Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1939

/ Nr.6

- S.5

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Amtsblatt Nr. 6

Die lubeskulolen-fürlorsestelle Innsbruck
XX. ^aliresbenclit (LetNebsjalir 1Y3S)
Von Dr. Wagner.
Tief beeindruckt von der unerbittlichen Macht des SchickAlter und Geschlecht:
sales, obliegt mir heute eine schmerzliche Aufgabe: die
weiblich
männlich
Meldung, daß der Begründer, Leiter und Führer der
10 (0)
8 ((0)
Unter 6 Jahren . .
Tuberkulosen-Fürsorgestelle Innsbruck, Herr Professor
56 (1)
33 (0)
Von 6 bis 14 Jahren .
Dr. H. von H a y e K a m 15. April 1939 nach langem qual23 (0)
18 (5)
Von 15 bis 18 Jahren
vollen Leiden gestorben ist. Sein 20. Jahresbericht, den ich
209
(22)
Über
18
Jahre
.
.
.
144
(22)
als Manuskript in seinem Nachlasse vorgefunden habe, ist
nun auch sein letzter.
Familienstand:
Welche Fülle von Arbeit, von Wissen, von OrganiLedig
.
173 (28)
sationsleistung, von wissenschaftlichen Arbeiten mit posiKinderlose Ehe . . . .
30 (3)
tiven Erforschungsergebnissen er auf dem Gebiete der
Kind
73 (5)
Tuberkulosenbekämpfung unserem deutschen Volke ge2 Kinder
88 (4)
schenkt hat, kann ich in diesem Jahresbericht nicht er3 Kinder
62 (5)
schöpfend schildern. Als sein Mitarbeiter durch Zehn lange
4 Kinder
31 (0)
Jahre hindurch, weiß ich nur, daß ich meinen Freund, das
5 und 6 Kinder
31 (3)
beste Vorbild eines Fürsorgearztes verloren habe.
7 und 8 Kinder
9 lY
Das glückhafte Jahr 1938, das uns Ostmärkern die
Über 8 Kinder
4 (1)
große Heimat wieder gebracht hat, bedeutete für unseren
Zahl der Wohnungsgenossen:
Professor v. Hayek ein Jahr neuer Hoffnung. I m Kampfe
gegen die Tuberkulose stehen nun alle Waffen zur Ver35 (8)
Alleinstehend . . .
fügung, die zu erreichen er durch lange Jahre vergeblich
48 (3)
1 Wohnungsgenosse .
gekämpft hat. Und doch konnte er diese neue Zeit nicht
108 (10)
2 Wohnungsgenossen
mehr miterleben. Ende 1938 fühlte er sich krank. Ein bös119 (9)
3 Wohnungsgenossen
artiges Darmleiden hatte aber bereits solche Fortschritte
78 (6)
4 Wohnungsgenossen
gemacht, daß eine Operation nicht mehr hätte Hilfe brin50 (4)
5 Wohnungsgenossen
gen können. Trotzdem arbeitete er noch in der Fürforge28 (5)
6 Wohnungsgenossen
stelle, bis seine Kräfte soweit erlahmten, daß ihn seine
35 (5)
Über 6 Wohnungsgenossen
Füße nicht mehr tragen konnten. Von seinem Bette noch
aus, trotz der Qualen, leitete er die Tuberkulosen-FürDer Kranke schläft in einem Zimmer:
sorgestelle bis zum Todestage.
Allein
130 (19) ^
M i t 1 Person
130 (16) ^
Diese Verbundenheit mit der Fürsorgestelle, diese helMit
"" 2
" Per " onen
140 (9) ^
denmütige Pflichterfüllung bis zu seinem letzten AtemMit 3 Per onen
71 (4) zuge werden nie vergessen werden.
Mit 4 Per onen
21 (1) ^
Was die hiesige Stelle im Berichtsjahre 1938 im Kampfe
Mit mehr als 4 Personen .
9 (1) ^
gegen die Tuberkulose unter Führung von Herrn Professor Dr. v. Hayek leistete, mögen die kommenden ZahI n 23 Fällen hatte der Kranke kein eigenes Bett,
len und Zeilen sprechen.
darunter 1 Schwerkranker; davon schliefen in einem Fall
Seit dem Bestände der Fürsorgestelle (Februar 1919) 2 Erwachsene, in 13 Fällen 1 Erwachsener mit 1 Kinde,
wurden bis Ende 1938 10.928 Tuberkulöse und Tuber- in 9 Fällen 2 Kinder in einem Bett.
kuloseverdächtige in ärztliche Beobachtung genommen.
I m Jahre 1938 standen 1702 Personen in laufender
Beruf:
Beobachtung, darunter 199 mit schweren tuberkulösen
Kinder
122 (2)
Krankheitsprozessen. 501 Personen wurden neu in BeHaushalt
152 (14)
obachtung genommen, darunter waren 50 bereits als
Handelsangestellte . . .
20 (5)
schwerkrank zu bezeichnen. Von den Neuaufgenommenen
Selbständige Gewerbe . .
8 (1)
hatten 140 - 28A ihren Wohnsitz außerhalb Innsbrucks.
Kanzleibeamte . . . .
30 (2)
Über die Zuweisung der Neuaufgenommenen, sowie
Postbedienstete . . . .
4 (0)
über ihre sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse geben
Bahnbedienstete . . . .
5 (1)
folgende Tabellen Aufschluß. (Die eingeklammerten ZahHandwerker
65 (8)
len bedeuten die Zahlen der Schwerkranken.)
Taglöhner . . . . . .
50 (10)
Zuweisung:
Von selbst gekommen
138 (6) ^
Durch Privatpersonen zugewiesen . 89 (8) ^
Durch Ärzte
61 (18) ^
Durch Krankenanstalten . . . .
5 (1) ^
Durch Behörden
40 (7) --

Durch Schulen
Durch Fürsorgeschwester
Durch Krankenkassen

. . . .

27.5^
17.7A
12.2N
1^
8N>

3 (0) ^ 0 . 6 ^
140 (5) ^
25 (5) ^

Studenten
M i l i t ä r und Polizei . .
Lehrberuf
Kellner und Friseure . .
Krankenpflege . . . .

9
3
5
22
6

(3)
(0)
(1)
(4)
(0)

I m Jahre 1938 wurden 6344 ärztliche Konsultationen
erteilt. Von der Fürsorgeschwester wurden 2447 Wohnungsbesuche durchgeführt, davon waren 209 Erstbesuche
und 2238 Wiederholungsbesuche.