Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1990

/ Nr.6

- S.26

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Unumgängliche Ausbaumaßnahmen
Steigender Stromverbrauch
bedingt Investitionen

Der Stromverbrauch steigt kontinuierlich an. Experten rechnen
fürdie kommenden zehn Jahre mit
einer jährlichen Verbrauchssteigerung von etwa 2,5 Prozent. Daraus
ergibt sich natürlich auch für das
Verteilungsnetz des Innsbrucker
Elektrizitätswerkes
eine stets
wachsende Belastung. Deshalb
sind in den nächsten Jahren Ausbaumaßnahmen unumgänglich,
besonders
im
Stadtzentrum.
Geplant ist zunächst der Ersatz
des
bestehenden
25.000-VoltUmspannwerkes am Areal des
„Hochhauses" in der Salurner
Straße durch ein neues 110.000Volt-Umspannwerk. Dank der modernen Technik ist es möglich, solche Schaltanlagen auf relativ kleinem Raum zu installieren. Großflächige Umspannwerke mit freistehenden Transformatoren
und
Schaltgeräten werden heute im
Stadtgebiet nicht mehr gebaut.
Und so wird das Umspannwerk
„Mitte" beim Hochhaus auch in
raumsparender Bauweise entstehen: Das Isoliergas Schwefelhexafluorid (SF6) sorgt für hohe Isolationswerte, sodaß die einzelnen
Bauteile in kleinem Abstand zueinander verlegt und gekapselt werden können. Für Fachleute: In dem
neuen Umspannwerk sollen zunächst drei Transformatoren mit
einer Leistung von jeweils 30.000
kVA und einem Übersetzungsverhältnis von 110.000 auf 10.000 Volt
aufgestellt werden.

Drehstrom-Regeltransformator 110/10 kV

Um die höhere Spannung zur
neuen Schaltanlage liefern zu können, muß natürlich auch das Hochspannungsnetz des Elektrizitätswerkes ausgebaut werden. Zu diesem Zweck ist die Verlegung eines
110.000-Volt-Kabelsvom Umspannwerk Pastorstraße ins StadtwerkeAreal am Hochhaus geplant. Voraussetzung dafür sind eine
110.000-Volt-Kabelverbindung vom
Umspannwerk Ost zum Umspannwerk in der Pastorstraße und an deren Zielpunkt eine 110.000-VoltSchaltanlage ebenfalls in SF6Bauweise.
Aus Rationalisierungsgründen
plant das Elektrizitätswerk überdies die Errichtung einer zentralen

110 kV-SFe-Schaltanlage im Umspannwerk Pastorstraße

Schaltwarte. Denn derzeit bestehen in drei Kraftwerken und zwei
Umspannwerken solche Schaltwarten, die ständig besetzt sein
müssen. Moderne Steuer- und Regelungstechnik ermöglicht es jedoch, alle Anlagen von einer einzigen Warte aus zu betreuen. Bereitschaftsdienste werden dann im
Störungsfall Fehler beheben oder
aufgetretene Schäden beseitigen.
Veränderungen in den Tarifstrukturen
Am Beginn des Jahres 1989 erfolgte die Umstellung von derzweimonatlichen Ablesung der Zählerstände auf die Jahresablesung.
Dank des Verständnisses der Kunden konnte diese erfolgreich abgeschlossen werden.
In den nächsten Jahren wird das
Innsbrucker Elektrizitätswerk ein
neues Tarifsystem einführen. Es
wird sich vor allem bei der Ermittlung des Grundpreises vom bisherigen System unterscheiden. Bisher waren in privaten Haushalten
die Anzahl der Zimmer und in gewerblichen Anlagen der Anschlußwert der Geräte für die Ermittlung
des Grundpreises ausschlaggebend. Künftig wird auch der Grundpreis von elektrischen Größen abgeleitet werden, also beispielsweise von der gemessenen Leistung
oder vom Jahresverbrauch. Eine
endgültige Entscheidung ist zwar
noch nicht gefallen, doch steht
jetzt schon fest, daß das Elektrizitätswerk damit für eine gerechtere
und auch zeitgemäßere Art der
Tarifberechnung sorgen wird.