Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1991

/ Nr.5

- S.17

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Gesamter Text dieser Seite:
Kostbarer Burgriese wird restauriert
Prachtvolle Bildhauerarbeit aus dem 15. Jahrhundert — Abguß in Kunststein
(Th) Ein bildhauerisches Meisterwerk von großer Schönheit
und enormer kunstgeschichtlicher Bedeutung, die spätgotische,
aus dem 15. Jahrhundert stammende Statue des Burgriesen
vom gleichnamigen Haus in der
Hof gasse, wird derzeit restauriert
und kopiert. Ein Unternehmen,
das für den von der Stadt beauftragten Restaurator Adalbert
Kuttler „die schwierigste Arbeit
in meiner 30jährigen Laufbahn"
darstellt. Kein Wunder, hält man
sich allein die Maße und das Gewicht der Figur vor Augen: Das
Standbild des Riesen Niclas

Haidl, der als Leibtrabant von
Herzog Sigmund dem Münzreichen im 15. Jahrhundert am fürstlichen Hofe lebte, mißt 2,69 Meter,
das Gewicht der in Sandstein gearbeiteten Skuptur beträgt rund eine
Tonne. Der „Leibwächter" des
Herzogs ist in voller Rüstung mit
offenem Visier dargestellt. Bemerkenswert ist, so Stadtarchivdirektor Dr. Franz-Heinz Hye, daß
er weder Lanze noch Schwert in
Händen hält, sondern — und das
weist auf seine Riesenhaftigkeit
hin — eine Keule.
Erst als die aus zwei Teilen bestehende Skulptur vor vier Jahren

Restaurator
Kuttler gibt
dem Abguß
der unteren
Partie des Riesen vom Hofe
Herzog Sigmunds des
Münzreichen
den letzten
Schliff.
(Fotos:
Murauer)

Der Sperre von stadtnahen
Wanderwegen Einhalt gebieten
Vielfältige Aufgaben des Verschönerungsvereines
Wanderwege im Bereich Hungerburg, ausgelöst durch die starke
Besiedelung. Positiv steht der Verein, der derzeit 3000 Mitglieder

aus ihrer Nische entfernt wurde,
erkannten die Fachleute, wie sehr
die Standfestigkeit bereits gelitten hatte. „Sie wäre nicht mehr
lange gestanden", so Restaurator
Kuttler, der dem in lose Teile zerbrochenen Riesen als erstes mit
einem Stahlskelett wieder zu
Standfestigkeit verhalf. Der Stein
selbst ist stellenweise sehr stark
angegriffen bzw. „faul", auch erweisen sich Ausbesserungen der
letzten Restaurierung von 1912
oft als nachteilig.
Die Riesenarbeit an dem Riesen
geht in diesen Monaten zu Ende,
beide Körperpartien sind fertig restauriert, das Fußteil — mit Hilfe
von 50 äußerst arbeitsaufwendig
hergestellten Gips formen — bereits in Kunststein gegossen, der
Guß des Kopfteiles steht bevor.
Nach Abschluß der Arbeiten, die
höchste Ansprüche an den
Künstler und „Gewichtheber"

Der restaurierte Oberkörper des
Riesen Niclas Haidl.
stellen, soll die Kopie wieder ihren
Standort in der Hofgasse einnehmen; die Originalstatue, übrigens
die älteste profane Steinplastik
von Innsbruck, ist für das Stadtmuseum vorgesehen.

Fünfsprachiges Sommerprogramm
Stornowelle durch Golfkonflikt auch in Innsbruck
(Th) Auch Innsbruck gehört zu jenen Städten, die in den Monaten
November bis Feber aufgrund des
Golfkonfliktes starke Einbußen
im Tourismus hinnehmen mußten. Wie im Rahmen einer Ausschußsitzung des Tourismusverbandes Innsbruck-Igls unter seinem Obmann Komm.-Rat Dr.
Hubert Klingan am 12. April bekanntgegeben wurde, betrug der
Rückgang in dieser Zeit rund 12
Prozent. Die Auswirkungen auf
den Städte- und Überseetourismus werden jedoch, so der Geschäftsführer Friedrich Kraft,
aufgrund der Wirtschaftsentwicklung in manchen der Länder
auch im restlichen Jahr spürbar
sein. Mit einer Stabilisierung ist
erst im Winter 1991/92 zu rechnen. Für das Kulturmarketing des
diesjährigen „Innsbrucker Sommers", dessen Hauptschwerpunkte Mozart 91, Festwochen der Alten Musik, Innspiration und die
Orgelwochen sind, zeichnet heuer
der Tourismusverband verantwortlich. Erstmals kann dadurch
auch eine in fünf Sprachen übersetzte Programmbroschüre für
den ganzen Sommer angeboten
werden. Nach einem Bericht des
Obmannes über den Stand des
Projektes Patscherkofel, berieten

die Ausschußmitglieder über eine
eventuelle finanzielle Beteiligung
des Verbandes an der geplanten
Errichtung des „Hauses der Alpen" . Der derzeit in der Planungsphase befindliche Um- und Ausbau des Kongreßhauses soll frühestens 1992/93 realisiert werden.
Die Eröffnung des Casinos im
Hotel Scandic Crown in der Salurner Straße ist für 1992 geplant.

Kongreßwerbung
(Th) Das Tiroler Landesreisebüro wird sich über die seit
Jahren bestehende Tätigkeit
im Incentive-Tourismus (Belohnungsreisen von Firmen)
nun auch dem Kongreßtourismus zuwenden. Wie im Rahmen einer Pressekonferenz bekanntgegeben wurde, soll dies
gemeinsam mit den Kongreßeinrichtungen in Innsbruck
und Igls sowie mit jenen auf
dem Seefelder Plateau erfolgen. Die attraktive Broschüre
„Tyrol Congress", in denen die
einzelnen Kongreßhäuser und
Hotels vorgestellt sowie ein
Überblick über die vielseitigen
Rahmenveranstaltungen geboten werden, liegt in vier
Sprachen auf.

(Th) Noch mehr Sitzbänke entlang der Spazierwege aufstellen,
die Aussichtswarte am Lanser
Kopf instandsetzen, die Informationstafeln im Bereich Nordkette
verbessern und ergänzen — das
sind einige der Vorhaben des Innsbrucker Verschönerungsvereines
für das laufende Jahr, wie Obmann Anton Rauch im Rahmen
der 109. Jahreshauptversammlung am 23. Aprü mitteilte. Gäste
des Abends waren neben Mitgliedern des Vereines auch Bürgemeister Romuald Niescher, Vizebürgemeister Rudolf Krebs sowie
Stadt- und Gemeinderäte. Als ein
Hauptproblem, das die Hilfe der
Stadtgemeinde erfordere, bezeichnete der Obmann die Sperre der

zählt, aber demnächst eine Mitgliederwerbeaktion starten will,
dem landschaftsschonenden Bau
von Forstwegen auf der Nordkette
gegenüber, in denen er eine Ergänzung des Wanderwegangebotes
sieht. Allerdings sollten Schranken angebracht werden.

Seite 18

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1991, Nr. 5

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