Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1990

/ Nr.7

- S.16

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Sechste Altbürgerfeier ein Fest der Geselligkeit
Bürgermeister und Gemeinderäte verbrachten einen Nachmittag mit 740 betagten Frauen und Männern
„Innsbruck dankt seinen älteren (Ste) Freude und Interesse, manchmal auch Nachdenklichkeit, spieBürgern" stand in großen Lettern gelten sich in den Gesichtern der rund 740 betagten Frauen und Mänan der Westwand der liebevoll ner, die der Einladung Bürgermeister Romuald Nieschers gefolgt
geschmückten Dogana zu lesen. waren und an der nunmehr bereits sechsten Altbürgerfeier der StadtDie Anerkennung der Stadt wur- gemeinde Innsbruck am 26. Juni in der Dogana des Kongreßhauses
de den betagten Bürgern der teilnahmen. Die von der städtischen ambulanten Altenbetreuung
Jahrgänge 1912 und 13 nicht nur unter Leitung von SR Dr. Hermann Schweizer vorbereitete Veranstal"durch Blumen" ausgedrückt, tung wurde erneut zu einem Fest der Geselligkeit, bei dem wertvolle
sondern vielmehr auch durch be- Erinnerungen wieder auflebten.
wegende Worte und wunderschöne Weisen. Die Militärmusik unter Stabführung von Oberstleutnant Prof. Mag. Hans Eibl brachte
Melodien zu Gehör, die nicht nur
frühere Zeiten wieder aufleben
ließen, sondern den überaus
rüstigen Festgästen dermaßen
„ins Blut" gingen, daß sie vielfach sogar zum leisen Mitklopfen
animiert wurden. Ebenfalls beeindruckend die vokalen und instrumentalen Darbietungen einer
Gruppe von Mädchen und Buben
der Musikhauptschule Olympisches Dorf. Zusammen mit ihrem
Direktor Siegfried Schmid hatten
die Schüler Werke verschiedener
Epochen einstudiert.
Die Altbürgerfeier, die es nur in Innsbruck gibt, ist jedes Mal ein voller
Erfolg. Im Bild Bürgermeister Niescher bei seinem Rundgang von
Bürgermeister Romuald Nie- Tisch zu Tisch.
(Foto: Murauer)
scher ließ in seiner Festrede noch
einmal die schicksalsschweren Revue passieren, die die Genera- erleben mußte: Die frühesten
und entbehrungsreichen Jahre tion, der die Geehrten angehören, Kindheitsjahre wurden vom ErRückblick auf harte Zeiten

Muttermilch schützt vor Allergien
Internationale Tagung von Stillexperten — Mindeststilldauer 4 bis 6 Monate
(Th) Daß die Muttermilch durch
ihre Zusammensetzung für das
Neugeborene nach wie vor die beste Nahrung darstellt, ist unbestritten, jetzt wurde ein weiterer
Vorteil des Stillens bekannt: Die
Allergieanfälligkeit des Kindes
sinkt. Wie Dr. Birgit Streiter, die
Leiterin der Mutterberatungsstelle

Stillen stärkt die Abwehrkräfte

des Gesundheitsamtes der Stadt
Innsbruck, mitteilte, kam dieses
Thema u. a. bei einer Fachtagung
zur Stillförderung Ende Juni in
Graz zur Sprache.
Wie dabei hinsichtlich der in den
letzten Jahren zunehmenden allergischen Kranheiten betont
wurde, sind zwei Fakten besonders zu beachten. Bei Kindern,
die in den ersten vier bis sechs
Monaten ausschließlich gestillt
wurden, treten allergische Erkrankungen, wie allergische Verdauungsstörungen, Neurodermitis, Asthma und Heuschnupfen
nachweislich seltener oder zumindest später und dann nur in
abgeschwächter Form auf. Von
besonderer Bedeutung ist weiters,
daß in den ersten Lebenstagen —
ganz besonders, aber nicht ausschließlich, bei Kindern aus Allergikerfamilien — auch nicht ein
einziges Fläschchen Nahrung mit

Fremdeiweiß gegeben wird, da
sonst das solcherart sensibilisierte Kind, auch wenn es in der Folge
voll gestillt wird, nach Ende der

sten Weltkrieg und dem Zusammenbruch der Monarchie überschattet, die Zeit des beginnenden
Berufslebens und der Familiengründung fiel mit den wirtschaftlichen Notjahren der ersten Republik und des Ständestaates zusammen. 1938 wurde Österreich
von der Landkarte ausradiert, der
Zweite Weltkrieg verheerte das
Land. Schließlich mußte noch die
harte Zeit des Wiederaufbaues
der 2. Republik bewältigt werden.

Umfangreiches Angebot
für Senioren
„Heute gehört Österreich zu den
12 wohlhabendsten Ländern der
Welt", freute sich der Bürgermeister. „Wir haben eine gute Konjunktur, eine geringe Arbeitslosigkeit, den Pensionisten kann ein
gesicherter Lebensabend geboten
werden." Dabei verabsäumte es
das Stadtoberhaupt nicht, auf die
zahlreichen Angebote für betagte
Bürger einzugehen: „Ob es sich
um das Essen auf Rädern handelt
oder die Hauskrankenpflege, um
die ambulante Altenhilfe mit dem
Haushaltshilfedienst, um den Seniorenausflug und die Altenstube
oder um die Erholungswochen in
Westendorf, ob es um den Seniorenausweis oder die Wohnheime
geht, wir halten an diesen Einrichtungen fest und versuchen,
sie, soweit die finanzielle Lage der
Stadt dies zuläßt, zu verbessern
und zu ergänzen." Mit Stolz verwies Niescher auf die in Bau
befindliche Wohnanlage an der
Ecke Sebastian-Scheel-Straße/
Biener Straße. Dort entstehen
Kleinwohnungen für ältere Mitbürger, die Tür an Tür mit Jungfamilien wohnen werden.

Ich werfe Altglas nicht in den
Müll Und Sie? 76 Glassammelbehälter stehen im Stadtgebiet
bereit, helfen Sie mit, Rohstoffe
zu sparen und Müll zu vermeiden.
Es kommt auf jeden einzelnen an. Austausch von Erlebnissen
Stillperiode auf die Gabe von
Kuhmilch mit allergischen Reaktionen reagiert. Das durchgehend
gestillte Kind hingegen verträgt
die Milchnahrung im zweiten
Halbjahr meist problemlos. Erwähnt wurden auch die sogenannten hypoallergenen Milchnahrungen, die allerdings nur in Notfällen
Verwendung finden sollten.
Für weitergehende Information
steht die Stillberatung in der Salurnerstr. 4, 1. Stock, Tel. 5360 —
633 Durchwahl, zur Verfügung.

Im Anschluß an den offiziellen
Teil der Feier nutzten Bürgermeister Niescher und die Mitglieder
des Innsbrucker Gemeinderates
die Gelegenheit, bei Kuchen und
Kaffee mit den an Erfahrungen
reichen Festgästen zu plaudern.
Innsbruck ist nach wie vor die
einzige Großstadt Östereichs, die
eine Einladung zur Altbürgerfeier an die betagten Mitbürger ausspricht. Gerade diese Tatsache
wurde von den Geehrten mit viel
Applaus gewürdigt.

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1990, Nr. 7

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