Stadtnachrichten

Jg.1992

/ Nr.10

- S.9

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Gesamter Text dieser Seite:
Auch pummelige Kinder finden
wieder Freude an der Bewegung!
Neben den mit Erfolg angebotenen, der Gesundheit dienenden Initiativen, wie dem
Haltungsturnen oder der Zahnprophylaxe, startet das städtische Gesundheitsamt nun
eine neue A k t i o n , diesmal für übergewichtige Kinder. Das vom Arbeitskreis für Vorsorgemedizin in Tirol für sechs- bis zwölfjährige Kinder ausgearbeitete Ernährungs- und
Bewegungsprogramm w u r d e in einer Pressekonferenz am 3. September vorgestellt.

(Th) Wie Stadtrat Peter Moser eingangs
feststellte, macht die von Fachleuten immer öfter geforderte gesunde Lebensweise ein Umdenken in der Bevölkerung erforderlich.
Durch
entsprechende
Anleitung gelingt diese Umstellung bei
Kindern am leichtesten. Zudem werden
über die Kinder auch die Eltern angesprochen. Dies ist umso wichtiger, wenn man
bedenkt, daß durch Übergewicht im Kindesalter der Grundstock für spätere Erkrankungen gelegt wird.
Untersuchungen haben ergeben, daß bis

zu 15 Prozent der schulpflichtigen Kinder
übergewichtig sind, ein Großteil davon
bleibt auch im Erwachsenenalter zu dick.
Als Ursachen werden neben Vererbungsfaktoren falsche Eßgewohnheiten und
mangelnde körperliche Bewegung angegeben. Neben den negativen gesundheitlichen Aspekten nehmen diese Kinder auch
oft eine Außenseiterposition in der Klassengemeinschaft ein: So führt z.B. ihr
Versagen im Sport dazu, daß sie im Ab-

seits stehen und körperliche Bewegung
zunehmend meiden.
Nach dem neuen Programm, das unter
dem dem Motto "Aufgewacht - Mitgemacht - Mitgelacht" steht, turnen die Kinder unter sportpädagogischer Leitung regelmäßig einmal in der Woche.
Angespornt werden sie durch die Comicfigur "Bummel". Dr. Doris Zollner-Neussl
vom Arbeitskreis für Vorsorgemedizin:
"Dabei werden Wettbewerbsübungen, bei
denen es Sieger und Verlierer gibt, vermieden, Spiel und Spaß sollen dominieren". Die Freude an der
Bewegung wird geweckt
und, wie Stadtphysika Dr.
Doris Renner hofft, das
oft sehr geringe Selbstwertgefühl der übergewichtigen Kinder steigt.
In spielerischer Form
wird von einer diplomierten Diätassistentin auch
das Ernährungstraining
angeboten. Diese Fachkraft wendet sich überdies
in Einzelgesprächen und
bei Elternabenden an die
Erziehungsberechtigten.
Auf diese Weise soll es zu
einem verbesserten und
gesünderen Ernährungsbewußtsein der gesamten
Familie kommen.
Als Ziel des Programmes
gibt Frau Dr. ZollnerNeussl den Gewichtsstillstand an, denn durch das
Längenwachstum wird
sich das Gewicht langsam
normalisieren. Diät oder
Verbote beim Essen gibt
es nicht. Vielmehr soll gemeinsam mit
Kindern und Eltern der richtige Umgang
mit den Nahrungsmitteln, das "Wann,
Wie oft und Wieviel" ausgearbeitet werden. Gute Dienste leistet der "Belohnungspaß", in dem über ein Punktesystem
vermerkt wird, ob z.B. anstelle zweier
Gläser süßen Saftes nur eines getrunken
wurde.
Das für die Dauer eines Jahres festgesetzte Bewegungs- und Ernährungsprogramm
STADTNACHRICHTEN - OKTOBER 1992

wurde bereits mit Erfolg in 11 Sozial- und
Gesundheitssprengeln durchgeführt. Alle
Veranstaltungen werden außerhalb der
Schulzeit angeboten. Als Kursbeitrag sind
200.- Schilling vorgesehen, Ermäßigungen sind möglich. Für nähere Auskünfte
steht gerne das städtische Gesundheitsamt, Fallmerayerstraße 1,1. Stock, Zimmer 337, Telefon 5360/337, Frau Larcher,
zur Verfügung.

Seit 10 Jahren
"Heilpädagogische Familien"
Der Verein "Heilpädagogische Familien", Mentlgasse 18, Telefon 580004,
veranstaltet anläßlich seines 10jährigen
Bestandes am 6. und 7. November im
Kongreßhaus Igls ein Symposion. Das
Sozialprojekt, das verschiedene soziale
Dienstleistungen anbietet, widmet sich
insbesondere behinderten und verhaltensgestörten Kindern und Jugendlichen. Soweit förderlich, werden die
Kinder dabei in der eigenen Familie
betreut, andernfalls wird den Kindern
ein Aufwachsen in einer heilpädagogischen Familie ermöglicht. Im Vorjahr
hat der Verein, der über ein interdisziplinäres Team von Fachleuten verfügt,
170 Kinder und 119 Familien betreut.

Krankenpflege:
Kenntnisse
auffrischen
Der rapide Fortschritt auch im Bereich
der Medizin macht den beruflichen
Wiedereinstieg nach einer längeren
Pause schwierig. Die Sanitätsabteilung
bietet daher für diplomiertes Krankenpflegepersonal vom 30. Oktober 1992
bis 9. Juli 1993 viermal wöchentlich einen Kurs, in dem die früher erworbenen Kenntnisse wieder aufgefrischt
werden. Die Kurskosten in der Höhe
von 3.500 Schilling übernimmt für Tirolerinnen die Landesregierung. Auskünfte und Anmeldungen: Sanitätsabteilung des Landes, Lehrschwester
Ingrid Gföller, Meinhardstraße 8, Telefon 508/692.

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