Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1939

/ Nr.4

- S.6

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Amtsblatt Nr.4
Sterbefälle 1938:
nach 9V2 Monaten, eine Zunahme der Geburten in einem
Ausmaße erfolgt, das kaum Zu erwarten war. Die Zu») Die Todesursachen.
nahme der Geburten begann seit Oktober und erreichte
Todesursache:
männl. weibl. zusammen
im Dezember die Zahl 80.
Infektionsund
parasitäre
KrankFür das stetige Sinken der Geburtenzahl wurden in
heiten
33
35
68
früheren Zeiten alle nur möglichen Gründe angeführt.
78
145
Diesen Auffassungen wurde in allen Berichten ganz ent- Krebs und andere Neubildungen . 67
12
18
schieden entgegengetreten und der Meinung Ausdruck ge- Andere Allgemeinkrankheiten . . 6
Krankheiten
des
Blutes
.
.
.
.
1
2
3
geben, daß die Geburtenzahlen stetig nicht deshalb sinken
1
2
3
weil die Leute keine Kinder mehr haben wollten, sondern, Chronische Vergiftungen . . . .
weil sie infolge schlechter, wirtschaftlicher Verhältnisse Krankheiten des Zentralnervensystems
31
42
73
keine Kinder haben konnten oder weil sie die Zukunft
Krankheiten der Kreislauforgane . 81 100
181
für ihre Kinder in zu trübem Lichte sahen.
Krankheiten der Atmungsorgane . 28
27
55
Der Prozentsatz der Totgeburten beträgt 2.7N>.
Krankheiten der Verdauungsorgane 22
13
35
Der Prozentsatz der unehelichen Kinder hat sich auf Krankheiten der Harn- und Ge19A verringert. Es wurde fchon im Berichte des Vorschlechtsorgane
21
7
28
jahres darauf hingewiesen, daß die Zahl der unehelichen Krankheiten der Schwangerschaft . —
5
5
Kinder schon seit einigen Jahren stetig im Sinken ist. So Krankheiten der Haut und des Unwaren im Jahre 1935 von 100 Geborenen noch 28 unterhautzellengewebes
. . . .
2

2
ehelicher Herkunft und im letzten Jahre nur mehr 19. Krankheiten der Bewegungsorgane —


Der Durchschnitt für die ganze Ostmark betrug im ver- Angeborene Mißbildungen . . .

1
1
gangenen Jahre 22^, wobei der Anteil der unehelichen Angeborene Lebensschwäche . . .
12
10
22
Kinder für die einzelnen Länder außerordentlich ver- Altersschwäche
13
37
50
schieden ist, 3. V. für Kärnten mit 40 unehelichen Kindern Äußere Einwirkungen (Unfälle)
. 37
19
56
auf 100 und für Vorarlberg nur 7.
Plötzlicher Tod und ungenaue UrDie Mehrzahl der Geburten erfolgte wie immer im
sachen
1 2
3
Krankenhaus. Von den frei praktizierenden Hebammen
Summe: 356 392
748
wurden nur 251 Entbindungen in der Wohnung vorgenommen. Die Frage Anstalts- oder Hausentbindung
b) Die Lebensalter der Verstorbenen.
war besonders in letzter Zeit wieder Gegenstand vielLebensalter der
facher Erörterungen. Aus allem ergibt sich das eine sicher,
männl. weibl. zusammen
Verstorbenen ohne Totgeburt:
daß bei normal zu erwartendem Geburtsverlauf die EntI
m
i
.
Monat
13
15
28
bindung zu Haufe unter geordneten Verhältnissen zuI
m
1.
Jahr
einschl.
des
1.
Monats
16
17
33
mindest keine Nachteile Zur Folge hat. Es hat auch gegen23
43
über dem Vorjahr die Zahl der Hausentbindungen be- Von der Geburt bis Zu 5 Jahren . 20
Von 5 bis 15 Jahren
. . . .
6
5
11
trächtlich zugenommen.
Von 15 bis 30 Jahren
. . . .
19
18
37
Von 30 bis 50 Jahren
. . . .
48
45
93
I I I . Die Verstorbenen.
Von
50
bis
70
Jahren
.
.
.
.
159
137
296
Es werden, wie schon anfangs festgelegt, für das ganze
104 164
268
Jahr nur die Todesfälle für das ehemalige Stadtgebiet, Über 70 J a h r e .
Summe: 356 392
748
also ohne Hötting, Mühlau und Amras zusammengestellt.
Auf die 62.434 Einwohner kommen nun im Jahre 1938
Die vorstehenden Zahlen geben n u n
748 Todesfälle. Diese betrafen 356 Männer und A n t w o r t a u f a l l e r l e i F r a g e n v o n a l l 392 Frauen. Die Sterblichkeitsziffer, das ist die Anzahl g e m e i n e m I n t e r e s s e , d e s h a l b e i n i g e e r der Verstorbenen auf 1000 Einwohner, beträgt demnach l ä u t e r n d e W o r t e d a z u .
11.9 und erreicht damit eine Höhe, wie fie feit vielen
Jahren nicht mehr beobachtet wurde.
Zu Tabelle a) Todesursachen.
Es folgen nun in der Zusammenstellung die SterbeDie Zahlen dieser Zusammenstellung geben Antwort
fälle des Jahres 1938, getrennt nach Todesursachen und auf die Frage, an welchen Krankheiten die Menschen am
Lebensalter der Verstorbenen. Bei den Todesursachen häufigsten sterben. E i n Blick auf die Tabelle zeigt, daß als
werden nur die Hauptgruppen angeführt, da die Auf- häufigste Todesursachen die K r a n k h e i t e n d e r
zählung aller 85 Todesursachen des amtlichen Mortali- K r e i s l a u f o r g a n e verzeichnet sind, und zwar mit
tätsschemas zu umfangreich wäre.
181 Todesfällen. Der vierte Teil aller Todesfälle fällt
demnach auf das Konto dieser Krankheiten. Von diesen
zahlreichen Erkrankungen des Herzens und der Gefäße
sind wieder am häufigsten die Krankheiten des Herzmuskels m i t 102 Todesfällen. Dann kommen an Häufigkeit der Reihe nach Krankheiten der Blutgefäße, des Herzens, die sogenannte Angina vectoris, dann allgemeine
8 p «2 i a l 8 e s o l i 2 f t
Arterienverkalkung und chronische Herzklappenfehler. Es
l l l i - 8 t r i o II- u u 6
ist bekannt, daß Krankheiten der Kreislauforgane immer
8okulen un häufiger zur Todesursache werden.

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21-72

Krankheiten d e s Z e n t r a l n e r v e n s y s t e m s : Hier
sind 73 Todesfälle verzeichnet, und zwar 62 Todesfälle an
Gehirnschlag. Das ist eine ziemlich hohe Zahl und ergibt
fast 9A> aller Todesfälle. Alle anderen Krankheiten des
Nervensystems spielen demgegenüber keine wesentliche