Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1991

/ Nr.5

- S.16

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Verkehrskonzept liegt als Expertengutachten vor: Di^ »schwierige Phase der Umsetzung hat begonnen

Stadtsenat bekennt sich zu Grundsätzen und Zielen des VKZ:
Arbeitsauftrag an die Amter

in der Herzog-Otto-Straße, verbunden mit dem Neubau der
(baufälligen) Hochwasserschutzmauer (eine Aufgabe des Bundes).
Von den im VKZ vorgeschlagenen drei Varianten für das
Herzog-Otto-Ufer erscheint die
Tunnellösung zwischen Rennweg
und Mariahilfstraße schon aus
Kostengründen
unrealistisch.
Eine völlig verkehrsfreie HerzogOtto-Straße ist nur als Langzeitlösung realisierbar und setzt voraus, daß das Verkehrsverhalten in
einem längerfristigen Prozeß
weiter verändert wird. Von den
Experten mittelfristig empfohlene Variante ist es, den dortigen
Verkehr zukünftig in beide Richtungen zu lenken. Die Verkehrsplaner sehen darin eine weitgehende Verwirklichung der gesteckten Ziele des VKZ. Ob sich
die Klubs dieser Meinung an-

(bp/Eiz) Vor wenigen Wochen erhielten Innsbrucks Gemeinderäte
das fertig gedruckte Verkehrsberuhigungskonzept (VKZ) zum Studium übersandt — ein acht Zentimeter dickes Konvolut von sieben
Einzelbänden zu den diversen Problembereichen und einem zusammenfassenden „Ergebnisbericht". Am 30. April befaßte sich der
Stadtsenat in seiner dritten VKZ-Sondersitzung mit dem Konzept und
stellte dabei bereits wichtige Weichen in Richtung Verwirklichung.
Vorausgeschickt muß werden:
Dieses Konzept der Professoren
Dr.-Ing. Retzko, Dr.-Ing. Kirchhoffund Dipl.-Ing. Stracke ist ein
Expertengutachten; alle darin
enthaltenen Vorschläge müssen
von den dafür zuständigen Organen der Stadt erst demokratisch
beraten werden, ehe entschieden
wird, in welcher Reihenfolge man
welchen Vorschlag — auch nach
Maßgabe der finanziellen Möglichkeiten — verwirklicht.
Dennoch bekannte sich der
Stadtsenat am 30. April in bemerkenswerter Einhelligkeit zu den
„Grundsätzen und Zielen" des
Konzeptes, die nun „als Leitlinie

für die künftige Verkehrspolitik,
die weitere verkehrsplanerische
Arbeit sowie die Arbeit in den jeweiligen Fachabteilungen" dienen sollen.
Der Grundsatzbeschluß enthält
auch die Empfehlung, daß sich
der Aufsichtsrat der Innsbrucker
Verkehrsbetriebe (IVB) mit dem
VKZ befassen möge, damit auch
die IVB die Grundsätze und Ziele
des VKZ zur Leitlinie ihrer künftigen Unternehmenspolitik machen.
Der Stadtsenat erteilte den in der
„Projektgruppe VKZ" mitwirkenden städtischen Ämtern eine
Reihe klarer Arbeitsaufträge.

„Säulen" des Verkehrskonzeptes
Zu den weiteren Kernpunkten
(„Säulen") des Verkehrskonzeptes und damit auch Diskussionsthemen der Klubberatungen im
Mai gehört auch der AutobahnAnschluß Innsbruck-Mitte: Welche Auswirkungen hätte es auf
die Verkehrsberuhigung, würde
dieser Vorschlag der Experten
nicht verwirklicht? Auch dafür
werden die zuständigen Ämter eine „Negativliste" erstellen, die
den Gemeinderäten bei der Entscheidungsfindung hilfreich sein
soll.
In den Klubs besprochen werden
soll auch die Führung des Stra-

Verbesserung der Lebensqualität
Oberstes Ziel des VKZ ist es, die
Lebens- und Umweltqualität in
Innsbruck zu verbessern, die
Wirtschaftskraft zu stärken und
das
Gesamtverkehrssystem
strukturell und stadtgestalterisch
in die städtebauliche Substanz zu
integrieren.
Dazu muß der Motorisierte Indi-

schließen können, werden die Beratungen im Mai ergeben. Damit
sich die Gemeinderäte der Folgen
solcher Entscheidungen für das
gesamte Verkehrskonzept bewußt sind, gab der Stadtsenat den
zuständigen Ämtern den Auftrag, eine Auflistung der Auswirkungen bereits für die Klubberatungen vorzubereiten.
Die Entscheidung im Stadtsenat
muß noch im Juni fallen, da die
Stadt dem Bund (der die Hochwassermauer baut) ihre Vorstellungen noch vor dem Sommer bekanntgeben muß, damit dieser im
Budget für 1992 die entsprechenden Mittel vorsieht. Die Baumaßnahmen könnten dann in der Niederwasserperiode
1992/93
durchgeführt werden. Würde dieser Termin versäumt, so wäre der
Bau erst ein Jahr später, im Winter 1993/94, möglich!

vidual verkehr (MIV) so weit wie
möglich reduziert werden. Der
notwendige und unvermeidbare
MIV muß sozial- und stadtverträglich abgewickelt werden. Dazu gehört, daß der Durchgangsverkehr in Stadtteilen weitgehend
vermieden wird, daß man den Öffentlichen Personennahverkehr

Hauptverkehrsstraße
Hauptsammeistraße
Sammelstraße

=

Erschließungsstraße



(ÖPNV) und den Fahhradverkehr vom MIV möglichst trennt
(eigene Busspuren und, wo nötig,
Radwege) und daß man trotz einer Reduktion der Fahrbahnflächen die Erreichbarkeit und Verkehrssicherheit gewährleistet.
Die Umschichtung vom Pkw
zum ÖPNV wird mit Einfühlungsvermögen zu erfolgen haEin Angelpunkt des Verkehrsberuhigungskonzeptes ist die künftige ben — schließlich soll die allgeVerkehrsregelung in der Herzog-Otto-Straße.
(Fotos: Murauer) meine Mobilität der Bewohner

Fußgängerstraße tone mit allgemeinem
Fahrverbot für Kf und Ausnahmeregelungen

Öffentliche Parkgaragen

Fußgängerzone tstadt
keine Durchfahrt - Wendeschleife

L 11 ]

nicht leiden, sondern weiter gefördert werden.
Für Fußgänger wird absolute
Priorität angestrebt, für die Sicherheit der Radfahrer muß gesorgt werden, beiden Gruppen
sollen zu große Umwege erspart
bleiben.
Besonders wichtig ist es, den öffentlichen Verkehr für die Benutzer attraktiver zu machen. Das
Angebot der IVB, die die Bürger

künftig ja verstärkt in Anspruch
nehmen sollen, muß verbessert
werden. Als erster Schritt in diese
Richtung wurde im Dezember bereits beschlossen, die Obuslinie
„O" vom Olympischen Dorf als
Durchmesserlinie durch die Stadt
bis zur Technischen Fakultät, zur
Peerhofsiedlung und bis Allerheiligen zu führen. Allein dies
wird mehr als einhundert Millionen Schilling kosten.

l

ßenzuges Bürgerstraße — Maximilianstraße — Salurner Straße
als Hauptsammeistraßen für den
Verkehr in beiden Richtungen
(siehe den Plan aus dem VKZ auf
dieser Seite), und der von den Planern vorgeschlagenen Umbau
der Museumstraße, einschließlich der Geleise für die Straßenbahn, die nach Vorschlag des
VKZ dort längerfristig gesehen in
Richtung und Gegenrichtung geführt werden sollen.
Die Klubs müssen nicht nur über
die Verwirklichung dieser ersten
Maßnahmenphase reden, son(Fortsetzung Seite 20)

I vorhanden
im Bau

["_] geplant
Alle Maßnahmen, konkreten
Vorhaben und der Phasenplan
der Realisierung werden nun die
Klubs der Gemeinderatsparteien
beraten. Einig war sich der Stadtsenat, daß die Klubberatungen
noch im Mai erfolgen müssen. Sie
werden sich vor allem mit den sogenannten „Säulen" des Verkehrskonzeptes befassen.
Zu diesen „Säulen" gehört etwa In der nach dem Vorschlag der Verkehrsplaner als Erschließungsstraße
die zukünftige Verkehrsregelung verkehrsberuhigenden Wilhelm-Greil-Straße sind Alleen vorgesehen.