Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1991

/ Nr.5

- S.10

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Gesamter Text dieser Seite:
Wo bisher Asphalt war, wachsen
nun Kastanien und Sträucher
Fahrbahn der Erzherzog-Eugen-Straße verschmälert
(Th) Die Erzherzog-EugenStraße im Bereich des Haydnplatzes hat in den vergangenen Monaten ein neues, um vieles freundlicheres Aussehen erhalten. In der
Mitte des bisher überbreiten und
datier unübersichtlichen Verkehrsträgers, der nun durch die
Anlage von Verkehrsinseln, vorgezogenen Gehsteigen und mehreren
Fußgängerüberwegen
leichter überschaubar gemacht
wurde, wachsen nun Bäume und
Sträucher — das Grün im Straßenraum hat einmal mehr an Boden gewonnen.
Die Ampelanlage, die insbesonders den Fußgängern erhöhte Sicherheit bringen wird, soll in den
kommenden Wochen installiert
werden; auch die Straßenbahn-

haltestelle erfuhr eine Verlegung
in die Erzherzog-Eugen-Straße.
Die neu gewonnenen Flächen im
Ausmaß von 550 m2 wurden als
Grüninseln gestaltet und mit 15
Bäumen (elf rotblühende Kastanien und vier Fächerblattbäumen) sowie 3000 weiß- bzw. blaublühenden Sträuchern und Blütenstauden bepflanzt.
Die Arbeiten, die unter der Leitung des Tiefbauamtes und vom
Amt für Planung und Neubau
von Grünanlagen ausgeführt
wurden, erforderten 3,7 Millionen Schilling. In ähnlicher Weise
soll in Kürze die südlich davon liegende Kreuzung ErzherzogEugen-Straße/Viktor-DanklStraße/Schubertstraße umgestaltet werden.

Neue Grüninseln in der Erzherzog-Eugen-Straße.

Die bisher alljährlich durchgeführten Pflasterarbeiten in den Altstadtgassen werden heuer abgeschlossen.
(Foto: Murauer)

Ganze Altstadt neu gepflastert
Auch Schlosser- und Badgasse bis zum Sommer fertig

(Th) Die alljährlich laufenden
Pflasterarbeiten in der Altstadt
gehen heuer in die Endrunde und
werden bis Ende Juni abgeschlossen sein. Dann verfügen sämtliche Straßen und Gassen im historischen Zentrum über neue, dem
Stil der Altstadt entsprechende
Beläge in Granit und Porphyr.
Einzige Ausnahme: Der noch der
Sanierung harrende Domplatz.
Als erstes in Angriff genommen
wurde in diesem Jahr die Schlossergasse; die Leitungsverlegungen und die Erstellung des Unterbaues waren bereits im Vorjahr
erfolgt. Von Anfang April bis
Anfang Mai werkten hier unter
der Leitung des städtischen Tief(Foto: Frischauf) bauamtes die Arbeiter der Spe-

zialfirma, wobei für die Pflasterung der 100 m langen und 400 m2
umfassenden Gasse wiederum
Porphyrplatten, Porphyrsteine
und Granitplatten verwendet
wurden. Die Kosten betrugen 1,4
Millionen Schilling.
Ich gehe zum Einkauf mit eige-"
nem Behälter oder mitgebrachtem Plastiksack, um Rohstoffe
zu sparen und Plastikmüll zu
vermeiden. Und Sie?
Es kommt auf jeden einzelnen an.
Den Schlußpunkt unter die Pflasterarbeiten setzt im Anschluß
daran die 70 Meter lange Badgasse; hier werden sich die Kosten
ebenfalls mit 1,4 Millionen Schilling zu Buche schlagen.

Aus Joghurtbechern werden Kleiderbügel und Blumentöpfe
(Th) Das Gerücht, daß die vom
Konsumenten zurückgegebenen
Joghurt- und Topfenbecher
letztlich doch auf der Mülldeponie im Ahrental landen, mag so
manchen wenig umweltbewußten Zeitgenossen in seiner Wegwerfmentalität bestärken. Tatsache jedoch ist, daß der Milchhof Innsbruck, wie in einer Pressekonferenz von Direktor Dipl.Ing. Hans Partl betont wurde,
seit 1987 die von österreichischen Herstellern verwendeten
Gefäße für Joghurt oder Topfen
zurücknimmt und sie an die Recyclingfirma Greiner, Kremsmünster, Oberösterreich, weiterleitet. Derzeit beträgt die steigende Tendenz aufweisende
Rücklaufquote 20 Prozent, das

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sind rund 20.000 Becher täglich,
die der Wiederverwertung zugeführt werden. Da die Behälter
aus hygienischen Gründen nicht
mehr für Lebensmittel verwendet
werden dürfen, kommen die früheren Yoghurtbecher als z. B.

Besser: Joghurt im Glas
Blumentöpfe,
Plastiksteigen
oder Kleiderbügel wieder auf den
Markt. Optimal in mehrfacher
Hinsicht jedoch wäre es, so wurde betont, auf das neue Angebot
„Joghurt im Glas" einzugehen.
Damit die Abwässer z.B. der
Flaschenreinigungsanlage im
Milchhof das Klärwerk nicht belasten, verfügt die Molkerei über
einen Neutralisationstank, in

dem die Schmutzwässer gemischt und — bevor sie in das
Kanalnetz gelangen — durch
automatische Zugaben von Säuren bzw. Laugen neutralisiert
werden.
Ein
ph-Mengenschreiber hält diesen Vorgang
fest, die Kontrollstreifen überprüft das städtische Amt für
Stadtentwässerung und Abfallbeseitigung.
Der Vorsatz der Tiroler Bevölkerung, Milchprodukte im Glas zu
kaufen, war, wie eine Umfrage
1987 ergab, groß: Damals sprachen sich 80 Prozent für die
Milchflasche aus (das war österreichweit führend!). Tatsächlich
zur Milchflasche griffen nach der
Einführung 1989 in Innsbruck
und Umgebung 37 Prozent.

Heute beträgt der Anteil der Flaschenmilch z. B. in Innsbruck 24
Prozent, in den Mittelgebirgsgemeinden 26 bzw. 28 Prozent, in
Hall 32 Prozent, in Völs 45 (!)
Prozent. In Tirol liegt dieser Wert
bei 20 Prozent
Ein Vergleich mit anderen Bundesländern macht deutlich, daß
Tirol hinter Salzburg (10 Prozent) und Kärnten (18 Prozent)
gemeinsam mit Wien das
Schlußlicht bildet. Es stimmt
Siegt die Bequemlichkeit?
nachdenklich, daß Vorsätze, sobald ihre Verwirklichung etwas
Mühe bereitet, so leicht fallen
gelassen werden. Können wir
uns das heute überhaupt noch
leisten ?

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1991, Nr. 5