Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1989

/ Nr.12

- S.27

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Gesamter Text dieser Seite:
Management und Arbeitsweise
der Stadtwerke sollen
weiter privatwirtschaftlichen
Grundsätzen angenähert werden.

o

Die Gemeinderatswahlen brachten auch bei den
Innsbrucker Stadtwerken eine Änderung: Am 12. Oktober 1989 wurde Gemeinderat Komm.-Rat Ing. Gerhart
Greil zum Obmann des Verwaltungsausschusses
gewählt. Wie Ing. Greil bei seiner Amtseinführung
unterstrich, ist es sein Ziel, den Wirtschaftsbetrieb
Stadtwerke „der effizienteren Arbeitsweise privatwirtschaftlicher Unternehmen anzunähern." Auch
der bereits begonnene Weg „hin zum Kunden" soll
weiter ausgebaut werden: Neu ist ein „Kundenbriefkasten" in der Eingangshalle des Stadtwerke-Hochhauses in der Salumer Straße, der für Anregungen,
Wünsche und Beschwerden dient, die der Obmann
des Verwaltungsausschusses ohne Verzögerung
erhält.

Struktur und Aufbau
sind historisch gewachsen

o

Die Stadtwerke gehen in ihren Ursprüngen bis in das
letzte Jahrhundert zurück. Schon um 1850 wurde bei
uns mit der Gasversorgung begonnen. Damals wurde Holzgas zur Beleuchtung der Straßen verwendet.
Zur Jahrhundertwende gab es in Innsbruck bereits
ein beachtlich ausgebautes Gasnetz mit ca. 5.000 Gasabnehmern. Noch älter ist die Wasserversorgung,
denn diese geht sogar in das 15. Jahrhundert zurück.
Um die Jahrhundertwende wurde das Kraftwerk
„Untere Sill" — damals das größte Wasserkraftwerk
Europas — errichtet.
Mit 1. 1. 1939 faßte der Oberbürgermeister die als
Einzelbetriebe bestehenden Versorgungsbetriebe
zum Eigenbetrieb „Stadtwerke Innsbruck" zusammen. Die Betriebsform des Eigenbetriebes ist bis
heute erhalten geblieben.
Jahrzehntelang blieb die Struktur der Stadtwerke im
wesentlichen unverändert, obwohl sich die Aufgaben in dieser Zeit stark ausgeweitet und verändert
haben und obwohl die Problemstellungen sowohl im
technischen, wirtschaftlichen, im sozialen und ökologischen Bereich im einzelnen komplexer und in
ihrer Gesamtheit verzahnter wurden.
Damit das Unternehmen seinen Aufgaben besser
gerecht werden kann, mußte die Aufbauorganisation
den neuen Gegebenheiten angepaßt werden.
Im Verwaltungsausschuß vom 2. 12. 1985 wurde
daher das neue Organigramm für die Stadtwerke
beschlossen. Dieses konnte in nur4 Jahren auch per-

sonell zur Gänze realisiert werden. Es ist dies als
große Leistung zu werten. Es muß dabei bedacht werden, daß — im Gegensatz zu den Möglichkeiten in
Privatunternehmen — bei den Stadtwerken personelle Veränderungen äußerst schwer vorgenommen werden können. Der rechtliche Rahmen, die
Pragmatisierung und das Bestreben, keine Kündigungen vorzunehmen, schränken den Spielraum ein
und zwingen, Veränderungen lediglich durch Nutzung des natürl ichen Abganges herbeizuführen. Dies
ist nur durch kluge und weitschauende personelle
Dispositionen möglich.
Die Aktivitäten in den Stadtwerken gliedern sich
heute in 3 Hauptgruppen:
* in die technischen Aktivitäten der Versorgungsbetriebe und die Dienstleistungen der Bäder
* in die Aktivitäten des Rechnungswesens und in
jene Aufgaben, die Planung, Steuerung und Kontrolle der betrieblichen Vorgänge umfassen.
Ein Bild dieses neuen Organisationsaufbaues finden Sie auf der nächsten Seite. Es möge Ihnen eine
Orientierungshilfe im Umgang mit den Stadtwerken
sein.
Die Einführung der Bereichsleitungen — früher hat
es nur die Direktionen und Abteilungen gegeben —
geschah, um die oberste Führungsebene von der
Detailarbeit zu entlasten und für sie mehr Raum für
ihre eigentlichen Aufgaben zu schaffen: nämlich
konsequente Arbeit an der strategischen Entwicklung des Unternehmens und der Ausrichtung zum
Kunden.
Die Führung der Stadtwerke ist überzeugt, daß sie
mit diesem Organigramm und den sonst durchgeführten Neuerungen gut für die 90er Jahre gerüstet
ist. Es wird damit möglich sein, konsequent an der
weiteren Entwicklung des Unternehmens „Stadtwerke Innsbruck" zu arbeiten, mit dem Ziel:
* Sicherheit für die Versorgung mit Gas, Strom und
Wasser zu bieten
* diese Leistungen so kostengünstig wie möglich
zu erbringen
* dabei die Wünsche und Bedürfnisse unserer Kunden zu berücksichtigen und
* die Entwicklung im technologischen, ökonomischen, ökologischen und gesellschaftlichen
Umfeld nicht aus den Augen zu verlieren.

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1989, Nr. 12

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