Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1990

/ Nr.12

- S.11

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Innsbrucker Wohnanlage als Tiroler Pilotprojekt
Firstfeier für Neubau mit integriertem Seniorenwohnheim in der Sebastian-Scheel-Straße in Pradl
(Ste) Innsbrucks künftige „Paradewohnanlage", bestehend aus zwei
Häusern mit 66 Miet- und neun integrierten Seniorenkleinwohnungen, hat die Dachgleiche erreicht. Zur Firstfeier am 28. November
stellten sich der für die Wohnbauförderung zuständige Landesrat
Fritz Astl und Vertreter der Stadt Innsbruck in der Sebastian-ScheelStraße ein, um mit dem Bauherrn, der „Neuen Heimat Tirol", und den
zahlreichen Arbeitern auf eine glückliche Zukunft des im ganzen
Land einmaligen Pilotprojektes anzustoßen.
., •
Bereits im Herbst 1991 werden
junge Familien neben Senioren leben und der vielfach kritisierten
Ghettoisierung älterer Menschen
zumindest in diesem einem Fall
ein Ende setzen. Geht es jedoch
nach dem Willen des Innsbrucker
Wohnungsreferenten, amtsf. Gemeinderat Helmut Kritzinger, so
wird das Beispiel an der Ecke
Bienerstr. / Sebastian-Scheel-Str.
bald Schule machen. Im Rahmen
der Firstfeier erklärte Kritzinger,
daß bereits in nächster Zukunft
weitere 36 integrierte Seniorenkleinwohnungen entstehen sollen;

sein Ziel sei es, in jedem Stadtteil
zumindest zehn Seniorenkleinwohnungen bereitzustellen.
Die neun für ältere Leute errichteten Garconnieren weisen insgesamt eine Wohnnutzfläche von
395 Quadratmetern auf. Die Baukosten belaufen sich auf 6,4 Millionen Schilling. Die Errichtung
der 66 Mietwohnungen mit Tiefgarage (Wohnnutzfläche 3.890
Quadratmeter) wird rund 61,4
Millionen Schilling kosten. Für
die beiden Wohnhäuser bringt die
„Neue Heimat" insgesamt fünf
Prozent, für das Seniorenwohn-

Li/i B/ick auj den östlichen Teil der neu entstehenden Wohnanlage an
der Ecke Sebastian-Scheel-Straße/Bienerstraße.
(Fotos: Eliskases)
heim sogar 40 Prozent an Eigenmitteln auf. Das 3.770 Quadratmeter große Grundstück hat die
Baugesellschaft von der Stadt
Innsbruck erworben.
Das in die Anlage integrierte Seniorenkleinheim bezeichnete GR
Kritzinger als „echten Sozialbau". Die Miete pro Garconniere
werde 2.700 S voraussichtlich
nicht überschreiten. Bei der Neugestaltung des Gevierts wird besonderes Augenmerk auf die Gestaltung der Innenhöfe gelegt.
Zur Sebastian-Scheel-Straße hin
schließt der Hof mit einer Allee
ab; Kinderspielplätze und gemüt-

liche Sitzgelegenheiten werden
ebenfalls mit viel Grün „garniert".
Sowohl Landesrat Fritz Astl als
auch „Neue Heimat"-Direktor
Dr. Klaus Lugger lobten anläßlich
der Firstfeier die Eingliederung eines aus dem 19. Jhdt. stammenden Gebäudes in das neue Ensemble. Zusammen mit der Anlage
„Wohnen am Viadukt" und der
bereits 1986 sanierten "Trainkaserne" stellt das komplett neu gestaltete Geviert Sebastian-ScheelStr./Bienerstr. eines der größten
und
bedeutendsten
Stadterneuerungsprojekte
Innsbrucks
in den letzten Jahren dar.

Ausbau der Berufsschulen fix
Kostenaufwand: 100 Millionen S
Der Firstfeier wohnten neben LR Fritz Astl, Wohnungsreferent GR
Helmut Kritzinger, Wohnungsamtsleiter OAR Franz Wohlgemuthund
Stadtplaner Doz. Dr. Arnold Klotz Mitglieder des gemeinderätlichen
Wohnungsausschusses und Vertreter der „Neuen Heimat Tirol" bei. Im
Bild das aus dem 19. Jahrhundert stammende Gebäude, das in die Anlage eingegliedert wird; links der westliche Teil des Neubaus.

Radaranlage für Flughafen 1991 möglich
Bund, Land, Stadt stellen Mittel bereit
(Eiz) Die geplante neue Radaranlage für den Innsbrucker Flughafen kann schon 1991 in Angriff
genommen werden: Das erfuhr
Bürgermeister Romuald Niescher, als er sich nach dem bedauerlichen Flugzeugunglück jüngst
bei der Flughafen-Betriebsgesellschaft nach dem Stand der Verwirklichung erkundigte. Wie der
Bürgermeister dem Gemeinderat
am 29. November mitteilte, habe

der Bund seinen Hälfteanteil für
das dafür notwendige Bauwerk in
Höhe von vier Millionen Schilling bereitgestellt. Auch die Stadt
Innsbruck und das Land Tirol
haben je zwei Mio. S in den Budgets für 1991 vorgesehen. Niescher: „Ich werde mich nun bemühen, daß die Republik die
technische Anlage bereitstellt,
damit künftig ähnliche Unfälle
vermieden werden können."

Investitionsschub „Teil der Wirtschaftsförderung"
(Ste) Die in Innsbruck ansässigen Landesberufsschulen werden mit einem Kostenvolumen
von rund 100 Millionen Schilling erweitert.
Diesen Grundsatzbeschluß faßte die Tiroler Landesregierung
am 27. November.
Konkret geplant sind die Aufstockung der Schule in der Mandelsbergerstraße, die Erweiterung der Berufsschule für Elektrogewerbe I und II in der Lohbachsiedlung und die Errichtung eines Landesberufsschülerheimes mit 90 Plätzen am
Lohbachufer.
Mit diesen Maßnahmen soll der
durch die Verlängerung der Be-

rufsschulzeit erforderliche zusätzliche Raum sichergestellt
werden. Wie LR Weingartner in
einer Pressekonferenz erklärte,
würden die Gemeinden, aus denen die Berufsschüler kommen,
den finanziellen Aufwand insgesamt zu 50 Prozent mittragen.
Die geplanten Erweiterungsmaßnahmen und die jüngst erfolgte
Ausstattung der Landesberufsschulen mit modernen Computern (Kosten: 1,5 Millionen Schilling) bezeichnete Weingartner als
„einen Teil der Wirtschaftsförderung", denn: „Der wirtschaftliche Wettbewerb wird künftig
über die Qualität der Mitarbeiter
entschieden werden!"

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1990, Nr. 12

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