Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1991

/ Nr.2

- S.14

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Hotelpläne begraben: Jetzt neue Entwicklung durch Wohnanlage
und Stadtpark-Erweiterung mit Silluferpromenade
Radweg
Stadtplanung erarbeitete neue städtebauliche Lösung — Gemeinderat behandelt am 28. Februar den Flächenw dmungsplanentwurf
(Eiz) Die Vorgeschichte ist bekannt: Bürgerproteste bewirkten,
daß der Plan für ein Erstklaßhotel
auf dem Sportplatz neben der Leitgebschule, unter gleichzeitiger Vergrößerung des Stadtparks um den
überwiegenden Teil des Baugrundstückes der „Wohnungseigentum"
(WE), nicht weiter verfolgt wurde:
Das WE-Areal liegt nun brach, was
für den Grundeigentümer auf
Dauer ein unhaltbarer Zustand ist.
Die Stadt kann den zweistelligen
Millionenbetrag für den Kauf des
Grundstücks schwer aufbringen.
Nun hat die Stadtplanung in Verhandlungen mit dem Grundeigentümer, im Einvernehmen mit den
übrigen Fachabteilungen der
Stadt, die Voraussetzungen für eine stadtplanerisch wünschenswerte Lösung geschaffen, die nun
Grundlage für einen Flächenwidmungsplan-Entwurf wurde. Er
wird vom Gemeinderat am 28. Februar behandelt.
Diese Vorstellungen, die in den
Vorberatungsgremien bereits ausführlich besprochen wurden, ermöglichen der WE, auf einem Teil
ihres Grundstücks hochwertigen,

Bück von Norden auf das Planungsgebiet (Fotomontage). Die projektierte Blockrandbebauung sieht
man in einer groben Baumassenstudie in Bildmitte. Im Vordergrund der Gasthof „Bistro" (vor ihm
wären das Brückenplatzl und die neue Pradler Brücke). Oben der erweiterte Stadtpark Rapoldl Das
Bild zeigt, wie der geschwungene Baukörper einen Abschluß des Baugebietes zum Stadtpark bildet.

dringend notwendigen Wohnraum
zu schaffen, sie lassen aber auch die
Verwirklichung weiterer Zielvorstellungen der Stadt in diesem Zusammenhang zu (Plan rechts):
• Der Stadtpark Rapoldi kann nach
Norden erweitert werden. Vom
„Brückenplatzl" (neue Pradler
Brücke) zum Stadtpark entsteht ein
durchgehender Fuß- und Radweg.
• Der Hochwasserschutz an der Sill
kann mit begrünter Böschung erfolgen. Es muß keine „HochwasserSchutzmauer" errichtet werden.
• Im Bereich des Grundstückes der
WE ermöglicht die getrennte Fußund Radwegführung die Erhaltung
der Bäume im Uferbereich.
• Die bestehenden Pkw-Stellplätze
für die Bewohner der „RhombergHäuser (Schmiedgasse 12,12 a bis c)
können bei geringfügig anderer Anordnung erhalten bleiben, wobei für
die Anlage der Promenade zwei
Möglichkeiten offen sind.
• Zur Verbesserung des Fußwegnetzes wird die Schmiedgasse über einen
neben den Privatparkplätzen geführten Fußweg mit der Uferpromenade verbunden.
Drei Viertel der Bäume
können erhalten werden

• Die künftigen Grundeigentumsverhältnisse im entscheidenden
Bereich sind hier durch Farben gekennzeichnet: Rot = WErGrund;
grün = städtischer Bereich; die kleine gelbe Fläche (Autostellplätze) soll künftig zu den „Rhomberg-Häusern**gehören. Im Bereich der Schule, des Sportplatzes und der Bocciabahn ändert sich
nichts gegenüber heute.
• Das ist der neueste Entwurf des Flächenwidmungsplanes 80/gy,
der am 28. Februar dem Gemeinderat zur Beschlußfassung vorliegt. Das (in Farbe dargestellte) Gebiet reicht vom Hallenbad
(unten) bis zur neuen Pradler Sillbrücke (oben). Grün gefärbt bedeutet „Sonderfläche im Bauland" (Hb = Hallenbad; Gr = Grünanlage; Sa = Sportanlage; Vs = Volksschule: Leitgebschule). Die
hellrote Fläche kennzeichnet die Widmung als Wohngebiet, die
ockerfarbene Fremdenverkehrsgebiet für bestehende Hotels.

In dem für die Stadtpark-Erweiterung vorgesehenen Bereich stehen
mächtige Bäume Die Planung hat
sich besonders bemüht, sie so weit
wie möglich zu erhalten. Das ist gelungen: Der Entwurf schont etwa
drei Viertel der (derzeit auf Privatgrund befindlichen!) Bäume
Die Untersuchungen der Magistratsabteilung IX (Agrar? Forst- und Gartenamt) haben zudem ergeben, daß
eine wesentlich bessere Nutzung des
Stadtpark-Erweiterungsbereiches
dann möglich ist, wenn man Fußund Radweg vom Furter-Zaun-Weg
zum Sillsteg nach Süden verlegt.
Die dargestellte Parkgestaltung einschließlich der künftigen Führung
der Fuß- und Radwege innerhalb des
Parkes stellen eine fachliche Überlegung dar, muß jedoch erst in den zuständigen Gremien beraten werden.
Neben diesen Zielen war die Schaffung von zentrumsnahem, hochwertigem Wohnraum eine weitere Zielsetzung. Das nun ausgewählte städtebauliche Konzept schließt die dort
derzeit entstehende Bebauung zum
Park hin hofartig ab, nimmt die in
Pradl verbreitet vorhandene Bau-

struktur der geschlossenen Blockrandbebauung auf und schafft dadurch einen markanten Rand des
Stadtparks Rapoldi. Auf dem
Grundstück der WE können etwa 50
bis 60 Wohnungen entstehen.
Dieses Gesamtkonzept wurde auch
den Vertretern der (seinerzeitigen)
Bürgerinitiative vorgestellt, die es als
überaus akzeptabel bewerteten. Am
Gemeinderat liegt es nun, am 28. Februar über die Auflage dieses Flächenwidmungsplanentwurfes zu entscheiden. Erst wenn dieser erlassen
ist, wird der Bebauungsplan erarbeitet und beginnt die Detailplanung.

• Dieser Plan veranschaulicht die Vorstellungen der Stadt zur Erweiterung des Stadtparks Rapoldi nach Norden, mit Einbindung
der von der WE, dem Hauptgrundeigentümer in diesem Bereich,
angestrebten Schaffung von zentrumsnahem, hochwertigem
Wohnraum (die Verbauung soll ihren Abschluß im halbrunden,
bordeauxrot dargestellten Gebäude in Bildmitte oben finden). Es
ist an eine für Pradl typische Blockrandverbauung gedacht. Die
Parkgestaltimg (dargestellte Wege usw.) stellt eine erste fachüche
Überlegung dar, die in den zuständigen Entscheidungsgremien
noch beraten werden muß
Neben der Parkerweiterung verfolgt die Stadt hier drei Ziele: 1. Der
Hochwasserschutz der Sill sou in diesem Bereich durch eine begrünte Böschung (und nicht durch eine Mauer) erfolgen; 2. eine
Fuß- und Radweg-Promenade soll eine durchgehende Verbindung
an der Sill ermögüchen; 3. die bestehenden Bäume sollen weitgehend erhalten werden.