Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1990

/ Nr.5

- S.4

Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 1990_Innsbrucker_Stadtnachrichten_05
Ausgaben dieses Jahres – 1990
Jahresauswahl aller Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
Kranebitten ist nun Europas „leisester" Flughafen
Stadt beharrt auf Betriebszeit und Lärmmeßanlage
Stadtsenat verlangt auch Verlegung und Ausdehnung der Mittagsruhe — Diskussion um die Innverlegung
In einem Brief hatte Direktor Jilg
zum Ausdruck gebracht, daß
man beabsichtige, für die private
Luftfahrt die derzeit geltende Betriebszeit beizubehalten (6.30 bis
20 Uhr). Für „Chapter-IIIStrahlflugzeuge und sehr leise
Propellerflugzeuge" — so die
Vorstellungen der FlughafenVerantwortlichen — hätte man
gerne die Verlängerung der Betriebszeit von 6.00 bis 23.00 Uhr
beantragt. — Da die Stadtführung dem nicht zustimmt, wird
die
Flughafen-Betriebsgesellschaft den Antrag nichtmehr stellen.
Der Stadtsenat beharrt auch auf
Errichtung einer dauerregistrierenden Lärmmeßanlage mit
mehreren Meßstellen im Flughafenbereich, wie sie in einem Gemeinderatsantrag nach dem Vorbild von Salzburg gefordert wurde: Da die Flughafenleitung in
einer Stellungnahme geschrieben
hatte, daß sie weder die Kosten
für die Anschaffung noch für den
Betrieb und die Auswertung der
Meßergebnisse einer solchen Anlage übernehmen könne, wird die
Stadt die Einberufung einer Gesellschafterversammlung verlangen, die der Flughafen-Betriebsgesellschaft den Auftrag geben
soll, die geforderte Lärmmeßanlage auf ihre Kosten zu errichten.

(Eiz) Einhellig und mit Entschiedenheit lehnt der Stadtsenat eine Verlängerung der Betriebszeiten am Innsbrucker Flughafen ab, die die
Tiroler Flughafen-Betriebsgesellschaft beim Verkehrsministerium
beantragen wollte: Dies teilte Bürgermeister Romuald Niescher dem
Direktor der Flughafen-Betriebsgesellschaft, OAR Hans Jilg, nach
Diskussion im Stadtsenat als Antwort auf einen entsprechenden Brief
mit. Dazu fordern die Stadtväter die Verlegung und Verlängerung der
Mittagspause. Auch der Umstand, daß der Flughafen Innsbruck seit
1. Mai Österreichs „leisester" Flughafen ist, bringt die Stadt nicht zu
einem Verzicht auf die schon vor geraumer Zeit geforderte Lärmmeßanlage: Der Flughafen soll diese auf seine Kosten errichten.

Die Stadt Innsbruck wird die
Flughafenbetriebsgesellschaft
auch auffordern, aus Lärm-

Seit 1. Mai besitzt Innsbruck den
„leisesten" Flughafen Europas:
An diesem Tag trat die Novelle
zur Zivilluftfahrzeug-LärmzuStadt will längere Mittagsruhe lässigkeitsverordnung in Kraft,
nach der nurmehr Jets mit den
schutzgründen
Schleppflüge, neuesten, lärmarmen TriebwerFallschirmflüge sowie Flüge zu ken (die der „Chapter III" entSchul- und Übungszwecken an sprechen) landen und starten
Wochentagen zwischen 12.30 und dürfen. Dies ist bisher einmalig in
14.30 Uhr zu untersagen, be- Europa. Wie Dir. Hans Jilg auf
schloß der Stadtsenat. Bisher wa- einer Pressekonferenz bekanntren solche Flüge zwischen 11.30 gab, haben Lärmmessungen am
und 13 Uhr verboten, was nach 10. und 11. März ds. J. — am
CharterAnsicht der Stadtväter das Ruhe- stärkstfrequentierten
bedürfnis der Bevölkerung zu Wochenende — ergeben, daß
gegenüber
Mittag nicht ausreichend berück- „Chapter-III"-Jets
den
sichtigt. — Die „Schutzgemein- „Chapter-II"-Flugzeugen
schaft zur Verminderung schäd- Fluglärm auf ein Drittel verminlicher Auswirkungen des Innsbrucker Flughafens" hat der
Nur mehr „leise" Flugzeuge
Stadtführung für ihre konsequente Haltung bei Durchset- dem. Diese strengen Auflagen
zung der Bürgerinteressen in gelten in Salzburg erst ab 1. Mai
einem Schreiben gedankt.
1994, in Graz und Klagen fürt ab
1. Mai 1995 und in WienSchwechat ab 1. Mai 1996!
in Innsbruck werden
Schon im abgelaufenen Winter
— Ausgewogene Größen,
hat Innsbruck eine hörbare Bes-

Wahlsprengel
neu eingeteilt
kürzere Wege zu Wahllokalen

schule, Landesberufsschule St.
(Fortsetzung von Seite 1)
bedeutet die erste Zahl die Kata- Nikolaus, Hauptschule Müllerstralgemeinde, die zweite kenn- straße, Kindergarten Schlachtzeichnet den statistischen Bezirk, hofblock, Bundeshandelsakadedie dritte den Wahlsprengel selbst. mie und Amtsgebäude HaydnAls Wahllokale werden künftig platz.
nahezu ausschließlich geeignete Ein Vorteil des neuen Systems ist
öffentliche Gebäude dienen.
die bessere Vergleichbarkeit
Mit der Installierung neuer Wahl- künftiger Wahlergebnisse auf
lokale wurde für viele Bürger eine mehreren Ebenen: Wahlsprengel,
spürbare Wegverkürzung er- statistischer Bezirk, Stadtteil,
reicht. Neu wird künftig gewählt Katastralgemeinde (was bisher
im Botanischen Institut, im Hüt- nicht oder nicht so leicht möglich
tenbergerheim, der Schule der war). Ein Nachteil ergibt sich nur
Barmherzigen Schwestern und bei den ersten kommenden Wahim Wohnheim Saggen. Einge- len, da ein Sprengelvergleich zu
spart wurden unter anderem die früher nicht möglich ist. In HinWahllokale Gilmstraße, Bundes- kunft werden auch kleinräumige
gymnasium Adolf-Pichler-Platz, exakte Wahlanalysen
keine
Universität, Landes feuerwehr- Schwierigkeiten bieten.
Seite 4

serung erfahren: Aufgrund zäher
Verhandlungen
frequentierten
nurmehr 30 Prozent „laute"
Flugzeuge den Flughafen Kranebitten. Im Winter 1988/89 waren
es noch 70 Prozent.
Diskussion um Innverlegung
Zur Diskussion um die Innverlegung erklärte Dir. Jilg, daß diese
keinesfalls einer Pistenverlängerung dienen würde: Derzeit seien
Fußgänger und Radfahrer auf
dem westlich des Rollbahnendes
vorbeiführenden Weg besonders
beim Start von Jets gefährdet, zudem stelle der Inndamm ein Luftfahrthindernis dar. Deshalb hat
die Luftfahrtbehörde die Flughafenbetriebsgesellschaft
beauftragt, nach Möglichkeiten zur Beseitigung dieser Hindernisse zu
suchen. Als eine Möglichkeit läßt
die Gesellschaft derzeit die Innregulierung (Verlegung nach
Westen bis zur Autobahn) untersuchen. Eine Machbarkeitsstudie,
die auch die Auswirkungen auf
den Grundwasserhaushalt berücksichtigt, ist in Arbeit. Sie soll
bis zum Frühsommer vorliegen.
Geplant wäre, daß die gewonnene
Fläche zu einer ähnlichen Flußlandschaft gestaltet wird, wie sie
westlich der Kranebitter Innbrücke (in „Hawaii") besteht.
Wenn diese Studie vorliegt, wird
sie der Öffentlichkeit vorgestellt,
erst nachher soll es eine Entscheidung geben.

Dipl.-Ing. Leonhard Steiger — neuer
Leiter der Magistratsabteilung IX
Zum neuen Leiter
(Fachrichtung Forstder Magistratsabteiwirtschaft), wo er
lung IX — es handelt
1977 zum Diplominsich um das städtigenieur
graduiert
sche Agrar-, Forstwurde. Seit 1977 war
und Gartenamt —
er zuerst bei den
wurde mit Wirkung
Österreichischen
vom 1. April 1990
Bundesforsten, dann
Dipl.-Ing. Leonhard
beim Amt der TiroSteiger ernannt.
ler Landesregierung
Dipl.-Ing. Steiger,
(in der Landesforst
Jahrgang 1950, maturierte 1970 direktion) einschlägig tätig.
in Innsbruck und absolvierte anschließend die Hochschule Dipl.-Ing. Steiger ist verheiratet
für Bodenkultur in Wien und hat zwei Kinder.

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1990, Nr. 5