Stadtnachrichten

Jg.1992

/ Nr.4

- S.9

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130 Millionen f ü r m o d e r n e
Bildungsanstalten
Damit die Wissensvermittlung in den städtischen Bildungsanstalten der heutigen Z e i t entsprechend gestaltet werden kann,
sollte die Ausstattung den Erfordernissen angepaßt sein. Für die Generalsanierung alter Schulen, Kindergärten und H o r t e wendete
die Stadtgemeinde in den vergangenen 10 Jahren 130 Millionen Schilling auf.

(Th) Die Einführung der Koedukation in
den Hauptschulen vor zehn Jahren, die für
Mädchen und Burschen getrennte Schultoiletten vorschreibt, machte in diesen
Bildungsanstalten umfangreiche Bauarbeiten erforderlich. In vielen Fällen bildeten sie den Auftakt zur längst fälligen Generalsanierung, wobei sich über die
baulichen Veränderungen hinaus die Erneuerungen im Laufe der Jahre auch auf
den Lehrmittelbereich, die audiovisuellen
Geräte, den Physiksaal usw. bis hin zur
Ausstattung mit Schul-Computern erstreckten.
Wie OAR Johann Rückauf, Leiter des
Schulamtes und der Kindergartenverwaltung betonte, konnte seit 1981 mit
einem Kostenaufwand von 130 Millionen Schilling der Großteil der alten
Volks- und Haptschulen, einschließlich
der Kindergärten und Horte, saniert
werden. Einige Bauvorhaben sind noch
in Arbeit oder werden demnächst vorbereitet.
Eine der ersten Schulen, die einer Generalsanierung zugeführt wurden, war 1982
die Volksschule Pradl-Leitgeb. Die hier
ausgeführten Bauarbeiten, die sich mit 6,5
Millionen Schilling zu Buche schlugen,
umfaßten neben neuen Sanitäranlagen und
Elektro!nstallationen, die Heizungsum-

stellung auf Gas, Maler- und Anstreicherarbeiten, neue Beleuchtungskörper und
neues Schulgestühl, Ankauf von audiovisuellen Geräten und eines Pianinos, Erneuerung der Sonnenschutzvorhänge, der
Garderoben usw.
Am Sektor Hauptschulen ist es die Hauptschule Pembaurstraße, deren Generalsanierung 1985 begonnen und kürzlich beendet wurde. Hier betrugen die Kosten,
die auch die Einrichtung eines EDVRaumes, die Neueinrichtung des Turnsaales sowie eines Physiksaales mit Schülerversuchsplätzen beinhalten, über sieben
Millionen Schilling.
Im Rahmen der diesjährigen Sanierungsarbeiten wird u. a. die Volksschule Dreiheiligen baulich erweitert, beginnen die Arbeiten an der Fassade der
Volksschule Gilmstraße, erhält die
Hauptschule Wüten eine neue Dacheindeckung und die Siebererschule Verbesserungen im Sanitärbereich. Bauliche Maßnahmen bzw. Neueinrichtungen
sind weiters für die Kindergärten Erzherzog-Eugen-Straße, Bachlechnerstraße, Pechegarten und Walderkammweg geplant.
Das Budget der Stadt sieht heuer dafür
insgesamt 25 Millionen Schilling vor.
Was bei der Neuerrichtung von Schulen,
wie z. B. in Hötting-West und Igls schon

Sie waren schon einmal da, jetzt sind sie wieder stark im Kommen: Die schrägen Pulte in den
Klassenzimmern sollen mithelfen, die Haltungsschäden bei den Kindern zu verringern.
(Foto: Murauer)

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STADTNACHRICHTEN - APRIL 1992

selbstverständlich ist, hält seit über zwei
Jahren auch in den alten Schulen Einzug:
Nach und nach wird das bisherige Gestühl
gegen neues ausgetauscht, das mit den
schrägen Pulten der Sitzhaltung der
Schüler besser entspricht. Diese Veränderung, die pro Klasse über 80.000 Schilling erfordert, soll mithelfen, die von
Fachleuten festgestellten zunehmenden
Haltungsschwächen und -schaden bei
Kindern und Jugendlichen zu verringern. Für das laufende Jahr sind weitere
17 Volks- und Hauptschulklassen für die
Neubestuhlung vorgesehen.

Bischof Stecher:
Plädoyer für das
Miteinander
(we) Offenheit, Aufeinanderhören und
Zusammenarbeit sind, wie Diözesanbischof Dr. Reinhold Stecher beim diesjährigen Medienempfang am 12. März
im Haus der Begegnung betonte, wichtige demokratische Elemente, ohne die
er sich eine Führung der Kirche nicht
vorstellen könnte. Man könne zwar
Demokratie im politischen Sinne nicht
unbesehen auf die Kirche übertragen,
doch wenn man das Demokratie nennen will, wenn man als Bischof der
Mitarbeit und Hilfe des Kirchenvolkes
bedürfe, dann könne er nur hoffen, daß
die Demokratisierung in der Kirche
bessere Beachtung finde. Sonst seien
lähmende Konflikte vorprogrammiert.
Bei Bischofsernennungen könne es
zwar nicht einer Volksabstimmung unterworfen sein, was ein Bischof in der
Kirche ist und was er zu sagen habe.
Aber ein Bischof brauche das Vertrauen seiner Ortskirche. "Wenn er dies
nicht im ausreichendem Maß hat, kann
er nicht wirken." Für seinen späteren
Nachfolger im Bischofsamt lege er
Wert darauf, daß dieser das Vertrauen
seiner Diözese genieße.