Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1991

/ Nr.5

- S.5

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Grundsteinlegung für eine jüdische Glaubensstätte
Bethaus entsteht im Neubau eines Wohn- und Geschäftshauses in der Sillgasse — Symbol für Toleranz
(Th) Innsbruck erhält wieder eine Synagoge Sie wird an jenem Platz
in der Sillgasse Nr. 15 errichtet, an dem die in der Reichskristallnacht
1938 zerstörte jüdische Glaubensstätte bereits einmal bestanden hat.
Zahlreich waren die Gäste der feierlichen, musikalisch umrahmten
Grundsteinlegung am 18. April, darunter führende Persönlichkeites
des Landes, der Stadt Innsbruck, der Universität, der katholischen
und evangelischen Kirche sowie der jüdischen Glaubensgmeinschaft.
Bürgermeister Romuald Niescher, der in seiner Rede die geschichtlichen Ereignisse um die
Kristallnacht 1938 in Erinnerung
rief, wünschte dieser Grundsteinlegung, daß sie ein Baustein sei
für eine friedvolle Zukunft aller
Menschen in dieser Stadt und
"daß der Platz dieser Synagoge
hier in umittelbarer Nachbarschaft des Jesuitenkollegs Ausdruck sein möge für gegenseitige
Toleranz und Achtung. Innsbruck ist heute stolz und dankbar, daß dieses Gotteshaus wie-

ßen Freude über den Neubau
Ausdruck, der „ein Zeugnis einer
neuen Zeit und ein Zeichen für
die Aufgeschlossenheit der Innsbrucker sei." Das Bethaus soll ein
Zentrum für das gesellschaftliche
jüdische Leben, aber auch ein Ort
der Verständigung zwischen Juden und Christen werden.
Der Oberrabbiner von Österreich, Dr. Paul Chaim Eisenberg,
bezeichnete die Synagoge als das
Haus des Gebetes, des Versammeins und des Lehrens, von dem
aus auch Impulse für eine Vergrö-

Zahlreiche hestgäste nahmen an der feierlichen, musikalisch umrahmten Grundsteinlegung für die Synagoge in der Sillgasse teil.
umfassenden Betraum, sowie Foyer, Sitzungszimmer und Nebenräume verfügen wird, im Erdgeschoß eines Wohn- und Geschäftshauses, das von der
Wohnbaugesellschaft WE errichtet wird. Die Kosten in der Höhe

von fünf Millionen Schilling, zuzüglich zwei Millionen Schilling
für die Ausstattung, teilen sich
Stadt, Land und Bund.
Für die Pläne der Gebetsstätte
zeichnet das Architekturbüro
Prachensky verantwortlich.

Firstfeier für 20 Wohnungen
Wohnanlage Tiergartenstraße zu Jahresende fertig

Unter den Ehrengästen von rechts: Bürgermeister Niescher, Oberrabbiner Chaim Eisenberg, Generalsekretär Absalon Hodik, Rektor
Sprung, Präsidentin Fritsch, Landeshauptmann Partl, Landesrat Astl,
Direktor Haid
(Fotos: Eliskases)
dererrichtet wird." Die Präsiden- ßerung der kleinen Gemeinde
tin der Israelitischen Kultusge- ausgehen könnten.
meinde für Tirol und Vorarlberg, Untergebracht ist die Synagoge,
Dr. Ester Fritsch, sab ihrer aro- die über einen 60 Quadratmeter

(bp) Am 23. April wurde in der
Tiergartenstraße die Firstfeier für
eine neue städtische Wohnanlage
begangen. Es handelt sich um
zwei Wohnblöcke mit je acht
Garconnieren, je zwei DreiZimmer-Wohnungen und insgesamt 20 überdachte Autoabstellplätze. Die Baukosten dafür belaufen sich auf rund 16 Millionen
Schilling, die Fertigstellung soll
Ende des Jahres erfolgen.
Bauherr ist die Tiroler Gemeinnützige Wohnungsbau- und Siedlungsgesellschaft (TG). Ihr Geschäftsführer, Dr. Othmar Riz,
begrüßte zur Firstgleiche vor al-

lern die Arbeiter, denen er für ihre
hervorragenden Leistungen dankte, den Amtsführenden Gemeinderat, Wohnungsreferent Helmut
Kritzinger, den Leiter des Wohnungsamtes, Franz Wohlgemuth,
und die leitenden Angestellten der
ausführenden Firmen. Einen besonderen Dank sprach Dr. Riz
auch der Stadtgemeinde aus, die
das etwa 2.400 Quadratmeter große Grundstück der TG im Baurechtswege überlassen hatte.
Wohnungsreferent GR. Kritzinger wies besorgt auf den zuneh-

Die Wohnanlage Tiergartenstraße mit
16 Garconnieren und
vier DreiZimmerWohnungen.
(Foto:
Eliskases)

menden Mangel an Grundstücken für den sozialen Wohnbau hin. Damit gemeinnütziges
Bauen auch in Zukunft gesichert
sei,
wären
RaumordnungsLösungsvorschläge
dringend
notwendig, so Kritzinger. Auch
andere österreichische Städte haben durch eine hohe Zuwanderung diese Probleme.

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Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1991, Nr. 5

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