Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1990

/ Nr.8

- S.8

Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 1990_Innsbrucker_Stadtnachrichten_08
Ausgaben dieses Jahres – 1990
Jahresauswahl aller Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
Wer Strom spart, soll künftig dafür belohnt werden
Würdiger Festakt aus Anlaß des lOOjährigen Bestandes des E-Werkes und des Wasserwerkes in Innsbruck
(Eiz) Der Weitblick der Innsbrucker Stadtväter vor 100 Jahren ist bewundernswert: 1890 bereits wurde die Hochdruckleitung zur Trinkwasserversorgung
fertiggestellt und damit nahm das
Wasserwerk Mühlau seinen Betrieb auf, und schon 1888 sicherte
sich die Stadt das Vorkaufsrecht
am (privaten) Kraftwerk Mühlau, das dann 1897 auch gekauft
wurde. Ein rundes Jubiläum also,
das von den Stadtwerken am
9. Juli mit einem Festakt im Kongreßhaus, umrahmt von der Feuerwehrmusikkapelle, würdig begangen wurde
Schon am Vormittag hatte Bürgermeister Romuald Niescher
eine Pressekonferenz gegeben, bei
der auch GR Ing. Gerhart Greil,
Obmann des Verwaltungsausschusses der Stadtwerke, sowie
Stadtwerke-Generaldirektor
Dkfm. Heinrich Lackner mit den
Direktoren Dipl.-Ing. Reinhold
Tiwald und Dipl.-Ing. Herwig
Herbert die Medien informierten. Der Bürgermeister steckte
dabei die „Schwerpunkte in Gegenwart und Zukunft" ab: Ein
neues Strom-Tarifsystem steht in
Ausarbeitung, bei dem künftig
belohnt wird, wer Energie spart.
GR Ing. Greil: „Wir machen das
in Abstimmung mit der Landesgesellschaft Tiwag, damit in ganz
Tirol zum selben Zeitpunkt das
selbe System in Kraft tritt."
In den Weiterbau, die Erneuerung und Verstärkung des Vertei-

Festakt „100 Jahre E- Werk und Wasserwerk Innsbruck" am 9. Juli im Kongreßhaus: Bgm. Niescher bei seiner Ansprache. Unter den Ehrengästen Landeshauptmann Partl, der dritte Nationalratspräsident Dr. Dillersberger, Landtagspräs. Dr. Reisigl, Abt Stöger und die gesamte Stadtführung.
(SNS-Pressebild)
lernetzes werden in den nächsten
Jahren 350 Mio. S zu investieren
sein. Die notwendige Errichtung
einer neuen Schaltwarte soll sich
in schon vier Jahren amortisieren. — Heute decken die E-Werke
der Stadt rund 40 Prozent des
Strombedarfes der Innsbrucker
Bevölkerung.
Am Erdgas ist Innsbruck, so der
Bürgermeister, „sehr interessiert" — doch die Verhandlungen
seien schwierig; Niescher rechnet
nicht mit einem Vertragsabschluß
vor Herbst. GR. Ing. Greil:

„Innsbruck will die Meistbegünstigungsklausel und einen Preis,
der für den Abnehmer billiger
sein soll, als das heutige Propan/Butan-Gemisch, sonst hätte
der Konsument keinen Vorteil."
Innsbruck verfügt über qualitativ
hochwertiges Trinkwasser, und
damit das auch so bleibt, bemüht
sich die Stadt um ein zweites
„Wasser-Standbein" im Flughafenbereich. Dort hat auch die
Trinkwasservorsorge klaren Vorrang vor allen anderen Nutzungsansprüchen, unterstrich der

Innsbrucks Wirtschaft „in Topform"
Neue Handelskammer-Broschüre eine Visitenkarte heimischen Unternehmertums
(Ste) Rund ein Drittel aller Tiroler Arbeitnehmer, konkret 72.000
nichtselbständig
Beschäftigte,
üben in der Landeshauptstadt ihren Beruf aus. Hinsichtlich seiner
Wirtschaftskraft nimmt Innsbruck — gemessen an vergleichbaren Städten Österreichs —
einen Spitzenplatz ein. Mehr als
30 Prozent des Tiroler Bruttoinlandsproduktes werden hier
erwirtschaftet, die Quote pro
Einwohner liegt fast 60 Prozent
über dem Landesdurchschnitt.
Dies und noch viel mehr geht aus
der jüngst veröffentlichten und
von Handelskammer-Präsident
Dr. Hansjörg Jäger als „Meilenstein unserer InformationspoliSeite 8

tik" gerühmten Broschüre „Tirol
— starkes Land mit dynamischer
Wirtschaft" hervor. Das umfangreiche, zeitgemäß
gestaltete
Werk, das von zahlreichen anschaulichen Grafiken begleitet
wird, kann tatsächlich als gelungene „Visitenkarte" der Tiroler
Wirtschaft bezeichnet werden. Es
richtet sich an wirtschaftsinteressierte In- und Ausländer (zu diesem Zweck erscheinen Parallelausgaben in englischer, italienischer und französischer Sprache)
genauso wie an Politiker, Lehrer
(Unterrichtsbehelf) und Medien.
Zur Illustration: Die Bruttowertschöpfung Tirols hat sich — zu
heutigen Preisen — in den ver-

gangenen 25 Jahren von 42 Mrd.
Schilling auf 143 Mrd. Schilling
erhöht. Damals beschäftigte die
heimische Industrie 29.000 Personen, die einen Jahresproduktionsweit von 18,2 Mrd. Schilling
schufen. Heute erreichen 34.000
Industrie-Beschäftigte einen Bruttoproduktionswert von 46 Mrd.
Schilling. Jenen, die glauben, daß
Tirol überwiegend ein Fremdenverkehrsland ist, nehmen diese
Zahlen den Wind aus den Segeln:
Der Tourismus erbringt im Vergleich dazu nämlich „nur" 40
Milliarden Schilling. Die Anzahl
der Beschäftigen in der gewerbliche Wirtschaft stieg von 130.000
auf 200.000 Personen an.

Bürgermeister. Im Nordkettenbereich wird nämlich eine Stollensanierung vordringlich, seit
hier Trübungseinbrüche erfolgt
sind.
Die Stadtwerke — sie umfassen
den E-Werks-Bereich, das Wasserwerk, das Gaswerk und die Bäder — verfügen heute über ein
Anlagevermögen von 3,5 Mrd. S
(zu Anschaffungspreisen); sie
sind seit 1939 eigene Betriebe. Der
mittlere Jahresumsatz, so der Obmann des VerwaltungsausschusJede überflüssig verbrauchte
Energie belastet unnötig unsere
Umwelt. Umweltbewußt handelt,
wer mit dem Brennstoff seiner
Wahl wirtschaftlich, umgeht.
Nützen Sie die kostenlose Energieberatung der Stadtwerke Innsbruck: Tel 5907-285 Durchwahl
ses, GR Ing. Greil, beläuft sich
auf 1,1 Milliarden S, die mittlere
Jahresinvestition erreicht die stolze Summe von 130 Millionen
Schilling. „Unser Ziel ist es, die
Stadtwerke zum Dienstleistungsbetrieb zu profilieren" (Greil).
Umfassende Rück- und Ausblicke auf die Bereiche ihrer Verantwortung gaben schließlich
beim Festakt die Direktoren Diplr
Ing. Reinhold Tiwald (Elektrizitätswerk) und Dipl.-Ing. Herwig
Herbert (Wasserwerk).

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1990, Nr. 8