Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1990

/ Nr.8

- S.11

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Arkaden am Westfriedhof werden vervollständigt
Beseitigung des Kriegsschadens — Errichtung eines neuen Urnenhaines — Baukosten betragen 8 Millionen S
(Th) So komplett, wie vor 45 Jahren (vor den Kriegsereignissen),
werden sich noch heuer die Arkadenbögen im städtischen Westfriedhof präsentieren: Im Auftrag
der Stadtgemeinde laufen derzeit
nach den Plänen von Architekt
Dipl.-Ing. Ekkehard Hörmann
Bauarbeiten, die die Ergänzung
der Bogenarkaden im Bereich der
Einsegnungshalle zum Ziele
haben. Damit kann die Symmetrie
dieses architektonische Ensembles
wiederhergestellt werden. Gleichzeitig wird der westlich angrenzende Hof zu einem weiteren
Urnenhain umgestaltet.
Die finanziellen Mittel für Bauund Restaurationsarbeiten am
Westfriedhof sind seit Jahren im
Budget der Stadtgemeinde fest
verankert. In den vergangenen
zehn Jahren wurden alljährlich,
wie der Bauleiter des Stadtbauamtes, Ing. Siegfried Otter, erklärte, rund 600.000 Schilling für
Instandsetzungen und und Erneuerungen aufgewendet. Dies abgesehen von den großen „Brocken",
wie z. B. dem Neubau des Friedhof-Bauhofes. Für die heuer
angesetzten Arbeiten sind Mittel
in der Höhe von acht Millionen
Schilling erforderlich.
Die bisher fehlenden 5,5 Meter
hohen Arkadenbögen unmittelbar
südlich und westliche der Einseg-

Errichtung des neuen Urnenhaines, im Hintergrund die wiederaufgebauten Arkaden.
nungshalle werden aus Stahlbeton
errichtet und erhalten — in Angleichung an den Altbestand — Verzierungen wie Blendarkaden,
Gesimse und Teile aus Höttinger
Breccie.
Erst durch das Schließen des
Arkadenganges ist nun ein Hofbereich entstanden, der sich als
weiterer Urnenhain anbietet.
Dies um so mehr, als der westlich
davon gelegene, bisherige „neue
Urnenhain", sein Fassungsvermögen erreicht hat. Die Urnennischen werden entlang der
Außenwände angeordnet, in der

Mitte des Hofes sind nochmals
vier freistehende Urnenblöcke
mit einer Höhe von 2,5 Metern vorgesehen. Insgesamt können die 147
Nischen 371 Urnen aufnehmen.
Wie die Erfahrung gezeigt hat,
werden, so der Leiter der Friedhofsverwaltung,
Oberamtsrat
Hugo Schöpf, vorwiegend Nischen für nur zwei bis höchstens
vier Urnen bevorzugt. So ist man
davon abgegangen, größere
Nischen z. B. für sechs Urnen,
anzubieten. Das Verschwinden
der Großfamilien macht sich
auch hier bemerkbar! Um die

Kinder-Gedenkstätte für den Friedhof Pradl-Ost
Stadt schreibt die künstlerische Gestaltung aus
Die Stadtgemeinde Innsbruck schreibt die Errichtung einer künstlerisch gestalteten Gedenkstätte auf dem Grabfeld der toten Kinder im
Friedhof Pradl-Ost aus. Es handelt sich hier um einen Sammelgrabbereich, in dem frühverstorbene Kinder (Früh- oder Fehlgeburten)
beigesetzt werden. Auftragssumme: Rund 300.000 S.

(Foto: Murauer)

Pflege der Urnengräber für die
Hinterbliebenen zu erleichtern,
werden heute — anstelle der früheren hohen Urnenwände — nur
mehr zwei Gräber übereinander
gereiht.

Erste Bestattung
vor 133 Jahren
Der Westfriedhof, der mit
47.975 m2 der größte Gottesacker in Innsbruck ist, besteht
erst seit 1857. Bis dahin wurden die Verstorbenen im Spitalsfriedhof, der westlich an
die Spitalskirche in der MariaTheresien-Straße anschloß,
beerdigt. Der Westfriedhof
umfaßt heute 14.597 Grabstätten, darunter 11.131 Erdgräber, 2.763 Arkadengräber und 703 Urnennischen.
Jährlich werden rund 1.100
neue Gräber angelegt, wovon
— und hier ist seit Jahren
steigende Tendenz zu verzeichnen — 20 Prozent Urnenbestattungen sind.

der drei Entwürfe zur Ausführung, wird die Prämie in das Auftragshonorar eingerechnet.
Die Vorauswahl erfolgt durch eine
Jury, in der neben Vertretern der
Künstlerschaft auch RepräsentanTeilnahmeberechtigt sind Künst- 1 : 5 enthalten, dazu Angaben ten der Stadt mitwirken. Die endler mit ordentlichem Wohnsitz in von Details, falls dies zum Ver- gültige Entscheidung trifft der
den Bezirken Innsbruck-Stadt ständnis des Entwurfs oder zur Stadtsenat. Durch die Teilnahme
und -Land. Die Wettbewerbs- Darstellung der Technik notwendig am Wettbewerb erwerben die Verunterlagen liegen beim Kultur- erscheint; die Angabe über das fasser (auch prämierter Arbeiten)
amt der Stadt Innsbruck, Stift- Material der Ausführung sowie keinen Anspruch auf Ausfühgasse 16,3. Stock, auf. Sie umfas- einen verbindlichen Kostenvor- rung. Die preisgekrönten Arbeiten
sen neben den allgemeine Bedin- anschlag. In einem verschlossenen gehen in das sachliche Eigentum
gungen auch Richtlinien zu den Kuvert mit dem Kennwort müssen der Stadtgemeinde über. Das geiEntwürfen und Situationspläne. Name, Anschrift und Telefon- stige Eigentum bleibt beim VerfasDie Wettbewerbsarbeiten können nummer des Teilnehmers stehen. ser. Jede Veröffentlichung von
vom 13. bis 28. Februar 1991 beim Der laut Stadtsenatsbeschluß be- preisgekrönten oder angekauften
Kulturamt (Adresse oben) ano- ste Entwurf wird mit 20.000 S Arbeiten bedarf vor Ablauf eines
nym und mit einem Kennwort prämiert, der an zweiter und drit- Jahres (ab Entscheidung des
versehen eingereicht werden. Sie ter Stelle gereihte Entwurf mit je Stadtsenates) der Zustimmung
müssen ein Modell im Maßstab 10.000 Schilling. Gelangt einer der ausschreibenden Stelle.

Weitere Baumaßnahmen betreffen
die an der Nordseite des Hofes,
jetzt hinter offenen Bögen liegen
den Räumlichkeiten. Sie werden
nach den Plänen des Stadtbauamtes umgebaut und finden als
Sakristei und als Räume für das
Bestatterpersonal neue Verwendung. Die Kosten für diesen Umbau betragen 600.000 Schilling.
Die Bauarbeiten am Westfriedhof
sollen im wesentlichen bis Ende
Oktober abgeschlossen sein.

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1990, Nr. 8

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