Innsbrucker Stadtnachrichten
Jg.1990
/ Nr.12
- S.8
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BRT Brüssel Sieger des Innsbrucker Radiopreises
Jury vergab einen ersten und einen zweiten Preis sowie drei Anerkennungspreise — Radiokultur auf hohem Niveau
(We) Musikalisch umrahmt vom
Innsbrucker
Streichquartett,
fand am 3. Dezember in der Weiherburg die feierliche Überreichung des 4. Innsbrucker Radiopreises statt. Prof. Dr. Othmar
Costa vom ORF-Landesstudio
Tirol gab die Entscheidungen der
Jury bekannt und stellte die
Preisträger vor: Den 1. Preis in
Höhe von 100.000 S hatte die Jury einstimmig dem Beitrag von
BRT Brüssel über Peter Philips
— einem englischen Virginalisten
in den Spanischen Niederlanden
— zuerkannt. Aus der Begründung: Peter Philips wurde in vielen Facetten seines Schaffens offenbar umfassend dargestellt.
Die Qualität der Musikaufnahmen, obwohl aus verschiedenen
Zeiten, ist gleichbleibend gut; die
Textvorlage erstklassig. Zitat:
„Das ist Radiokultur auf hohem
Niveau".
Gleichfalls einstimmig ging der 2.
Preis (60.000 S) an „Societe Radio France", Paris. Titel des Beitrags: „Du Caurroy, Missa pro
Defunctis". Die Juroren werteten
diese Einsendung als „eine sorgfältige
Arbeit
mit LiveAtmosphäre". Der 2. Preis wurde
nicht für die gesamte Sendung,
sondern für die beste musikalische Einzeleinspielung dieses
Wettbewerbs zugesprochen (Vocal Ensemble Sagittarius, 2. Teil).
Feierliche Preisverleihung in der Weiherburg am 3. Dezember: Im Bild von links Prof. Dr. Wilfried Seheib
(IMZ), Judith Roles (BBCLondon), Ivana Trisie (Radio Belgrad), Stadtrat Mag. Hermann Girstmair, Dieter
Andriessen (BRT Brüssel), Bürgermeister Romuald Niescher, Alain de Chambure (RF Paris), Renee ter
Braake (Radio Hilversum).
(S.N.S.-Pressebild)
Der 3. Preis (40.000 S) wurde
nach eingehender Beratung nicht
vergeben, weil er nicht geteilt werden kann; dafür gab es einhellig
drei Empfehlungen für eine Arbeit von BBC 3, London, für JRT
Radio Belgrad und für eine Sendung von NOS Hilversum, Niederlande.
Die Produzenten der preisgekrönten Werke waren bei der
Preisübergabe persönlich anwesend: Dieter Andriessen vom
BRT Brüssel, Alain de Chambure
vom RF Paris, Judith Roles von
Zeichnungen, Gemälde, Wiener
Silber und griechische Vasen
Ausstellungsschwerpunkte 1991 im Landesmuseum
(Th) An Umfang und Abwechslung reich ist das Ausstellungsprogramm des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum im
kommenden Jahr.
Im Jänner/Feber sind Zeichnungen und Gemälde des Klassizisten
Jean-August-Dominique Ingres
aus dem Musee Ingres in Montauban zu Gast. Die Wanderausstellung von Prof. Serge Sabarsky, New York, mit Aquarellen des
deutschen
Expressionismus
macht März/April in Innsbruck
Station. „Alltag—Spiele—Religion, das antike Leben im Spiegel
der griechischen Vasenmalerei"
ist das Thema der MaiVJuniAusstellung, die Exponate der
Antikensammlung des KunsthiSeite 8
storischen Museums Wien zeigt.
Die Große Sommerausstellung
von Mai bis September präsentiert in den Räumen der Barockgalerie „Mozart in Tirol".
Unter den nachfolgenden Ausstellungen noch erwähnt seien
„700 Jahre Eidgenossenschaft"
im September/Oktober, Bildwerke und Videokunst aus der
Schweiz und die letzte Schau des
Jahres, die dem „Wiener Silber"
aus der Zeit von 1780 bis 1860 gewidmet ist.
Die Sommerausstellung im Zeughaus befaßt sich mit den Giften
im Tier- und Pflanzenbereich.
Ganz im Zeichen des MozartJahres werden auch die Sonntagsmatineen im Museum stehen.
BBC London, Ivana Trisie von
Radio Belgrad und Renee ter
Braake von Radio Hilversum.
Das Internationale Musikzentrum (IMZ), das gemeinsam mit
der Stadt Innsbruck und dem
ORF für die Durchführung des
Radiopreises
verantwortlich
zeichnet, war durch Prof. Dr.
Wilfried Seheib vertreten. Dr.
Seheib dankte der Stadt, dem
Bürgermeister und insbesonders
auch dem „Vater" des Preises, Senatsrat Dr. Otto Reisinger, sowie
dem ORF für das große Interesse,
das diesem Wettbewerb entgegengebracht wird. Das IMZ organsiert vier derartige Wettbewerbe: Den Salzburger Fernsehopernpreis, den „Dance-Screen"
in der Alten Oper Frankfurt, den
Innsbrucker Radiopreis und ab
August 1991 erstmals auch einen
„Opera-Screen".
Bürgermeister Romuald Niescher, der gemeinsam mit Kulturstadtrat Mag. Hermann Girstmair die Preise überreichte, erinnerte in seiner Ansprache, daß die
Stadt Innsbruck aus Anlaß ihres
800-Jahr-Jubiläums im Jahre
1980 diesen „Internationalen Radiopreis für die Interpretation alter Musik" ins Leben gerufen hat.
„Innsbruck wollte einen Akzent
setzen, der Internationalität besitzt und nachhaltend wirkt".
Der Innsbrucker Radiopreis wird
alle drei Jahre ausgeschrieben,
sodaß für heuer, nach 1981, 1984
und 1987, die vierte Ausschrei-
bung erfolgt ist. Radiostationen
aus aller Welt können an diesem
Wettbewerb teilnehmen. Zum
heurigen Bewerb sandten 14 Stationen ihre Produktionen ein.
Zweck des Innsbrucker Radiopreises ist es, das allgemeine Interesse
für die Interpretation alter Musik
bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts
anzuregen, und Radioproduktionen alter Musik einschließlich ihrer
rundfunkgerechten Präsentation
auszuzeichnen. Darunter versteht
man, daß alte Musik, ganz besonders aber alte Musik fremder Kulturen, eines erklärenden Kommentares bedarf, um vom Publikum
verstanden und akzeptiert zu werden.
Neues Innsbruck-Lied
im Drehiertel-Takt
(Ste) Freunde volkstümlicher Musik und „eingefleischte InnsbruckFans" werden an dem neuen Walzerlied von Herbert Koroschitz sicherlich Freude haben. Mit dem
Titel „Mein Innsbruck im Herzen
der Berge" verlieh der begeisterte
Hobbymusiker seiner Liebe zur
Heimatstadt Töne und machte sie
so für jeden Gleichgesinnten erfaßbar. Die Single, auf deren Kehrseite
der „Marsch der Schützenkompanie Wüten" zu hören ist, kann in
der Buchhandlung Tyrolia oder im
Kaufhaus Tyrol erworben werden.
Auch das Marschlied stammt aus
der „Feder" des „Freizeitkomponisten".
Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1990, Nr. 12