Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1991

/ Nr.3

- S.4

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Aus der Budget-Debatte des Innsbrucker Gemeinderates für 1991

Zahl der Wohnungssuchenden
ist nach wie vor im Steigen

Stadtwerke: Wirtschaftlicher
durch eine neue Rechtsform

(We) 1978 Wohnungssuchende waren mit
Stichtag 1. 12. 1990 im städtischen Wohnungsamt vorgemerkt. Das sind fast um
100 Personen mehr als 1989. Der Wohnungsbau darf daher nicht stagnieren. Als
Gründe für den steigenden Wohnraumbedarf nannte Wohnungsreferent Helmut
Kritzinger in der Budgetdebatte des Gemeinderates u.a. den Wunsch junger Leute,
eine eigene Garconniere zu besitzen, die
vielen Scheidungen und auch die Alters-

(We) Das Jahr 1991 steht für die Stadtwerke
im Zeichen der Wahl einer neuen Rechtsform. Wie in anderen Landeshauptstädten
bereits erfolgreich vorexerziert, will man
nun auch in Innsbruck die Abkoppelung
der Stadtwerke von der Hohheitsverwaltung in Angriff nehmen. Wie der Obmann
des Verwaltungsausschusses der Stadtwerke, Kommerzialrat Gemeinderat Ing. Gerhart Greil, in der Budgetdebatte des Gemeinderates ausführte, würde eine neue
GR. Ing. Gerhart Greil
Rechtsform (ohne pragmatisierte Bedienstete) eine Unternehmensführung nach betriebs- und marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten wesentlich erleichtern. „Rasches Handeln, Innovation und Kreativität müssen im Vordergrund stehen".

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GR. Helmut Kritzinger

Struktur: Der Mensch lebt länger, die Lebenserwartung liegt bei 80 Jahren; das bedeutet, drei Generationen suchen Wohnungen. Große Hoffnung setzt Gemeinderat
Kritzinger in die neue Form des Seniorenwohnens.
Im vergangenen Jahr wurden
von der Stadtgemeinde 335
Wohnungen vergeben. In Bau
bzw. in Plaunung befinden sich
derzeit 412 Wohnungen. 38,5
Mio. S mußte die Stadtgemeinde 1990 für die Instandhaltung
der in ihrem Besitz befindlichen
Wohngebäude aufbringen. Im
Haushaltsjahr 1991 sind hiefür
93,3 Mio. S vorgesehen. Die
Grundkäufe für den sozialen
Wohnbau schlugen sich 1990
mit 24 Mio.S zu Buche. Jährlich
kommen im Durchschnitt 6000
Menschen in die Sprechstunden
des Wohnungsamtes.

Länder und Gemeinden sollten
selbst die Möglichkeit haben, das
Wohnungswesen nach den Bedürfnissen ihrer Bürger und nach
den besonderen landesspezifischen Umständen zu regeln. Bezüglich der Mieten könnte sich
Kritzinger in Hinkunft eine einkommensbezogene Wohnungsbelastung vorstellen. Das heißt,
die Miete sollte anfangs dem in
den meisten Fällen niedrigen Anfangseinkommen junger Familien entsprechen und könnte im
Laufe der Jahre ansteigen. Eine
Möglichkeit, neuen und vor allem preisgünstigen Wohnraum
zu schaffen, sieht der Wohnungsreferent auch im Ausbau von
Dachgeschoßen. Ein Wettbewerb „Gut und preiswert wohnen
unterm Dach" könnte neue
Ideen und Anregungen zum
Dachgeschoßausbau bringen.

Der Erfolgsplan 1991 der Stadtwerke weist Aufwendungen in
der Höhe von fast 1,3 Milliarden Schilling und Erträge von
1,23 Milliarden Schilling aus.
Der Finanzbedarf für Investitionen beträgt 115,2 Mio. S; der
Sonderinvestitionsplan weist
Neu- bzw. Teilansätze in der
Höhe von 83,2 Mio. S auf.
Beim Elektrizitätswerk liegt der
Schwerpunkt wie jedes Jahr auf
der Neuerrichtung und Verstärkung von Umspannungseinrichtungen und in der Erweiterung der Verteilungsanlagen.
Wesentliche Projekte im Rahmen des Sonderinvestitionsplanes bilden die Neuerrichtung
des Umspannwerkes Mitte und
einer zentralen Schaltstelle.
Im Sonderinvestitionsplan des
Gaswerkes ist für die Erdgasumstellung ein Betrag in der

Neben der Forderung, daß die
Mittel für den sozialen Wohnbau nicht beschnitten werden
dürfen, unterstrich Wohnungsreferent Helmut Kritzinger
auch die Dringlichkeit von Änderungen im Mietenrecht.
„Leute, die Wohnungen besitzen und diese im Hinblick auf
einen späteren Bedarf für ihre
Kinder leerstehen lassen, sollten die Möglichkeit haben, diese Wohnungen für eine bestimmte Zeit zu vermieten, ohne daß sie dadurch das Recht
auf spätere Benützung verlieren" . Auch illegale Ablösen, die
sowohl von Vermietern, als
auch von Mietern begehrt werden, Umgehungsverhandlungen wie Schemuntermieten, das
Horten von billigen Wohnungen, obwohl kein aktuelles
Wohnbedürfnis besteht, seien
weitere negative Folgeerschei- Beispiel eines gelungenen Dachgeschoßausbaues. Für junge Ehepaare
nungen der derzeitigen Miet- könnten dadurch rascher und mit geringerem Kapitalaufwand als für
rechtssituation.
Neubauten attraktive Wohnungen geschaffen werden.
(Feilfoto)

Gesamthöhe von 95,6 Mio. S
aufgenommen. Bekanntlich ist
es nach langwierigen und harten Verhandlungen im Herbst
1990 gelungen, mit der „Tiroler
Ferngas" einen Liefervertrag
abzuschließen. Die Vorarbeiten
für die Einleitung des Erdgases
in das Innsbrucker Netz laufen
derzeit auf Hochtouren. Neben
der Umstellung bzw. dem Austausch der Gasgeräte muß auch
die Rohrnetzsanierung durchgeführt werden. Da Erdgas
trockener ist als das derzeitig
verwendete Gas, müssen alte,
mit Hanf gedichtete Muffenrohre, durch neue Rohre ersetzt
werden.
Das in Ausarbeitung stehende
Energiekonzept, ein wichtiges
Instrument für die künftige
Energiestrategie in Innsbruck,
wird nach Diskussion in den politischen Gremien voraussichtlich Mitte des Jahres vorliegen.
In den Sonderinvestitionsplan
für das Wasserwerk wurde die
Errichtung eines neuen Hochbehälters in Kranebitten aufgenommen. Bezüglich des Baues
des Grundwasserwerkes Höttinger Au liegen die Genehmigungen für den Großpumpenversuch vor, der in diesen Tagen in
Angriff genommen wird.
Im Bereich der Bäder, die
durchwegs hohe Frequenzsteigerungen aufweisen, ist neben
den üblichen Wartungs- und
Sanierungsarbeiten während
der Sperrzeit im Sommer die
Automatisierung des Kasseneinlaßsystemes geplant.