2 in Wüten wird

nungen. Nach einer Bauzeit von ca. 18
Monaten soll das Gebäude in neuem
Glanz erstrahlen. Die Geschäfte im Erdgeschoß werden bleiben, im 1. Stock wird
ein Seniorenwohnheim mit
sechs Garconnieren und einem Gemein schaftsraum
Platz finden, im zweiten und
dritten Stock sind insgesamt
zehn Mietwohnungen vorgesehen.

Das Südeck des Liebenegg-Ansitzes mit Turmanbau

In der Mitte des Hauses wird
ein Lift eingebaut, ein neuer
zentral gelegener Lichthof
vom Dach bis zum Erdgeschoß wird die ehemals dunklen Gänge erhellen. Die
alten Deckengewölbe und
Holzdecken werden selbstverständlich erhalten bleiben.
Sonst wird im Innern des
Hauses praktisch alles neu
gemacht. Neue Raumeinteilungen entstehen. Sämtliche Installationen wie
Strom, Wasser, Abwasser,
Gas etc. werden erneuert, die
Mauern müssen trockengelegt werden. Der bestehende

generalsaniert. Unter Beachtung der
Auflagen des Denkmalschutzes wird das
historische, bisher ebenfalls als Wohnund Geschäftshaus genützte, aber vollkommen abgewohnte Gebäude sozusagen
"vom Scheitel bis zur Sohle" erneuert. 26
Mio. S wird diese wichtige Maßnahme im
Sinne der Stadterneuerung kosten.
Nachdem in der Sitzung des Stadtsenates
vom 14. Oktober unter Vorsitz von Bürgermeister Romuald Niescher die Arbeiten
jeweils an die Billigstbieter vergeben wurden, hofft man in der Hochbau-Neubauleitung auf einen Baubeginn Anfang Dezember. Voraussetzung sind die positive
Erledigung des Wohnbauförderungsansuchens und die Übersiedlung der drei noch
im Haus befindlichen Wohnparteien in andere gleichwertige städtische Mietwoh-

4

Die Nordseite des Hauses im Zustand von 1991.

STADTNACHRICHTEN - NOVEMBER 1992

Dachstuhl wird nach den Erfordernissen
ergänzt und saniert und teils für Maisonettenwohnungen genützt. Die Fassaden,
inklusive des südseitig gelegenen Turmes
mit dem Zwiebeldach, werden renoviert,
die bestehenden Fresken wieder hervorgebracht. Die Fenster müssen ausgetauscht werden; das Dach benötigt eine
Reparatur und eine Neueindeckung mit
Biberschwanzziegeln. Die Seniorenwohnungen werden umweltfreundlich mit
Gas-Etagenheizungen, die übrigen Wohneinheiten mit Gas-Einzelheizungen ausgestattet.
Das Haus wurde auf Betreiben seines Besitzers, dem landesfürstlichen Kammermeister Hans Linggahöl, von Kaiser
Rudolf IL im Jahre 1601 zum adeligen
Ansitz mit dem Namen "Liebenegg" erhoben. Nachdem es 1824 an Bernhard Pini
verkauft wurde, wurde das Gebäude im
Volksmund Pinihaus genannt. Bereits
1825 ging es im Ver Steigerung s wege
an die Familie Raggi. 1901 wurde der
Ansitz an die Gemeinde Willen verkauft,
aber gleich darauf vom Baumeister Fritz
ersteigert und renoviert. Mit der Eingemeindung Wiltens 1904 ging das Haus in
den Besitz der Stadt Innsbruck über. Die
Original-Ausschmückung der Fassade
stammt vom kunstgewerblichen Maler Raphael Thaler. 1954 wurden die alten
Wandmalereien durch Toni Kirchmair
erneuert.