Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1990

/ Nr.8

- S.15

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Forderung nach neuer Nahverkehrsmilliarde
(Eiz) „Wer soll das bezahlen?",
fragt man sich angesichts der
horrenden Kosten der Verkehrsberuhigung. Vor der Tiroler Raumordnungskonferenz
richtete Innsbrucks FinanzStadtrat Dr. Bruno Wallnöfer
die Forderung an den Bund, eine
„neue Nahverkehrsmilliarde"
für Ausbau und Modernisierung des öffentlichen Kommunalverkehrs flüssig zu machen:

ger Brücke, die Innerkoflerstraße,
den Innrain, den Markt- und
Burggraben, die Museumstraße,
die König-Laurin-Allee, Sillbrücke, Reichenauer Straße und
Radetzkystraße. Die Endhaltestelle ist beim Knoten Gumppstraße/ Langer Weg vorgesehen.
Die Linie „C" bleibt in ihrer jetzigen Führung bis auf Abänderungen im Innenstadtbereich (Führung über Heiliggeiststraße,
Hauptbahnhof) von Wiltenberg
nach Arzl bestehen, soll aber längerfristig ebenfalls auf O-BusBetrieb umgestellt. Ab Wilten-

Während der Bund im ländlichen Raum den öffentlichen
Verkehr aus Steuermitteln finanziert, müssen die Landeshauptstädte den Abgang ihrer
Verkehrsbetriebe selbst bezahlen. Eine zusätzliche Hilfe des
Bundes ist daher unbedingte
Voraussetzung für eine rasche
und vollständige Umsetzung
des Verkehrsberuhigungskonzeptes.

berg bedienen die Kleinbuslinien
„CS" und „CM" Sieglanger und
Mentlberg.
Die Linie „B" soll vom Flughafen
über den Fürstenweg, die Universitätsbrücke, den Innrain, Marktund Burggraben, Museumstraße,
die König-Laurin-Allee, in die
Reichenau fahren und im Bereich
Reichenauer Straße, Andechsstraße, Klappholzstraße, Kravogelstraße eine Schleife machen.
Die Endhaltestelle wäre bei der
Kreuzung Andechsstraße/Klappholzstraße vorgesehen.
Die Kleinbuslinien Hl bzw. H2

sollen Igls und Vill über die Innenstadt mit Hötting bzw. der Hungerburg verbinden, die Kleinbuslinien Kl bzw. K2 Amras mit St.
Nikolaus bzw. der Weiherburg
(Alpenzoo).
Die Linien „4" und „S" nach Hall
bleiben außerhalb des Zentrums
ebenfalls in ihrer jetzigen Führung bestehen. Die Linien „D"
und „E" werden laut derzeitigem
Konzept künftig wie die Linie
„4" über die Haller Straße verlaufen und von der Bundesstraße aus
über den Gartenweg nach Rum
abzweigen. Im Innenstadtbereich
werden die Linien „4", „D" und
„E" über die Mühlauer Brücke,
den Rennweg und den Innrain bis
zur Schöpfstraße (Westfriedhof)
geführt. Die Linie „S" fährt weiterhin über die Autobahn zum
Hauptbahnhof.

Völs wird an das öffentliche
Verkehrsnetz angeschlossen
Eine neue Linie soll die Innenstadt über die Höttinger Au und
Kranebitten mit Völs (Bundesbahn-Umsteigeknoten West) verbinden.
Innsbruck soll durch das neue

Verkehrskonzept auf jedem Fall
wieder eine lebenswertere Stadt
werden. Für Fußgänger und Radfahrer wäre dann ebenso Platz
wie für öffentliche Verkehrsmittel, die nicht mehr so wie heute
meist im Stau stecken bleiben.
Autofahrer müssen allerdings
umdenken. Im Innsbruck der
Zukunft wird man, wenn man
nicht zu Fuß geht oder das Fahrrad benützen will, gerne mit öffentlichen (weil attraktiven) Verkehrsmitteln fahren. Schließlich
wäre es auch nicht im Sinne der
Wirtschaft, wenn die Innenstadt
durch immer mehr Autos immer
weniger erreichbar wäre. Auch
Schadstoff- und Lärmbelastung
werden wieder zurückgehen. Und
wer dringend mit seinem PrivatPKW in die Stadt muß, wird einsehen, daß er für das Abstellen
seines Fahrzeuges einen entsprechenden Obolus entrichten muß.
Nachdem der Pendlerverkehr in
Hinkunft aus Innsbruck ferngehalten wird, werden ja für rasche
Erledigungen Kurzparkzonen sowie für größere und länger
dauernde Einkäufe Parkgaragenplätze (allerdings kostenpflichtig) zur Verfügung stehen.

Zum neuen Verkehrskonzept
akzeptable Verkehrsmittel
Erster Niederflurbus in Innsbruck präsentiert
(We) Fahrgastfreundlich, lärm- bute, die öffentliche Verkehrsarm, schadstoffmininiert: Dies mittel aufweisen sollten. Jenes
sind die drei wichtigsten Attri- Fahrzeug, das diese drei Eigenschaften ideal vereint, ist zweifellos der Oberleitungsbus. Wenn
Mit der Linie „RR" auch das neue Verkehrskonzept
eine großzügige Umstellung auf
zum Baggersee!
O-Busse vorsieht, so kann dies
Seit Samstag, den 4. August bis sicher nicht auf einem Schlag,
einschließlich 9. September ist die sondern nur stufenweise gescheLinie „RR" bei Badewetter auch hen. Außerdem wird der Einsatz
an Samstagen sowie an Sonn- und von O-Bussen auch aus PlatzFeiertagen im Einsatz: Zusätzlich gründen nicht überall möglich
zur normalen Linienführung sein. Daher werden Dieselbusse
werden die Haltestellen Volks- auch in Zukunft nicht überall zu
haus, Radetzkystraße und Roß- ersetzen sein. Doch, und das ist
bachstraße angefahren. Ab Burg- das Entscheidende, Dieselbusse
hard-Breitner-Straße (= Cam- werden praktisch mit jeder neuen
pingplatz Reichenau, hier Um- „Generation" umweltfreundlicher
steigemöglichkeit von den Linien und so überall, wo der ElektrobusR und O) in Richtung Baggersee Betrieb nicht durchführbar ist,
fährt der „RR" ab 9.05 bis umweltschonend einsetzbar sein.
12.05 Uhr und ab 15.06 bis
18.36 Uhr alle 30 Minuten. Eben- Derzeit fahren ja bereits in Innsso halbstündig in der Gegenrich- bruck zwei Dieselbusse mit Rußtung: Ab Archenweg (Baggersee) filtern im Probebetrieb, und
— Burghard-Breitner-Straße von schon in diesem Herbst steht eine
9.15 bis 12.15 Uhr und von 14.55 Lieferung von sechs weiteren
bis 18.55 Uhr.
Rußfilter-Bussen an.
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Fahrgastfreundlichkeit und Umweltverträglichkeit standen bei der
Entwicklung des neuen Niederflurbusses im Vordergrund. Er „verneigt" sich sogar vor dem Fahrgast, um praktisch ein stufenloses Einsteigen zu ermöglichen.
(Foto: Man /Graf & Stift)
Aber es gibt schon wieder eine
Neuheit: Den Niederflurbus. Am
12. Juli wurde er von der Firma
Man/Gräf & Stift auf dem IVBBetriebsgelände in der Pastorstraße präsentiert. Ein Wagen
wird derzeit von den IVB auf
den Linien „A", „L" und „P"
getestet.
Seine Vorzüge: Praktisch stufenloser Einstieg, hohe Wirtschaft-

lichkeit durch verminderten
Kraftstoffverbrauch, Verminderung des Rauchausstoßes (ohne
Rußfilter) unter die Sichtbarkeitsgrenze durch Drucklufteinblasung sowie stark verminderte
Emissionswerte bei CO2 und
NOX. Das gesamte Antriebsaggregat ist mit Vollkapselung
versehen, sodaß auch die Lärmabstrahlung deutlich geringer wird.

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1990, Nr. 8