Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1990

/ Nr.7

- S.12

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Diese Ausgabe – 1990_Innsbrucker_Stadtnachrichten_07
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Gesamter Text dieser Seite:
Öffentlicher Verkehr erhält
„Durchmesserlinien"
(Fortsetzung von Seite 11)
wo Straßenabschnitte vom PkwVerkehr besonders belastet werden, und wo sich öffentlicher Verkehr und Radverkehrsachsen
überlagen. Einzelne Einbahnstraßen sollen auf eigenen Fahrstreifen in beiden Richtungen
befahrbar sein.
Das Radwegenetz umfaßt in
West-Ost-Richtung fünf, in
Nord-Süd-Richtung vier Hauptachsen, weitere zwei verlaufen
parallel zum Inn. Netzverdichtende Abschnitte sollen das System
ergänzen.
Attraktive Busse
und Straßenbahnen

Reduktion der Fahrbahnen,
geringere Geschwindigkeit

VE]

Den verbleibenden notwendigen
Individualverkehr gilt es so abzuwickeln, daß seine Anbindung an
das regionale und überregionale
Straßennetz möglichst umweltfreundlich und für die Bewohner
und Besucher der Stadt mit geringer Beeinträchtigung erfolgt.
Dies setzt eine Differenzierung
des Straßennetzes, also eine Einteilung in Haupt- und Nebenstraßen, voraus, was durch eine entsprechende bauliche Gestaltung
zum Ausdruck kommen muß.

werden können. Für die MariaTheresien-Straße bedeutet dies
Verkehrsberuhigung, auf der
„Innsbrucker Prachtstraße" werden keine Busse mehr fahren.
Die mit Strom betriebenen Linien
O und R führen nach dem Verkehrskonzept künftig über die
Innenstadt hinaus und erschließen anstelle der Linien B und L
die Höttinger Au und den Bereich
bis zur Technischen Fakultät der
Universität im Westen der Stadt.
Hörtnagl-Siedlung und Sadrach
werden von der Linie A mit der
Reichenau verbunden. Die Linie
O verkehrt deshalb über die
Gumppstraße und den Langen
Weg. Kleinbusse, die wechselweise bis zum Alpenzoo und bis
zur Hungerburg weiterfahren,
sollen den Stadtteil Hötting bedienen.
Nach dem in Diskussion stehenden Vorschlag bleibt die Führung

Differenziertes Straßennetz

Besondere Probleme bereiten
Innrain und Herzog-Otto-Straße.
Aufgrund der (aus unterschiedlichen Gründen) empfindlichen
Randnutzung wäre es wünschenswert, diese Straßen aus dem
Hauptstraßennetz herauszunehmen. Ohne andere Maßnahmen
würde dies jedoch zu Mehrbelastungen in Mariahilf und
St. Nikolaus führen, die dort auf
keinen Fall verkraftbar und zumutbar sind.

Planervorschläge werden nun präzisiert
Nächste Bürgerversammlung im Oktober
Die bisher erarbeiteten Vorschläge der Experten zur Verkehrsberuhigung werden nun
über den Sommer in der „Projektgruppe VKZ" weiter präzisiert. Die Anregungen der
Bürger sollen dabei eingearbeitet werden. Das ganze Paket
wird sodann — wie schon
früher — den Interessensvertretungen (AK, HK), der Polizei,

betrieblichen Nachteilen entsteht sollen sogar um eine „Linie 2"
dadurch eine starke Belastung ergänzt werden, die den Parkdes Straßenraumes, die etwa in platz am künftigen Autobahnder Maria-Theresien-Straße, am anschluß Innsbruck-Mitte (siehe
Bahnhofsvorplatz und am Boz- unten) mit der Innenstadt verbinner Platz jedermann bestens be- det. Der Kernbereich der Landeskannt ist und zurecht immer wie- hauptstadt wird dadurch von
Touristenbussen, Touristen-Pkw
Ökonomische Linienführung und Dauerparkern entlastet, soder Anlaß zur Kritik gibt. Als ele- daß der Bus-Abstellplatz bei der
gante Lösung des Problems bie- Fennerkaserne entfallen könnte.

Neben Südtangente und Südring
besteht das Hauptstraßennetz
aus Hallerstraße, Langem Weg,
Innrain, Herzog-Otto-Straße (in
beiden Richtungen) sowie Rennweg.

Allgemein sieht das Verkehrskonzept eine Reduktion der Fahrbahnflächen vor, Nebenstraßen
werden nur mehr mit niedriger
Geschwindigkeit befahrbar sein.
Die im Vergleich am wenigsten
umweltschädliche Straße im
Hauptnetz ist die Autobahn-Südtangente. Es ist daher sinnvoll, sie
so gut wie möglich zur Abwicklung des auf Innsbruck bezoge- Langfristig wäre eine Tunnelnen Ziel- und Quellverkehrs her- lösung denkbar, die Herzog-Otto-

Mit einer Fülle detaillierter Vorschläge warteten die Wissenschafter — sie haben sich durch
einschlägige Arbeiten für zahlreiche europäische Städte bereits
einen guten Namen gemacht —
zum Thema Attraktivierung und Neue „Linie 2"
Verbesserung des öffentlichen
der bei den Einheimischen überPersonennahverkehrs auf.
Zurzeit enden die meisten Bus- aus beliebten Straßenbahnen im
linien in der Innenstadt. Neben wesentlichen unverändert. Sie

3. Bürgerversammlung: Blick ins Auditorium, das den Ausführungen
der Experten mit höchstem Interesse folgte.
(Foto: Murauer)

der Olympiastraße zur Verkehrsverteilung herangezogen — im
übrigen wird er entlastet. Dadurch
entsteht die Möglichkeit, den
Durchgangsverkehr in West-OstRichtung aus der Innenstadt auf
den Südring zu verlagern.

Hauptverkehrsstraße
Hauptsammeistraße
Sammelstraße
Erschließungsstraße
gasse, Meinhardstraße, Hauptbahnhof,
Heilig-Geist-Straße,
Leopoldstraße und Anichstraße
bis zur Klinik (und dann weiter in
den Westen) geführt. Attraktiv

Fußgängerstraße: Zone mit allgemeinem
Fahrverbot für Kfiand Ausnahmeregelungen
Fußgängerzone Altstadt
keine Durchfahrt 4~ Wendeschleife

vorgesehen. Straßen im Zentrum,
die der Bus benutzt, werden verkehrsberuhigt oder erhalten gesonderte Fahrstreifen, sodaß sich
die Störungen für den Öffentlichen Personennahverkehr verKürzere Intervalle
ringern und dieser schneller und
ten sich „Durchmesserlinien" an. Buslinien, die das Zentrum erSie entlasten nicht nur das Zen- schließen, werden in Richtung und gestaltete und ausgestattete Ver- zuverlässiger abgewickelt werden
trum, sondern haben zudem den Gegenrichtung zusammengefaßt knüpfungspunkte bzw. Umsteige- kann.
Vorteil, daß Ziele am Rand der und einerseits über Museumstraße, knoten sind im Bereich der Klinik Tagsüber fahren die InnenstadtInnenstadt (etwa die Klinik) weit- Burggraben, Marktgraben und und an der Kreuzung Sillgasse/ linien im 10-Minuten-Takt, bei
aus leichter als bisher erreicht Innrain, andererseits über Sill- Meinhardstraße / Museumstraße Bedarf ist eine Verdichtung mög-

lich. Durch die Überlagerung
mancher Linien entsteht an wichtigen Haltestellen (etwa im Olympischen Dorf und in der Reichenau) ein 5-Minuten-Takt. Neu
vorgeschlagen wird eine direkte
Verbindung zwischen Hauptbahnhof und Klinik sowie zwischen
der künftigen Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät und dem Hauptbahnhof. Diese
hält einen 5-Minuten-Takt ein.

Öffentliche Parkgaragen
vorhanden
"._._."] im Bau
i

1

i

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geplant

Für die Außerortslinien werden
Zeitabstände von 20 und 40 Minuten gewählt.
Klar ist allen Verantwortlichen,
daß die Realisierung dieser Maßnahmen beachtliche Investitionssummen erfordern wird. Die Straffung des Liniennetzes und die Bildung von Durchmesserverbindungen wird langfristig allerdings eine
Kosteneinsparung ergeben, sind
die Verkehrsplaner überzeugt.

anzuziehen. Dies erscheint den
Planern nur möglich durch einen
Anschluß Innsbruck-Mitte: Dadurch würde auch Verkehr vom
Südring abgezogen.
Südtangente aufwerten
Eine möglichst direkte Anbindung dieses neuen Autobahnanschlusses an die Innenstadt als
wichtigstem Ziel ist sinnvoll über
Sillufer, Hunoldstraße, Amraserund Brunecker Straße, Südtiroler
Platz, Sterzinger- und Südbahnstraße: Diese Straßen bilden eine
Schleife, die direkt in die Autobahn mündet und als Straßenstich die Innenstadt erschließt.
Der Südring wird nur im Bereich

der Universität und den Autofahrerclubs zur Meinungsäußerung zugeleitet. Die nächste
Bürgerversammlung, auf der
dann die jüngsten Ergebnisse
präsentiert werden, ist für
Oktober geplant. Bis Jahresende soll das neue Verkehrskonzept „stehen". Dann beginnt
die Phase der politischen Umsetzung.
Ufer und Mariahilfstraße miteinander verbindet. Der erforderliche Hauptstraßenzug parallel
zum Inn führt dann über Rennweg, Tunnel und Höttinger Au.
Solange es für diese Lösung keine
Finanzierung gibt, werden (kurzund mittelfristig) Innrain und
Herzog-Otto-Straße Bestandteile
des Hauptstraßennetzes bleiben.
Nebenstraßen erschließen die
Stadtteile und dienen der Sammlung und Verteilung des dort entstehenden Verkehrs. Je nach Bedeutung unterscheiden die Fachleute Sammelstraßen 1. und
2. Ordnung. Saggen, Pradl und
Wilten verfügen zurzeit nur über
ein wenig differenziertes Straßensystem. Die Fahrbahnen stellen