Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1991

/ Nr.3

- S.8

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Neuplanung des Klärwerkes geht in die Zielgerade
Kapazität wird stark vergrößert — Beginn der Bauarbeiten zu Jahresende — Kosten 575 Mio. Schilling
(Th) Abfallentsorgung ist heute
ein Thema, das vielen Verantwortlichen größtes Kopfzerbrechen bereitet. In Innsbruck wurde durch rechtzeitige Planung so
vorgesorgt, daß sowohl der Hausmüll als auch die Abwässer derzeit kein Problem darstellen. Damit dies im Falle der Abwässser
(die Mülldeponie Ahrental ist auf
Jahre gesichert) auch in Zukunft
so bleibt, begannen bereits 1986
die Planungsarbeiten für eine Erweiterung des Klärwerkes in der
Roßau. Dieses Großbauvorhaben war Gegenstand einer Pressekonferenz am 26, Feber, in der Vizebürgermeister Rudolf Krebs
gemeinsam mit den Fachbeamten
den derzeitigen Stand der Anlage
und die intensiv laufende Planung erläuterte.
Die derzeitige Abwasserreinigungsanlage, die 1969 errichtet
wurde, erhielt 1976 die biologische Stufe. Innsbruck war damals
die erste Großstadt in Österreich,

Derzeitige Anlage zu klein
die ihre Abwässer vollbiologisch
klärte. Allerdings reicht nun, so
SR Dipl.-Ing. Franz Schmidt, der
Leiter des Amtes für Stadtentwässerung und Abfallbeseitigung, die Kapazität des Klärwerkes nicht mehr aus, was sich zu
bestimmten Tageszeiten und bei
starken Regenfällen bermerkbar

Die Stadt Innsbruck fördert Investitionen im Gast-,
Schank- und Beherbergungsgewerbe durch Zinsenzuschüsse in
Höhe von 4 Prozent für Kredite
zwischen 100.000 S und höchstens einer Million S (mehr nur
in besonders förderungswürdigen Fällen) auf höchstens fünf
Jahre: Der Gemeinderat beschloß am 28. Februar die Neufassung der dafür geltenden
Richtlinien. Alle für den Betrieb
und das projektierte Vorhaben
erforderlichen behördlichen Bewilligungen müssen vorhanden
sein. Die Zuschüsse werden gewährt:
• Für Modernisierung und
Ratonalisierung von Küche und
Restaurant;

Birgitz und Patsch aufnehmen."
Den strenger gewordenen Vorschriften bzw. der Wasserrechtsnovelle 1990 folgend, wird dem
Abwasser durch die neue Anlage
in Zukunft auch Phosphor und
Stickstoff entzogen.
Insgesamt ist, so SR Dipl.-Ing.

Gewässergüte wird steigen

Der Rechenkamm der mechanischen Reinigungsstufe im Klärwerk.
Dieser Schnappschuß wurde am „Tag der offenen Türe" im vergangenen Herbst aufgenommen.
(Foto:Murauer)
macht. Daß die Reinigungsleistung dennoch im Durchschnitt
über 80 Prozent (bei trockenem
Wetter sind es 95 Prozent) beträgt,
ist auf das Engagement der Bediensteten unter der Leitung von
Ing. Alwin Furtner zurückzuführen, die in den vergangenen Jahren — im Anschluß an den Besuch
entsprechender Seminare — laufend und mit meßbarem Erfolg
die neuesten Erkenntnisse und
Methoden in die Tat umsetzten.
Aufgrund dieser Verbesserungen
konnte z. B. die Menge des Klärschlammes (der ins Ahrental geliefert wird) zwischen 1980 und
1990 versechsfacht (!) werden.

Die derzeitige Anlage, die auf
230.000 Einwohnergleichwerte
ausgerichtet ist, verarbeitet auch
die Abwässer von Vill und Igls sowie von Lans, Sistrans, Aldrans,
Rum und Völs.
Vizebürgermeister Krebs: „Im
Sinne des Umweltschutzes und
der Sauberhaltung der umliegenden Bäche wird die neue Anlage,
die für 400.000 Einwohnergleich-

Abwässer mehrerer Gemeinden
werte konzipiert ist, auch die Orte
des westlichen und südlichen
Mittelgebirges wie Natters, Mutters, Kreith, Götzens, Axams,

Schmidt, damit zu rechnen, daß
die Gewässergüteklasse des Inn
von derzeit 2 — 3 auf 1 — 2
steigt.
Die Bauarbeiten für die dann
zweistufige biologische Anlage
werden im Herbst dieses Jahres
beginnen und sollen bis Dezember 1995 beendet sein. Dann folgt
ein ein- bis zweijähriger Probebetrieb. Die Abwasserklärung
funktioniert auch während des
Umbaues.
Erwartungsgemäß werden die
Arbeiten das jetzige Aussehen
der Anlage stark verändern: Einiges vom Bestand wird umgebaut,
viel Neues, besonders auf der zusätzlichen Fläche im Westen,
kommt dazu, die Zahl der Becken
und der Faultürme steigt.
Finanziert wird das 575 Millionen Schilling teure Vorhaben mit Hilfe des Wasserwirtschaftsfonds, jeweils zehn Prozent haben Stadt und Land zu
zahlen.

Stadt hilft Gastgewerbe bei Investitionen
Richtlinien für Zinsenzuschuß beschlossen

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• Für die Verbesserung der Sanitären Einrichtungen dieser
Betriebe;
• Für die Errichtung und Modernisierung von Personen- und
Speiseliften sowie Be- und Entlüftungsanlagen;
• Für den Ein- oder Umbau
von Heizungsanlagen, wenn
dies zu einer Verringerung der
Schadstoffemissionen führt.
Weitere Investitionen im Zusammenhang mit den genannten Maßnahmen können in die
Förderung einbezogen werden,
wenn deren Ausmaß gegenüber
dem Hauptvorhaben von untergeordneter Bedeutung ist.

Nicht gefördert werden der Neubau und die Vergrößerung bestehender Betriebe; weiteres bereits
vollendete Investitionsvorhaben
sowie die Konventierung anderer Kredite.
Werden für ein gefördertes Vorhaben auch andere öffentliche
Förderungsmittel (zinsgünstige
Kredite, Annuitäten- oder Zinsenzuschüsse) in Anspruch genommen, verringert sich der
Zinsenzuschuß der Stadt auf ein
Prozent p. a.
Ansuchen um Gewährung von
Zinsenzuschüssen können bei
jenem Kreditinstitut eingereicht
werden, bei dem der Kredit

angesprochen wird.
Die zuständige Sek-

lungnahme
ab.
Dem Ansuchen sind neben dem
Nachweis für die Kreditaufnahme die für die Beurteilung der
Förderungswürdigkeit notwendigen Unterlagen, Kostenvoranschläge und Baupläne anzuschließen.
Über die Gewährung des Zinsenzuschusses, auf die kein
Rechtsanspruch besteht, entscheidet der Stadtsenat. Die
Geldinstitute sind über die genauen Modalitäten informiert.
Informationen über diese Förderungsaktion gibt gerne auch
die Magistratsabteilung III (Finanzabteilung), Telefon 53 60
199 (DW).

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1991, Nr. 3