Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1989

/ Nr.12

- S.11

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Gesamter Text dieser Seite:
Sondermüll aus Haushalten: Niemals in die Mülltonne!
Die Devise: Vermeiden — Wiederverwerten — Entgiften
Pro Einwohner fallen im Jahr rund 2 Kilogramm Giftmüll an — 70.000 Kilo wurden heuer gesammelt
Die Müllberge (für I nnsbruck das
Ahrntal) müssen in ihrem Wachstum gezielt eingeschränkt werden.
Vor allem darf kein Sondermüll
auf die Deponien gelangen.
Selbst die sicherste Deponie ist
keine Garantie dafür, daß giftige
Stoffe nicht ins Grundwasser gelangen. Deshalb ist es wichtig,
daß es alle wissen und daß alle
mittun: Beim Vermeiden — Wiederverwerten — Entgiften.

(We) Im April waren es 27,9 Tonnen, im Juni 19,1 Tonnen und im
November wieder 27,3 Tonnen Sondermüll, die von insgesamt fast
10.000 umweltbewußten Innsbruckerinnen und Innsbruckern bei den
jeweils eine Woche dauernden Giftmüllsammlungen der Stadt Innsbruck abgegeben wurden. Eine erfreuliche Bilanz und zugleich
erschreckend, wenn man bedenkt, daß ohne diese Sammlungen gut
74 Tonnen mehr an gefährlichem Müll im Ahrntal gelandet wären.

Das wichtigste Ziel:
Die Vermeidung
gefährlicher Stoffe
Sind gefährliche Müllberge unser
Schicksal? Oder können wir alle
für weniger Müll und vor allem
für weniger Giftmüll aktiv werden? Die jungen Leute der „Initiative für Umweltschutz" (IFU),
die die Stadt Innsbruck in enga- Wieder ein Rekordergebnis brachte die Herbst-Giftmüllsammlung in
gierter Weise bei den Giftmüll- Innsbruck in der Zeit vom 6. bis 11. November: 3.170 Innsbrucker
sammlungen unterstützen, haben haben 27,3 Tonnen Sondermüll zu den verschiedenen Sammelstellen
in ihrer Informationsbroschüre im ganzen Stadtgebiet gebracht. Wieder aktiv dabei: Umwelt-Stadtrat
„Giftmüll — seine Entsorgung Dr. Josef Rettenmoser. Das Bild zeigt die Sammelstelle Bienerstraße im
und seine Vermeidung" eine Reihe Saggen. Mit der Sammlung von der Stadtgemeinde beauftragt ist dervon Schadstoff armen Produkten zeit die Firma Freudenthaler aus Inzing.
(Foto: Eliskases)
als Alternativen aufgelistet. Zum
Beispiel für die Reinigung ein
„Frosch" Neutral-Seifen-Reiniger
und ein phosphatfreier Bad- und
WC-Reiniger, eine „Saptenol"
Neutralseife, ein „Tana Posa" Seifenreiniger für Böden, ein „Henko" Einweich- und Vorwaschmittel, ein „Milo" Fein- und Vollwaschmittel und ein „Sasilit"
Vollwaschmittel. Naturkosmetika
gibt es von Biokosma, Dr. Grandeis, Sanol, Zasche und von
Logona. Fragen Sie im Geschäft
nach umweltfreundlichen Pro-

dukten! Auf Wunsch gibt auch
die „IFU" unter der Telefonnummer 42 75 33 gerne Tips und
nähere Auskünfte. Der Grundsatz „Abfall allgemein zu vermeiden" richtet sich aber auch an den
Bundesgesetzgeber und beim Verpackungsmaterial an die Industrie. Was können wir noch tun?
Einkaufstaschen
mitnehmen!
Papiersäcke statt Plastiktaschen
verlangen! Einweg- und vor allem
Plastikflaschen
vermeiden!
Wann immer möglich Recyclingprodukte kaufen! Und so weiter.

Trennen — nicht wegwerfen!
Altglas, Papier und Pappe, Batte- den dafür bestimmten SammelSPEISEÖLE UND FETTE:
Schütten Sie bitte das abgestan- rien, Alu-Dosen, Joghurtbecher, container gegeben werden. Übridene Öl Ihrer Friteuse nicht in den Eisen- und Metalle, Textilien kön- gens gibt es im „Amt für UmweltAbguß! Sie belasten damit unnö- nen wiederverwertet werden. Zu schutz" der Stadt Innsbruck, Rattig die Kläranlage. Pflanzliche beachten ist dabei, daß die Alt- haus Fallmerayerstraße, 1. Stock,
und tierische Fette und Öle kön- stoffe in möglichst reiner Form in Zimmer 352, Tel. 53 60/352, ein
nen abgegeben werden im:
Die IFU (initiative für Umweltschutz) beschäftigt
• Städtischen Zentralhof, Roßausich mit umweltfragen und deren Lösung und
gasse 4 und bei der
betreibt Öffentlichkeitsarbeit im Umweltschutz.
• Berufsfeuerwehr, HauptfeuerFalls Sie sich für unsere Arbeit interessieren,
wache am Tivoli, Hunoldstr. 17
schreiben Sie uns oder rufen Sie uns an.
(Haupteingang)
KONTAKTADRESSE:
(Zeichnung: Gert Sallaberger)

Alexander Legniti, Gumppstraße 44, Tel. 42 75 33

„Müll-ABC" mit wertvollen Tips
auch über alle Fragen der Wiederverwertung, das auf Wunsch auch
gerne kostenlos zugeschickt wird.

Wohin mit dem
Sondermüll?
Da man aber heute in vielen
Bereichen ohne giftige bzw.
umweltschädliche Stoffe nicht
auskommt bzw. die Alternativen
nicht kennt (Altöle, Medikamente,
Körperpflegemittel,
Pflanzenschutzmittel, Haushaltsreiniger,
Lösemittel, Farben, Lacke, Säuren, Laugen, Speisefette und -öle,
Leuchtstoffröhren, Autobatterien etc.) muß man wissen, daß
die Überbleibsel dieser Dinge
nicht in die Mülltonne gehören.
Dafür sind die Giftmüllsammlungen geschaffen worden. Sie
werden in Innsbruck mindestens
dreimal im Jahr organisiert. Und
wer seinen Sondermüll nicht aufheben möchte, kann ihn während
der Dienststunden jederzeit bei
der Feuerwehr, im städtischen
Zentralhof in der Roßaugasse
oder im Bauhof West in der Bachlechnerstraße abgeben. Auf
jeden Fall müssen wir alle alles
tun, damit wir nicht im Müll
„ersticken"! Wir haben kein weiteres Ahrntal!

Vermeiden,
wann immer möglich
Zum Beispiel:
• unnötige Haushaltsreiniger
• Spraydosen
• Alufolien
• Verbundverpackungen aus
Papier, Kunststoff und
Alufolie
• aufwendig verpackte
Duschflüssigkeiten
• chemische Unkrautvernichtungsmittel
• chemische Schädlingsbekämpfungsmittel
• einzeln eingeschweißte
Produkte, wie z. B. Wurst,
Fleisch, Käse, Obst,
Gemüse, Werkzeug
• Plastikflaschen
• Lebensmittel in Tuben
• unnötiges Verpackungsmaterial
• jede Art von Wegwerfwaren

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1989, Nr. 12

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