Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1991

/ Nr.5

- S.3

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Diese Ausgabe – 1991_Innsbrucker_Stadtnachrichten_05
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Gesamter Text dieser Seite:
Innsbrucks zweites „Standbein" der
Trinkwasserversorgung bald Realität
Neuer Großvertikalfilterbrunnen soll 250 Liter Wasser pro Sekunde fördern

Jk
Liebe Mitbürger!
Zwei besondere Ereignisse prägen
diese Tage. Dies ist zunächst die
Volkszählung. Die österreichischen Gemeinden erhalten im
Rahmen des Finanzausgleiches ihre Geldmittel entsprechend der
Anzahl der Einwohner. Ob wir Kanäle, Straßen oder Grünanlagen
errichten, ob wir Kindergärten,
Schulen, Altersheime, Sportplätze
oder Kulturzentren bauen, ob wir
Gründefür den Wohnbau oder für
Betriebsansiedelungen kaufen, ob
wir Radwege errichten oder den
Verkehr beruhigen, die Stadt Innsbruck ist auf diese Geldmittel dringend angewiesen.
In letzter Zeit haben bestimmte
Gruppen gegen diese Volkszählung Stimmung gemacht. Sie schaden damit ihrer eigenen Gemeinde. Ich bitte die Studenten, sich
während ihrer Studienzeit zu Innsbruck zu bekennen, ich appelliere
an alle Innsbruckerinnen und
Innsbrucker, die Formulare auszufüllen und mitzuhelfen: Ihre Unterschrift bedeutet ein „Ja" zu
Innsbruck!
Das zweite Ereignis ist die Demonstration auf der Autobahn am
Samstag, 25. Mai, um 11 Uhr. Die
Hoffnungen der Tiroler Bevölkerung einschließlich der Menschen
in der Landeshauptstadt auf eine
vernünftige Regelung des Transitverkehrs sinken, aber auch Forderungen des Innsbrucker Gemeinderates nach einer Einhausung der
Autobahn im Bereich Sieglanger/Mentlberg oder Lärmschutzmaßnahmen in Amras werden abgeschmettert. Der Innsbrucker
Gemeinderat hat mit einer Mehrheit von 97,5 Prozent diese Demonstration beschlossen und bittet alle Mitbürger um Teilnahme.
In einer freien Demokratie ist das
Demonstrationsrecht ein legales
Mittel; Wien und Brüssel brauchen ein Zeichen der Entschlossenheit unserer Bevölkerung!

(We) Westlich des Flughafens in
der Ulfiswiese wird wieder nach
Grundwasser gebohrt, das Innsbruck als zweites Standbein neben
dem Nordkettenwasser dringend
braucht. Langjährige Voruntersuchungen haben hier ein Grundwasserfeld großen Ausmaßes geortet,
das qualitätsmäßig dem Nordkettenwasser entspricht. Außerdem
bestehen bereits zwei Vertikalfilterbrunnen, von denen der eine schon
jetzt zur Spitzenabdeckung bis zu
100 Liter pro Sekunde in das Netz
einspeist. Der zweite Brunnen
kann jederzeit mit 100 Litern pro
Sekunde eingesetzt werden. Der
nun enstehende Brunnen ist ein
Großvertikalfilterbrunnen, der aus
ca. 30 Metern Tiefe bis zu 250 Liter
Wasser fördern soll. In der Folge
werden noch weitere Brunnen errichtet, sodaß man dann insgesamt
ca. 600 Liter Wasser pro Sekunde
aus
dem
Grundwasserfeld
Hötting-West zu Verfügung hat.
Für den Fall, daß es im „Labyrinth" der Nord kette Schwierigkeiten gibt. Schon vor ca. zwei Jahren
sind nach starken Niederschlägen
infolge Ausspülungen aus den
Klüften mehrmals Trübungen des
Wassers aufgetreten. Derzeit sind

auch Überlegungen im Gange, wie
die Wasserhöhlen in der Nordkette
saniert werden könnten. Trübungsmelder im Kraftwerk Mühlau und
im Stollen sind bereits installiert.
Von der Fernwirkanlage des Wasserwerkes aus kann bei Bedarf die
Sperre des Nordkettenwassers und
die gleichzeitige Einleitung von
Grundwasser über Funk veranlaßt
werden. Bereits Ende Mai wird im

neuen Brunnen der Pumpversuch
gestartet. Dabei wird die tatsächlich förderbare Wassermenge ermittelt. Gleichzeitig werden die
Auswirkungen auf den Grundwasserstand bei Entnahme von bestimmten Wassermengen erfaßt.
Für genaue Aussagen über die
Schwankungen des Grundwasserspiegels ist ein elektronisches Erfassungssystem geplant.

Ca. 30 Meter tief werden sechs Außenbohrungen und eine Zentralbohrung abgeteuft, in die dann das Filterrohr mit einem Durchmesser von
ca. einem Meter eingebaut wird. Die Außenbohrungen dienen einer
besseren Erfassung des Grundwassers.
(Foto: SNS)

Volkszählung: Keine Angst vor Formularen!
Freundliche Zähler helfen gern beim Ausfüllen
Wie wichtig es für die Stadt
Innsbruck und die Anliegen ihrer Bürger ist, daß wirklich jeder an der Volkszählung teilnimmt, haben wir auf Seite 1
dargestellt. Hier lesen Sie, wie
Sie dabei vorgehen:
Die Stadt ist für die Volkszählung in rund 700 Zählgebiete
eingeteilt. Jedes Zählgebiet
wird von einem Zähler betreut.
Der Zähler meldet sich durch
Hausanschlag für einen bestimmten Tag an, an dem er die
einzelnen Haushalte aufsucht
(in der Regel am frühen
Abend). Dabei gibt er dann die
Zählformulare ab, erläutert sie
und vereinbart einen Termin, an
dem er sie ausgefüllt wieder abholen wird. Die Zähler sind angehalten, auf Wunsch bei der
Ausfüllung mitzuhelfen.

Die zu zählenden Personen haben auch die Möglichkeit, ihre
ausgefüllten Zählpapiere in einem verschlossenen Kuvert gegen Empfangsbestätigung entweder direkt dem Zähler oder in
der Volkszählungszentrale im
Kleinen Stadtsaal, Universitätsstraße 1, abzugeben. Diese ist,
auch an Sonn- und Feiertagen,
durchgehend von 7 bis 20 Uhr
geöffnet. Im Kleinen Stadtsaal
stehen genügend Hilfsbereite
zur Verfügung, die gerne bei der
Ausfüllung der Zählpapiere an
die Hand gehen oder die Ausfüllung nach den Angaben der
Betroffenen auch ganz übernehmen.
Alle Zählpapiere sind mit Bleistift auszufüllen. Jede in Österreich wohnende Person, auch
Ausländer und Kinder, sind

durch das Volkszählungsgesetz
verpflichtet, alle gestellten Fragen vollständig, wahrheitsgetreu und rechtzeitig zu beantworten.
Für die Durchführung der gesamten Zählung stehen dem
Stadtmagistrat nur einige Tage
zur Verfügung, sodaß die höfliche Bitte an alle Mitbürger ergeht, die Zähler bei ihrer sicher
nicht leichten Aufgabe zu unterstützen.
Haushalte, die bis 20. Mai noch
nicht von einem der Volkszähler
aufgesucht wurden oder Haushalte, die für die Zähler nicht antreffbar sind, mögen sich ebenfalls mit der Volkszählungszentrale im Kleinen Stadtsaal, Telefon 57 64 86, 57 64 87 und
57 64 71, in Verbindung setzen.

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1991, Nr. 5

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