Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1990

/ Nr.8

- S.7

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Anmutige Botschafter aus den Tropen
Prächtig gefärbte exotische Schmetterlinge im Palmenhaus des Hofgartens
(Th) Das Palmenhaus des Hofgartens am Rennweg ist um eine
lebende Attraktion reicher geworden: Seit kurzem flattern zwischen den üppig wuchernden,
tropischen Pflanzen exotische
Schmetterlinge in leuchtenden
Farben aus Thailand und Costa
Rica. Für den interessierten Besucher bedeutet dies nicht nur, daß
er die z. T. fast handtellergroßen
Tiere aus der Nähe beobachten
und fotografieren kann, sondern
daß er auch z. B. das Schlüpfen

des Purpur-Kaisergiganten oder
des scharlachroten Schwalbenschwanzes miterlebt.
Die rund 200 Falter von 25 verschiedenen Arten finden hier bei
rund 28 Grad Celsius Temperatur
und 85 Prozent Luftfeuchtigkeit
sowie der richtigen Auswahl an
Futterpflanzen für Schmetterlinge
und Raupen jene Lebensbedingungen vor, die ihren Bedürfnissen in jeder Hinsicht entsprechen.
Da Tag für Tag neue Schmetterlinge schlüpfen und andererseits

Erzeugnisse von häuslichen
Gewerben und Industrien
Ausstellung über bäuerliche Nebenerwerbstätigkeit
(Th) Es war vorwiegend die Not,
die Teile der früheren bäuerlichen
Bevölkerung von Tirol bewog,
sich neben der Landwirtschaft,
die sie nicht ausreichend ernähren konnte, mit der Verarbeitung
vorhandener Rohstoffen, wie
z. B. Holz, Wolle oder Horn, ein
Einkommen zu sichern: Das
Hausgewerbe und die Hausindustrie entstanden. Das Volkskunstmuseum widmet diesem
Thema eine bis 31. Oktober zugängliche Ausstellung.
Die Herstellung der in den ländlichen Haushalten und bäuerlichen Werkstätten entstandenen
Schnitzarbeiten, Hinterglasmalereien, Webarbeiten, Stickereien
und Strickereien — um nur einige
der Exponate zu nennen — verlief so erfolgreich, daß im
19. Jahrhundert oft schon fließbandmäßig produziert wurde
und der Absatz auf Jahr- und
Wochenmärkten oder durch
sogenannte „Verleger" erfolgte.
In der Ausstellung sind neben den

handwerklichen Erzeugnissen aus
Alt-Tirol, aus Bayern und dem
böhmisch - oberösterreichischen
Grenzgebiet auch alte bäuerliche
Gerätschaften wie z. B. ein
Strumpfwirkstuhl aus Rietz aus
dem Jahre 1772 oder oder eine
hölzeren Webmaschine zu sehen.
Schwarz-weiß-Fotos rufen die
Erinnerung an die Sellrainer
Wäscherinnen wach, die noch bis
vor wenigen Jahrzehnten, auch
als eine Art Nebenerweb, als
unentbehrliche Hilfen der Innsbrucker Hausfrauen wirkten.

manche der Tiere nur drei Tage
leben, ist für Abwechslung im
Schmetterlingshaus
gesorgt.
Anhand von Schautafeln und angebotener Literatur lernt der
Besucher die einzelnen Tag- und
Nachtschmetterlinge kennen und
erfährt z. B., daß es Arten gibt, die
nichts essen und andere, die sogar
giftig sind. Auch die Hintergründe,
warum die Falter bei uns so selten
geworden sind, werden erläutert.
Ins Leben gerufen wurde das
Schmetterlingshaus, das eine, wie
Bürgermeister Romuald Niescher im Rahmen der Eröffnung
in Anwesenheit von Bundesminister Dipl.-Ing. Dr. Franz Fischler
erklärte, überaus begrüßenswerte
Initiative darstellt, von den Bundesgärten und der Steven Fried
Ges. m. b. H. Für Besucher zu-

Ein Falter — berührend in seiner
Zerbrechlichkeit. (F.: Frischauf)

„Tirol von außen"

Die noch bis 2. September im
Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum laufende Ausstellung
„Tirol von außen", die in Zusammenarbeit mit dem Museum der
Ich werfe Medikamente, Farb- Modernen Kunst in Bozen erstellt
reste, Batterien und ähnliches wurde, zeigt 145 Werke von deutnicht in den Hausmüll Und Sie ? schen, italienischen und österreiNützen Sie die von der Stadt chischen Künstlern des 20. Jahrdurchgeführten Giftmüllsamm- hunderts. Die sechzig Maler setzen
lungen. Helfen Sie mit, Boden sich in ihren Werken mit der Tiroler Landschaft vom Gardasee bis
und Grundwasser zu schützen.
Es kommt auf jeden einzelnen an, Kufstein auseinander, Tirol-bezogene Texte von Nicht-Tiroler Litegänglich ist das Naturerlebnis raten, die sich von der Landschaft
täglich von Mai bis Oktober von inspirieren ließen, ergänzen die
10 bis 17 Uhr und von November Gemälde und Graphiken von inbis April von 10.30 bis 15.30 Uhr. und ausländischen Leihgebern.

Barockopern und Konzerte auf historischen Instrumenten
Festwochen der alten Musik: 14 Abende vom 19. August bis 1. September
(We) Mit Pietro Antonio Cestis
„Orontea", komponiert und uraufgeführt am Innsbrucker Hof
im Jahre 1656, werden am 19. August im Tiroler Landestheater die
diesjährigen Festwochen der
Alten Musik in Innsbruck eröffnet. Die heitere Verwechs-

Festwochen der Alten Musik: Szenenfoto aus Poppäa.

lungskomödie wurde bereits vor
vier Jahren im Rahmen der Festwoche aufgeführt und kommt
nun, in den Hauptrollen neu
besetzt, wieder. Weitere Aufführungstermine am 21. und
23. August, jeweils um 19 Uhr. Als
zweite Oper wird am 27., 29. und
31. August „LTncoratione di Poppea" von Claudio Monteverdi gezeigt. Die weiteren Programmpunkte finden Sie in unserem Veranstaltungskalender auf Seite 7!
Kultur-Landesrat Fritz Astl, der
im Rahmen einer Landespressekonferenz gemeinsam mit dem
Begründer und künstlerischen
Leiter der Festwoche, Prof. Otto
Ulf, das Programm vorstellte, betonte, daß die Veranstaltungen
der Festwoche der Alten Musik
(heuer erstmals auf zwei Wochen
ausgebaut) nach wie vor die Höhepunkte des musikalischen Som-

mers in Innsbruck seien. Nicht
zufrieden zeigte sich Landesrat
Astl mit den Finanzzuflüssen des
Kulturministeriums: „Stadt und
Land haben ihre Subventionen verdoppelt, Wien will uns mit maximal 100.000 S abspeisen". Tirol
müsse endlich ebenso bedient werden, wie andere Bundesländer!
Insgesamt 14 Opern- bzw. Konzertabende bieten heuer die Festwochen der Alten Musik. Die
Eintrittspreise wurden nicht
erhöht. Parallel zu den Festwochen wird auch heuer wieder
die Sommerakademie der Alten
Musik veranstaltet, wo rund 200
Fachleute
(Hochschullehrer,
Orchestermusiker, Solisten) von
internationalem Rang zu einem
Gedankenaustausch über die
Aufführungspraxis alter Musik
in der Tiroler Landeshauptstadt
zusammenkommen.

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1990, Nr. 8

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