Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1991

/ Nr.2

- S.12

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Senkung der überhöhten Ozonbelastung ist vordringlich
Innsbruck fordert rasch wirksame Gesetzesmaßnahmen
Ozon soll als Luftschadstoff in das Smogalarmgesetz aufgenommen werden — Niederer Grenzwert notwendig
alarmgesetz so abzuändern, daß Motivationsschub zum Umsteifür diesen Schadstoff großräumige gen auf schadstoffarme Fahrzeubzw. landesweite Belastungsgebie- ge wird dadurch erwartet. Folgende Fahrzeuge wären als schadte ausgewiesen werden können.
stoffarm einzustufen: Benzin• Die Anschaffung bzw. Umrü- oder gasbetriebene Fahrzeuge mit
stung auf schadstoffarme Kraft- geregeltem
Dreiwegkatalysator
fahrzeuge soll durch finanzielle bzw. Nachrüstkatalysator. DieselAnreize gefördert werden. Auch betriebene Kraftfahrzeuge über
eine Staffelung der Mautgebüh- 3,51 Höchstgewicht, die nach dem
die Maßnahmen frühzeitig ge- ren wird empfohlen. Durch ein 1. Jänner 1987 genehmigt wurden
setzt werden können, ist ein ent- „Picked" am Fahrzeug soll auch oder für die nachgewiesen wird,
sprechend niedriger Grenzwert optisch der Nachweis für ein daß sie den ab 1. 1. 1987 bzw. ab
zu wählen. Weiters ist unter Be- schadstoffarmes Fahrzeug gege- 1. 11. 89 vorgeschriebenen Abgasdachtnahme auf die Eigenheit ben sein. Eine Steigerung des Um- werten entsprechen.
der Ozonentstehung das Smog- weltbewußtseins und dazu ein
• Der Transitverkehr ist weitestgehend auf die Schiene zu verlagern und der öffentliche Verkehr
durch finanzielle Unterstützung
attraktiver zu machen sowie der
Verkehrsverbund zu fördern.
• Die Verringerung der Emissionen an flüchtigen Kohlenwasserstoffen ist durch Einführung von
geeigneten
Abfülleinrichtungen
(z. B. Gaspendelleitung) und durch
Beschränkungen bei der Verwendung von lösemittelhältigen Produkten gesetzlich zu regeln.
• An die Nachbarstaaten möge
der Appell gerichtet werden, die
verkehrsbedingten
Emissionen
durch Ausschöpfung der techniInnsbruck droht manchmal im Verkehr zu ersticken. Das Verkehrskon-schen Möglichkeiten (verpflichtenzept soll hier A bhilfe schaffen und auch zur Reduzierung der Ozonbe- de Einführung des Dreiwegekatalastung beitragen.
(Foto: Eliskases) lysators) zu reduzieren.
• Als Maßnahmen im gemeindeeigenen Bereich soll die stadteigene Tankstelle mit einer GaspenAugenmerk auf landschaftsgerechte Planung
deleinrichtung ausgestattet werunter Vorsitz von Bürgermeister ger Alm zum Zweck der Bewirt- den. Der öffentliche Nahverkehr
Romuald Niescher dem Beitritt schaftung befahren werden dür- soll nach besten Kräften gefördert
der Stadt Innsbruck, als einer der fen. Die Stadtgemeinde legt Wert werden. Weiters sollen die verschie45 Waldbesitzer in diesem Be- auf eine landschaftsgerechte Pla- denen städtischen Dienststellen anreich, zur Weginteressentschaft nung und wird auch für die Wie- gewiesen werden, nach Möglichzu.
derbegrünung der Böschungen keit lösemittelfreie Produkte zu
verwenden.
Der geplante Forstweg ist Teil des Sorge tragen.
Schutzwaldsanierungsprojektes
Die Kosten für den Bau dieses 2,6 Dazu Umweltstadtrat Dr. Josef
Nordkette, das von der Kranebit- km langen Forstweges werden zu Rettenmoser: „Die Ozonbelastung
ter bis zur Mühlauer Klamm ver- 80 Prozent aus Landes- und Bun- ist in Innsbruck wegen der Kesselläuft. Er ermöglicht die notwen- desmitteln bestritten. Zehn Pro- lage, des starken Transitverkehrs
dige Verjüngung der Schutzwald- zent steuert die Stadt Innsbruck sowie des übermäßig anwachsenbestände sowie die laufende Pfle- bei, die sich auch im Verhältnis den Pendler- und innerstädtischen
ge der jungen und mittelalten ihres Waldbesitzes an den zehn Verkehrs besonders hoch und stellt
Baumbestände.
Prozent Eigenmitteln, die durch eine akute Gefährdung für die
Der Stadtsenat legte ausdrück- die Waldbesitzer aufzubringen menschliche Gesundheit und die
Vegetation dar. Wirksame Maßlich fest, daß die Wegbreite nicht sind, beteiligt.
mehr als drei Meter betragen Die Ausschreibung der Bauarbei- nahmen zur Verkehrsvermindedarf. Der durch einen versperrba- ten, die unter Aufsicht der Be- rung und zur Attraktivitätssteigeren Schranken gesicherte Forst- zirksforstinspektion Innsbruck- rung des öffentlichen Personenweg wird nur von den Waldbesit- Stadt durchgeführt werden, wird nahverkehrs müssen daher absolute Priorität haben".
zern und vom Pächter der Höttin- in Kürze erfolgen.

(We) Die Werte für Ozon sind in Innsbruck und den umgebenden
Hanglagen, welche als Naherholungsgebiet genutzt werden, trotz geringfügiger Verbesserung der Meßergebnisse noch immer zu hoch.
Die Stadtgemeinde ist daher bemüht, zum Schutz der menschlichen
Gesundheit und auch der Vegetation weitere Verbesserungen zu erreichen. Ebenso wie die anderen Luftschadstoffe werden auch die Werte
für Ozon von Montag bis Freitag im Rathaus-Durchgang veröffentlicht und können rund um die Uhr unter der Telefonnummer
15 52 abgehört werden.
Der gemeinderätliche Umweltschutzausschuß der Stadt Innsbruck hat sich in mehreren Sitzungen eingehend mit der Ozonproblematik in der Tiroler Landeshauptstadt befaßt. In der Sitzung des Stadtsenates am 23.
Jänner 1991 unter Vorsitz von
Bürgermeister Romuald Niescher wurden nunmehr die empfohlenen Maßnahmen des Umweltschutzausschusses zur Reduzierung der Ozonbelastung zum
Beschluß erhoben: Nämlich den
zuständigen Gesetzgeber und das
Bundesministerium für Umwelt,
Jugend und Familie um rasches
Handeln und um folgende Vorgangsweise zu ersuchen.
• Ozon soll als Luftschadstoff in
das Smogalarmgesetz aufgenommen werden, sodaß in Hinkunft
bei Überschreitungen von Grenzwerten Alarm ausgelöst werden
kann. Damit in Hinblick auf die
Verzögerung der Ozonbildung

Schutzwaldsanierung erfordert Bau eines Forstweges
Beteiligung der Stadt und
(We) Noch in diesem Frühjahr
soll mit der Errichtung eines
Forstweges vom Achselwaldweg
über die Umbrückler Alm und
den Höttinger Graben zum Höttinger Alm-Weg begonnen werden. Der Stadtsenat stimmte in
seiner Sitzung vom 23. Jänner

• Die Volkshochschule hat ihr
Kursprogramm über Themen des
Umweltschutzes erweitert. Umwelt- und konsumgerechte Strategien zur Vermeidung von Umweltschäden werden im Kurs
„Umweltbewußtes Verbraucherverhalten" aufgezeigt. Weitere
neue Kurse sind zum Beispiel
„Ein Streifzug durch den Supermarkt für Umweltbewußte" und
„Chemie im Kinderzimmer".
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Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1991, Nr. 2