Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1990

/ Nr.8

- S.3

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Neu in Innsbruck: Das „IVB-Taxi"
Vorerst täglich ab 20.10 Uhr auf der Linie „N" — Anforderung unter der Nummer 53 12

Liebe Mitbürger!
Im Amtsdeutsch nennt man
sie „Unterstandslose" oder
„Arbeitsentwöhnte" im Volksmund die „Sandler". Im Prinzip sind sie harmlos und es ist
eine humanitäre Aufgabe unserer Gesellschaft, auch für
diese Menschen zu sorgen. A Is
Bürgermeister wünscht man
sich allerdings rechtliche Möglichkeiten, damit sie nicht
gerade die schönsten Plätze
der Stadtfür andere unbenutzbar machen. Am Adolf-Pichler-Platz zum Beispiel kann
sich heute keine junge Mutter
mit Kleinkindern mehr aufhalten, auch ältere Mitbürger
haben Angst, und dies gilt leider für viele Plätze.
Vor der Annasäule war eine
andere Situation. Es waren
weder Sandler noch übermütige Jugendliche. Hier rottete sich jeweils gegen Abend,
oft bis nach Mitternacht, eine
Bande von Chaoten beiderlei
Geschlechts und jeden Alters
zusammen, oft schwer betrunken und provokant. Jeden
Morgen räumte die Müllabfuhr
Berge von Glasscherben, Flaschen und Bierdosen beiseite.
(Dazu auch: Seite 9 und 23.)
Wir Innsbrucker lassen unsere
Denkmäler nicht besudeln
und zerstören. Auch unsere
Gäste wollen hier nicht eine
Anarchistenszene erleben, sie
suchen Stätten der Kultur und
der Begegnung, deshalb mußte
im Sinne des Rechtsstaates
vorgegangen werden, denn
Freiheit ohne Ordnung bedeutet Chaos!

(We) Wer kennt nicht diese Situation: Ein Omnibus der Innsbrucker Verkehrsbetriebe dreht
am späten Abend seine Runde.
Im Inneren gähnende Leere,
höchstens ein, zwei Fahrgäste.
Klar, daß dies für die IVB ein Defizitgeschäft sein muß. Nun gibt es
eine neue Idee, die einen Versuch
wert ist: Die Integration von Taxis
in den öffentlichen Personennahverkehr. Kurz, das IVB-Sammeltaxi.
Am 1. September ist es soweit:
Durch ein Übereinkommen zwischen der Innsbrucker Funktaxizentrale und den Innsbrucker
Verkehrsbetrieben wird das erste
IVB-Taxi Wirklichkeit. Es verkehrt täglich zwischen 20.10 und
23.10 Uhr in 40-Minuten-Intervallen als Ersatzverkehr für die
Linie „N" vom Bozner Platz auf
die Hungerburg.
So einfach funktioniert das „IVBTaxi": Mindestens 30 Minuten
vor der gewünschten Abfahrtszeit ruft man die IVB-Taxizentrale unter der Kurznummer 5312
an. Man gibt die gewünschte
Ich fahre nicht mit leerem Dachträger, weil ich nicht will, daß
mein sonst 12 Prozent höherer
Benzinverbrauch unsere Luft mit
zusätzlichen Schadstoffen belastet. Und Sie? Helfen Sie mit, die
besonders belastete Luft in unserer Stadt zu verbessern. Es
kommt auf jeden einzelnen an.
Abfahrtszeit, die Abfahrtsstelle,
den Namen, die Anzahl der zu befördernden Personen (auch Kin-

Abl. September ersetzt in den A bendstunden ein IVB-Taxi die Linie „N"
auf die Hungerburg. Das Fahrzeug ist durch eine an der BeifahrerSonnenblende angebrachte Aufschrift „IVB-Taxi" gekennzeichnet.
(Foto: SNS)
der) und das Fahrziel bekannt
und kommt dann pünktlich zur
IVB-Taxi-Haltestelle. Das Taxi
kann sich bis zu zehn Minuten
verspäten. Allerdings kann das
Taxi auf verspätet eintreffende
Fahrgäste nicht warten. Ohne
Voranmeldung besteht auch kein
Beförderungsanspruch. Das Fahrzeug ist an der heruntergeklappten
Beifahrer-Sonnenblende mit der
Aufschrift „IVB-Taxi" erkenntlich.
Der Fahrpreis (den Fahrschein
bekommt man vom Taxifahrer)
beträgt zum Ölberg 18 S und bis
zur Hungerburg 27 S. Kinder
oder Zeitkarteninhaber der Linie
„N" bezahlen 9 S. Bis zu zwei
Kinder unter sechs Jahren in
Begleitung einer erwachsenen
Person fahren gratis. Kinderwägen und Rollstühle können aus

Mit der 5-Tage-Umweltnetzkarte
„fährt" man nun noch besser
(We) Wer öfters am Tag ein
öffentliches Verkehrsmittel benützt, ist mit der 5-TageUmweltnetzkarte der Innsbrucker Verkehrsbetriebe gut
bedient. Sie gilt auf allen innerstädtischen Linien und ab sofort
als 24-Stunden-Karte. Erfolgt
zum Beispiel die Entwertung
um 10.30 Uhr, dann gilt die Karte
bis 10.30 Uhr des Folgetages.
Während dieser Zeit kann man
mit diesem Kartenabschnitt so

oft und so lang man will, alle
Straßenbahnen und Busse in
Innsbruck benützen. Die Karte
kostet 95 Schilling und hat fünf
24-Stunden-Abschnitte,
die
nicht unbedingt hintereinander, sondern an beliebigen
Tagen entwertet werden können. Weiterer Vorteil: Die
Umwelt-Netzkarte ist auch
übertragbar, sie kann also von
mehreren Personen hintereinander verwendet werden.

Platzgründen nur im zusammengelegten
Zustand
befördert
werden.
Der Zeitintervall wurde gegenüber der Linie „N" verbessert.
Das Taxi fährt alle 40 Minuten.
Also ab Bozner Platz um 20.10,
20.50, 21.30, 22.10 und 22.50 Uhr
sowie ab Hungerburg-Theresienkirche um 20.30, 21.10, 21.50,
22.30 und 23.10 Uhr. Einsteigen
kann man bei allen mit dem
Schild „IVB-Taxi" gekennzeichneten Haltestellen, aussteigen
Vorteilhafterweiser, entlang der
Linienführung, wo man will.

Ein Kindergarten
für die Hungerburg:
Vorarbeiten laufen
Derzeit besuchen 26 Kinder aus
dem Bereich der Hungerburg
Kindergärten in der Stadt: Bisher
gibt es keinen eigenen Kindergarten in diesem Gebiet. Da es auf
der Hungerburg neben dem heute
schon besiedelten Gebiet auch
noch weiteres Bauland gibt, das
eines Tages besiedelt werden
wird, beschloß nun der Stadtsenat, die Vorarbeiten für die
Errichtung eines (vorerst) eingruppigen Kindergartens in
Angriff zu nehmen. Das Rechtsund Liegenschaftsamt wurde
beauftragt, mit dem Eigentümer
eines dafür geeigneten Grundstücks darüber in Verhandlungen
zu treten.

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1990, Nr. 8

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