Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1991

/ Nr.3

- S.11

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Diese Ausgabe – 1991_Innsbrucker_Stadtnachrichten_03
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Gepflegte und sichere Bäume durch Baumschnitt
Stadtgartenamt beendet seine alljährliche Winterarbeit — Jede Baumart erfordert anderen Schnitt
(Th) Das Baumschneiden, eine
den Wintermonaten vorbehaltene Tätigkeit des Stadtgartenamtes, geht zu Ende; die zwölf Fachkräfte können demnächst Sägen
und Scheren aus den Händen legen. Das oft starke Zurück- Ein eintägiges Seschneiden der Bäume ist notwen- minar, organisier!
dig und enspricht fachlich den von der Tiroler
neuesten wissenschaftlichen Er- Handelskammer
und geleitet vom
8.000 Alleebäume in der Stadt Stadtgartenamt,
befaßte sich am
kenntnissen. Dennoch erregt es 5. März mit dem
immer wieder die Gemüter eini- Thema Baumger Mitbürger.
schnitt. 42 LandIm Rhythmus von fünf bis sechs schaftsgärnter
Jahren werden sämtliche in den aus ganz Tirol
Grünanlagen und an den Straßen waren nach Innsstehenden Bäume kontrolliert bruck gekomund, wenn notwendig, geschnit- men, um sich hier
ten. Besonderes Augenmerk gilt
in Theorie und Praxis mit dieser Materie auseinanderzusetzen. Ziel der Veranstaltung, die wegen des Erfoldabei, so Stadtgartendirektor
ges im nächsten Jahr wiederholt wird, ist das Erreichen eines einheitlichen Baumschnittes in ganz Tirol. Nach
Ing. Ernst Falch, den rund 8000
dem theoretischen Teil am Vormittag, deru. a. eine Tonbildschau und einen Film umfaßte, stand am NachAlleebäumen der Stadt — diesen
mittag das praktische Baumschneiden (im Bild im Stadtpark Rapoldi) am Programm. (Foto: Murauer)
das Herz erfreuenden Ahornen,
Kastanien, Linden, Platanen und bei Wind eine Gefahr darstellen nen, präsentiert sich die Baum- Neben den Erziehungsschnitten"
Eschen, um nur einige zu nennen. können, rechtzeitig entfernt wer- krone mit faulen und morschen für junge Bäume und den „ErhalHier wird von den Fachleuten den. Die sogenannten Siche- Stellen und dürrem Geäst oft in tungsschnitten" für ältere Exemganz besonders darauf geachtet, rungsschnitte, die den Baum — einem viel schlechteren Zustand plare gibt es noch eine weitere
daß dürr gewordene Äste, die oft zum Leidwesen von Beobach- als erwartet. Dies ist auch ein Schnittart. Sie macht allerdings
tern — Erhebliches von seiner Grund, warum die Kronen lau- nicht nur den Baumliebhabern,
Größe nehmen, sind z. B. auch bei fend ausgelichtet werden.
sondern auch dem Fachmann weKinderspielplatz
Pappeln angebracht, die dazu
nig Freude: Der „Zweckschnitt"
neigen,
innen
hohl
zu
werden.
In
wird
nur angewendet, wenn zu
Gefährlicher
Pilzbefall
in der Höttinger Au
diesem Fall muß, so wie auch bei
großkronige Bäume z. B. zu nahe
(Th) Der Stadtteil Höttinger Au anderen Bäumen, radikal bis ins Kommt nämlich zu wenig Licht an eine Hausfassade gesetzt wurerhält noch heuer zwischen der
und Luft an das Gehölz, so trock- den. Wird es in den Räumen zu
Dr.-Stumpf-Straße und dem Mitnen z. B. die Astgabeln nicht rich- dunkel, muß der Baum oft stark
Auch Obstbaumschnitt tig
terweg einen neuen Kinderspielab, Faulstellen entstehen und — immer jedoch seiner Art entplatz, der für alle Altersstufen gefür den Baum schädliche Pilze sprechend — zurückgeschnitten
Weil jeder Baum, dies gilt inseignet sein soll. Nach den Plätzen
werden.
können sich breitmachen.
besonders auch für die Obstin der Angergasse und am Mitterbäume, anders beschnitten
weg ist dies die dritte Anlage in
werden muß, sind Fachleute
diesem Bereich. Auf dem dafür
Mangelware. Das Stadtgarvorgesehenen städtischen Grundtenamt übernimmt daher gestück im Ausmaß von 1300 Quagen Bezahlung in privaten
Terrasse im Igler Kurpark ist völlig zugewachsen
dratmetern soll nicht nur ein 600
Obstgärten neben der BaumQuadratmeter großer Ballspiel(Th) Mit der Absicht, den Gästen ursprünglichen Bestimmung zuspritzung (selbstverständlich
platz entstehen, sondern es wereinen unvergeßlichen Ausblick zuführen.
ohne Gifte!) auch den Baumden auch eine Sandkiste, ein
weit über die Stadt und bis ins Das städtische Forstamt wird daschnitt. Acht „Schneider",
Trinkbrunnen und verschiedene
Oberland zu bieten, wurde vor her demnächst in diesem Bereich
die alljährlich geschult werSpielgeräte aufgestellt.
Der
nunmehr fast dreißig Jahren im des Kurparks den Fichtenwald
den, sind dafür im Einsatz
Stadtsenat unter Vorsitz von Bürnordwestlichen Teil des Igler Kur- auslichten und eine Reihe von
und beugen damit einer Vergermeister Romuald Niescher beparks eine Aussichtsterrasse er- Bäumen fällen.
wilderung der Gärten vor.
schloß die Vergabe der Erd-,
richtet. Auch so manchem Ein- Das Konzept des städtischen
Beton- und Steinarbeiten, die gesunde Holz geschnitten wer- heimischen dürfte der grandiose Forst- und Gartenamtes sieht
Mittel in der Höhe von 1,9 Millio- den, wobei das Baumvolumen bis Panoramablick, der im Laufe der dann sowohl Rasen als auch die
nen Schilling erfordern.
auf die Hälfte reduziert werden Jahre leider vollständig zuge- Pflanzung von heimischen SträuBeschlossen wurde weiters die er- kann.
wachsen ist, noch in Erinnerung chern,
wie
Pfaffenkappel,
gänzende Bepflanzung und da- Steigt der Fachmann beim Baum- sein. Jetzt trat der Tourismusver- Schneebeere und Strauchrosen
mit die Stabilisierung des Steil- schnitt mit Leiter oder Hubstei- band Innsbruck-Igls an die Stadt- vor.
hanges nördlich des Vereinshau- ger in den Baum, so erlebt er nicht gemeinde mit der Bitte heran, die- Gewächse also, die nicht so bald
ses in Arzl. Hiefür sind 450.000 selten böse Überraschungen. se Terrasse, auf der auch Bänke wieder den prachtvollen Blick in
Schilling vorgesehen.
Vom Boden aus nicht zu erken- zum Sitzen einluden, wieder ihrer die Landschaft stören werden.

Aussichtskanzel bietet bald
wieder weiten Blick ins Land

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1991, Nr. 3

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