Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1990

/ Nr.7

- S.3

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Sanierung des ältesten Kindergartens
Zeitgemäße, größere Räumlichkeiten für Bildungsanstalt in St. Nikolaus

Liebe Mitbürger!
In einer Pressekonferenz am
2. Juli wurde das „Tiroler Museenkonzept" von Herrn Landesrat
Fritz Astl und mir der Öffentlichkeitpräsentiert. Ich verweise allerdings mit Nachdruck darauf, daß
für diese Ideen im Gemeinderat
erst eine Mehrheit gefunden werden muß.
Zusammengefaßt ergibt sich folgendes Bild: Der Osttrakt von
Schloß Büchsenhausen sowie die
ebenfalls zum Schloß gehörenden
Räumlichkeiten und Kellergewölbe
(bisher genutzt von der Weinkellerei Gutmann) werden auf Jahrzehnte von den Privateigentümern
vermietet. Der Osttrakt würde sich
für ein .^Alpenvereinsmuseum"
bestens eignen, nachdem schließlich der OeAVin Innsbruck seinen
Sitz hat. Die ehemalige Kellerei mit
einer Nutzfläche von rund 6.000 m2
könnte für eine naturhistorische
Sammlung, als Depot für das Ferdinandeum und für viele andere
Zwecke genutzt werden. Die Stadt
könnte dem Land einen Teil des
Exerzierplatzes bei der Fennerkaserne entlang der Kaiserjägerstraße zur Errichtung einer Halle
der modernen Kunst überlassen,
der Großteil dieses Platzes wäre
für eine Vergrößerung des Hofgartens vorgesehen.

(Th) Mit der laufenden Generalsanierung des Kindergartens St.
Nikolaus in der Innstraße hält die
moderne Zeit nun auch in der
ältesten Bildungsanstalt dieser
Art in der Stadt Einzug. Das unter
Denkmalschutz stehende, inmitten eines Gartens gelegene Haus,
das durch seine mit unterschiedlichen Gesimsen und Fenstergiebeln geschmückte Fassade und
sein Krüppelwalmdach einen
architektonisch reizvollen Anblick
bietet, soll nun mit einem Kostenaufwand von rund neun Millionen Schiling sowohl außen als
auch innen zu einem „Schmuckstück" werden.
Seit Mai dieses Jahres sind die
Räumlichkeiten in Händen der
Baufirma; die 63 Kindergartenkinder werden per Bus, so Kindergarteninspektorin Heidelinde
del Missier, in einen provisorischen Kindergarten in der Hegnerschule in der Reichenau gebracht. Nach ihrer Rückkehr,
voraussichtlich im Herbst 1991,
werden sie ihre, dann auch um
einen Gruppenraum erweiterten,
Räumlichkeiten wohl kaum wiedererkennen.

Nostalgische
Straßenbahnfahrt
mit Stadtführung

(Th) Erstmals in diesem Sommer
bieten der Fremdenverkehrsverband, die Verkehrsbetriebe und
die Innsbruck-Information für
Gäste der Landeshauptstadt eine
Stadtrundfahrt mit einer historischen Straßenbahngarnitur, die
auch den landschaftlich besonders reizvollen Ausflug nach Igls
mit einschließt. Von Juli bis
Wenn noch die „Siebenkreuzka27. September fährt die aus dem
pelle" restauriert und musealen
Jahre 1906 stammende „NostalZwecken zugeführt würde, wobei
gie Sightseeing Tram" jeden Dondurch die Auflösung eines Teiles
nerstag diese Strecke, wobei am
der Kapuzinergasse zwischen dieVormittag die Fahrt in der Stadt
ser Kapelle und dem Zeughausareal
und am Nachmittag in Igls angeein historisch wertvolles Viertel
treten wird. Die in vier Sprachen
entstehen könnte, und die Stadt
gebotenen Führungen beinhalten
das „Stadtmuseum" in der Kie(zu Fuß) die Besichtigung von
bachgasse 10 realisiert, dann könnte
Sehenswürdigkeiten in der Altman wahrlich von einem Jahrstadt und der Kirchen in Wüten.
zehnt der Museen in der Tiroler
Nähere Informationen über diese
Landeshauptstadt sprechen!
dreistündige, auch für Reisegruppen attraktive Besichtigungsmöglichkeit, sind in der Innsbruck-Information am Burggraben erhältlich.

Fast versteckt
hinter schönem,
altem Baumbestand liegt
der Kindergarten
St. Nikolaus in
der Innstraße.
(Foto:
Eliskases)
Wie der Bauleiter des Stadtbauamtes, Ing. Helmut Rofner, erklärt, ist das gesamte Gebäude
nicht unterkellert. Ein Schwerpunkt liegt daher in der Trockenlegung der Innen- und Außenwände des Erdgeschoßes und der
anschließenden entsprechenden
Isolierung. Die weitere Sanierung
umfaßt die komplette Erneuerung der Sanitärbereiche, den
Einbau einer neuen, mit Gas betriebenen Warmwasser-Zentralheizung, den Austausch der Elektroleitungen, die Überarbeitung
der Fenster und Türen und das
Verlegen und anschließende
Umbauen der Kindergartenküche.
Neuen Zwecken zugeführt wird
das bisher nicht genützte Dachgeschoß, das, ebenfalls nach den
Plänen des Stadtbauamtes, nach
seinem Ausbau drei Wohnungen

beherbergen wird. Auch eine
Neueindeckung des Daches mit
Biberschwanztonziegeln ist vorgesehen.
Bei näherer Betrachtung fallen
die starken Schäden an der reich
gegliederten Fassade auf; kostenintensive Reparaturen sind auch
hier erforderlich.
Abschließend noch ein Blick auf
die Geschichte des einstigen
„Bruderhauses", das als solches
vorerst der Altersversorgung der
Handwerker und Gewerbetreibenden diente. In der Folge hielt
die Jugend Einzug: Der Bau
scheint in den Unterlagen als
Kleinkinder-Wartanstalt und Industrieschule St. Nikolaus auf.
1886 kaufte es die Stadtgemeinde
und übersiedelte später den städtischen Kindergarten aus dem
Schulhaus in der Innallee hierher.

Kinder und Jugendliche als
Motor für Giftmüllsammlung
Innsbrucker sammelten 16 Tonnen Problemstoffe
(Ste) Lob, vor allem Kindern und
Jugendlichen, zollte UmweltStadtrat Dr. Josef Rettenmoser
anläßlich der Präsentation des
Ergebnisses der zweiten Giftmüllsammelwoche. Speziell der
Nachwuchs, der in Kindergarten
und Schule mit Umweltanliegen
vertraut gemacht werde, nehme
eine ordnungsgemäße Entsorgung von Problemabfällen sehr
ernst und verhelfe dieser zu Hause
und bei Nachbarn in vielen Fällen
erst zum Durchbruch.
Zwischen 25. und 30. Juni gaben
2.610 Innsbruckerinnen und Inns-

brucker insgesamt 16.106 Kilo
Giftmüll an 27 Sammelstellen der
Stadt ab. Um dje sachgerechte
Entsorgung der in 14 Gruppen
unterteilten Sonderabfälle kümmert sich die Schwazer Firma
Daka.
Die dritte Giftmüllsammlung im
heurigen Jahr findet von 19. bis
25. Oktober statt. Mitglieder der
„Initiative für Umweltschutz"
werden dabei wieder Informationsbroschüren verteilen, um
dem „Endziel" der Aktion, der
weitgehenden Müllvermeidung,
einen Schritt näher zu kommen.

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1990, Nr. 7

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