Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1939

/ Nr.5

- S.5

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Amtsblatt Nr. 5
aber eilsten (? die letzten zwei Worte sind schwer leserlich, nach der
Abschrift im Ferdinandeum heißt es, aber wohl unrichtig, nur
„aussuchen lassen"). Dieser etwas unklare Beschluß bedeutete nun
wohl, daß dem Burgklehner die nötigen Angaben herausgesucht
werden sollten. Bei der Durchsicht des Abschnittes über die Innsbrucker Etadtgeschichte im „Tirolischen Adler" ergibt sich auch ein
mittelbarer Schluß auf den Umfang der Unterstützung, die dieser
schließlich von Seite der Stadt erfahren hat.
I n der 3. Abteilung des 3. Teiles seines Werkes beschreibt
Burgklehner „Alle Städte des gangen Landes" und handelt darin
unter Caput V i l i „Von der Statt Insprugg" (Seite 818—866 nach
der Abschrift im Ferdinandeum). Eingangs erzählt er vom Markt
am linken Innufer und der „Urfar" (Fähre), die über den Fluß
führte, und erwähnt, daß das Teil davon noch vorhanden sei. Dann
führt er den Ablaßbrief von „1027" an, dessen Wortlaut er später
bringt. Schon Sinnacher hat erkannt (und neuere Forscher wie
O. Stolz haben es bekräftigt), daß es sich dabei um ein Stück
von 1327 handelt, dessen Datum einmal falsch gelesen wurde.
Anschließend werden ein paar Urkunden von 1311. 1314 und 1282
genannt und dann die ältesten Verträge von 1180 und 1187
behandelt. Burgklehner erzählt dann weiter bis zum Jahre 1567
und schildert die in diesem Jahre erfolgte Erbhuldigung für Erzh.
Ferdinand I I . ausführlich. Nun folgt ein 2. Kapitel über die StadtFreiheiten, in dem das Etadtrecht von 1239 nur mit 3 Zeilen
bedacht wird. Ebenfalls von den folg. Urkunden, z. V. von 1319,
1329, 1340 usw. werden nur ganz kurze Auszüge angegeben. Fast
alle diese Stücke sind heute noch im Stadtarchiv erhalten. Es liegt
also die Vermutung nahe, daß die Stadt Burgklehner nur diese
knappen Notizen gegeben hat. Den angeblichen Ablaßbrief von 1027
hat er wahrscheinlich aus einer alten Abschrift im Pfarrarchiv,
wo er auch die Urkunden von 1180 und 1187 vorfinden konnte,
falls er diese nicht aus dem Wiltener Stiftsarchiu kannte. Am
Schlüsse dieses Kapitels beschreibt Burgklehner die Zusammensetzung der Stadtobrigkeit und schließt mit dem Satze: „Was aber
Malefiz Handlungen sein, werden an das Landgericht Sonnenburg
gewisen."
Weiters bespricht Vurgklehner nun die Pfarrkirche und erzählt
dabei vom Vurgriesen Nicol. Haidel, dann kommt die „E. Morizen
Capellen auf dem Anbruggertor bei der Fleischbank" daran, deren
Stiftbrief er wiedergibt,- anschließend behandelt er die Gründung
des hl. Geist Spitals, wobei er eine Urkunde vom 16. Jänner 1329
anführt, die sich nicht im Stadtarchiv befindet. Die folg. Kapitel
handeln von der Iesuitenkirche, der Kirche zum hl. Kreutz, der
Kapuzinerkirche und dem Kapuzinerkloster. Den Schluß bilden
einige Notizen über die Ruhelust und die darin errichtete Leopoldskapelle. Bemerkenswert ist dabei die Angabe, daß bei der Ruhelust
ein Tiergarten eingefangen und ein Blumengarten angelegt wurde,
in dem „wunderbarliche Taten" in Ölfarben dargestellt wurden.
Diese Taten waren dem Leben des Erzh. Ferdinand entnommen
und sollten seinen Mut und seine Kraft verkünden. Ein Bild
zeigte z. V. wie eine Gutsche (d. i. eine Kutsche) auf einem steilen
Weg herabfahrend ins Laufen kommt und fo die Insassen in
Lebensgefahr bringt: da ergreift seine fürstliche Durchlaucht mit
beiden Händen das Hintere Rad und hält es ein. Auf einem anderen
Bild sah man, wie der Fürst einem Hirschen den Kopf samt den
Hals mit einem Schwertstreich vom Leibe hieb. Diese Bilder hat
Burgklehner zweifellos noch selbst gesehen. Die bei der Darstellung
der "Stadtgeschichte aufscheinende Reihenfolge der einzelnen Kapitel
entspricht, wie aus den vorstehenden Angaben zu ersehen ist,
ziemlich genau der Reihenfolge der an die Stadt gerichteten sieben
Fragepunkte.

famllienkundllckes aus Innsbruck
(10. Beitrag)
Von Dr. K a r l Schadelbauer.
Die Innsbrucker Inwohneraufnahmen von 15N8 bis 1587: 4. Forts.
1516.
89.
90.
91.
92.
83.
94.
95.
96.
97.
98.
99.

Jan. 11. Wolfgang Ott von Peittingen zu I w . aufg.. gibt 2 Gl.
Feb. 8. Jörg Voglsinger von Wasserburg zu I w . aufg., gibt 1 Gl.
Feb. 22. Wolfgang Ferchpuchler zu I w . aufg.. gibt 2 Gl.
Apr. 25. Stefan Sanier, Schlosser, zu I w . ausa., gibt 2 Gl.
Juni 6. Conrad Thun von Pareit zu I w . aufg., gibt 2 Gl.
Juni 6. Hans Kirchmair zu I w . aufg., gibt 1 Gl. (Diese Eintragung ist durchgestrichen, aber am Rande steht dabei „er gilt.")
Juni 20. Lorenz Krumper zu I w . aufg., gibt 3 Gl.
Nov. 8. Hans Stoltzer gen. Rumlsperger zu I w . aufg., gibt 2 Gl.
Nov. 21. Mathes Stockhamer. Vasser. zu I w . aufg., gibt 1 Gl.
Dez. 30. Hans Meyger von Breysach zu I w . aufg., gibt 2 Gl.
1517.
Jan. 16. Wolfgang Osterfeer von Weylhaym zu I w . aufg..
gibt 2 Gl., soll in Jahresfrist seine eh. Geburt nachweisen.
Am Rande steht „tod."

100. Feb. 27. Mang. Connrad. der Partlin Mann, zu I w . aufg..
gibt 3 Gl.. foil in einem V2 Jahr „sein snptsal bringen vnt,
das er nit aygen sen". (Wurde 1520 Bürger.)
101. Feb. 27. Mich! Ieyßler. Goldschmied, zu I m . aufg., gibt
(„ 2 Gl." durchg.) 8 Pf. 9 kr. (wurde 1523 Bürger).
102. März 13. Hans Lud! von Peurn zu I w . aufg., gibt 2 Gl.
103. Mai 22. Cristof Gundolff. Goldschmied von Gunsperg (?), zu
I w . aufg.. gibt 2 Gl.
104. Mai 25. Hans Keller der Junger, Plattner von Kempten. zu
I w . aufg., gibt 2 Gl.
105. Juli 11. Hans Egglstain zu Ombras, Schlosser, zu I w . ausg..
gibt 1 Gl. (1564 wurde ein Hans Egglstain von Syll aus der
Brobstei Ombras Bürger).
106. Okt. 13. Leonhard Seckhler, Echuechmacher, zu I w . aufg.,
gibt 2 Gl.
107. Dez. 11. Jörg Steger, Vasser, zu I w . aufg. (ein I . Steger,
Schneider, wurde 1523 Bürger).
108. Dez. 11. Erasm Hölzl von Muldorff zu I w . aufg.
109. Dez. 11. Wolfgang Peckh. Vasser von Partenkirch, zu I w . aufg.
Die Ienner von Vergutz, Sebegg und Värburg.
Als 3. Beiheft zum „Jahrbuch für Geschichte. Kultur und Kunst"
von Bozen erschien eine familienKundliche Studie über die Ienner.
verfaßt von Dr. Alb. And. Cornet, die mit 8 Tafeln (Ahnenbilder)
und 3 Etammreihen ausgestattet ist. Auf diese Arbeit sei hier
hingewiesen, weil eine ganze Reihe von Mitgliedern der Familie
Ienner, die ursprünglich aus Savoyen eingewandert sein soll, in
Innsbruck lebte. Ihren Hauptsitz hatte sie in Klausen, wo sie
bereits 1530 den Gasthof zum „Bären" besaß. Sie führt auch einen
aufrecht stehenden Bären, der eine Weintraube trägt, im Wappen.
Dieses Wappen samt allen Abarten ist in dem soeben erschienenen
Wappenschlüssel von Konr. Fischnaler (Ausge-w. Schriften 3. Bd. 30,
246, 248) genau beschrieben. I n den Archivalien des Innsbrucker
Stadtarchives erscheint der Name „Ienner" erstmals im PfarrUrbar von 1615—26. nach dem der Barbier Hans Christof Wildprecht von seinem Haus am oberen Platz — d. i. nach K. Fischnalers Stadtchronik Herzog-Friedrich^Straße Nr. 34 — „von Conrat
Thumben herrierend, so er den Andern I e n n e r 1608 von weil.
Jacoben Huebers fei. Erben per 2350 Gl. erkaust", der Pfarrkirche 2 Mr. 1 Ib. Grundzins gibt. Der geh. Hofsekretär Ioh. Ign.
Jenner erwarb 1737 das sog. Kiefer- oder Pranger-Haus und
baute es mit dem benachbarten Steinprechthaus zu einem Herrenhaus (Innstraße 5) um, in dem sich in den folgenden Jahrzehnten
ein gutes Stück Jennerscher Familiengeschichte abspielte.

bewerbe
Verzeichnis
über die im Monat April 1939 durchgeführten Gewerbelöschungen.
Abrahamer Julius, Anichstraße 4. Handel mit allen im freien
Verkehre gestatteten Waren, jedoch mit Ausschluß der im § 38,
Abs. 5, GO., aufgeführten Artikel, 17. 10. 1924, 17351. — Abrahamer Julius. Anichstraße 4 (Zweigniederlassung von Wien), Kleidermachergewerbe, 29. 10. 1924, 19100. — Adler Wilhelm Anichstraße 21, Agenturgewerde. 17. 4. 1928, 6573. — Agostini Karl.
Wurnigstraße 10, Barbier- und Friseurgewerbe, 22. 2. 1908, 7463.
— Auer Johanna, Adolf-Pichler-PIatz 8, Kommissionswarenhandel,
28. 10. 1929, 19887. — Beiler Karl. Mühlau 124. Agenturgewerbe,
25. 9. 1917. 1120/2. — Firma Julius Vogyansky K Co.. Müllerstratze 33, Handel mit Uhren. Gold- und Silberwaren. 1. 9. 1931.
15776. — Bohner Julius. Ing., Heiliggeiststraße 10, Marktfahrergemerbe zum Handel mit Holz und Baumaterialien, 5. 11. 1932,
15367. — Braunhoff Elise, Müllerstraße 18. Landschaftsphotographengewerbe, 10. 12. 1928. 12698. — Brüll Josef, Amchstraße 7.
Handel mit allen im freien Verkehre gestatteten Waren mit Ausschluß von Lebens- und Futtermitteln. 29. 1. 1924, 1704. — Brüll
Rudolf, Anichstraße 7, Handel mit auf mechanisch-chemischem Wege
hergestellten Bildern. 28. 3. 1923, 1-170/3, Tir. Ldsreg. — Brüll
Josef. Anichstraße 7. Tapezierergewerbe. 18. 11. 1913. 35969. —
Brüll Rudolf, Sägewerk, Ecke Amraserstrahe-Dr.-Glatz-Etrahe,
29. 5. 1929. 9719. — Dubsky Egon, Seilergafse 7, Kleinuerfchleitz
gebrannter geistiger Getränke, 21. 2. 1936, 734. — Dubfky Leopold,
HeUiggeiststratze 2, Handelsgewerbe ohne Beschränkung auf bestimmte Waren en Fro». 30. 3. 1910. 13531. — Feichtinger Karolina.
Erzherzog-Eugen-Stvaße 46, Handel mit allen im freien Verkehre
gestatteten Waren, jedoch mit Ausschluß der im § 38, Abs. 5, GO.,
aufgeführten Artikel. 9. 6. 1923. 9527. — Finkelstein Jakob.
Museumstraße 28, Agenturgewerbe, 3. 1. 1934, 15366. — Finkelstein Jakob. Museumstvaße 28, Kommissionswarenhandel im