Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1989

/ Nr.12

- S.9

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Für manche Baumscheiben wird Lavagestein verwendet
Neue Methode zur Rettung der einhundert Jahre alten Kastanienbaumallee in der Ing.-Etzel-Straße
(Th) Das Experiment des Vorjahres, dessen Ziel die Verbesserung
der Lebensbedingungen für Straßenbäume war, hat sich voll bewährt; die für Innsbruck neue
Methode kommt heuer 13 weiteren einhundertjährigen Kastanienbäumen zugute.
Vielfältig sind die Bemühungen
der Fachleute, den Alleebäumen
ein Überleben in der Stadt zu sichern. Dazu gehört an vorderster
Stelle, dem zunehmenden Verdichten der Erde im Wurzelbereich entgegenzuwirken. Besonders durch Kraftfahrzeuge wird
die Bodenoberfläche so festgefahren, daß weder Luft noch
Wasser eindringen können — der Weise das Erdreich luft- und
Baum vertrocknet. Wo es die ört- wasserdurchlässig zu halten. Ist
lichen Gegebenheiten erlauben, dies nicht machbar, so z. B. in der
legt die Stadtgemeinde deshalb Ing.-Etzel-Straße entlang des
Grünstreifen an, um auf diese Bahnviaduktes — die hier sie-

Wie Stadtgartendirektor Ing.
Ernst Falch erläutert, wird dabei
die Baumscheibe rund 20 Zentimeter tief mit losem Lavamaterial gefüllt, mit Wasser
eingeschwemmt und mit LavaBetonsteinen abgedeckt. Durch
In der Ing. die Zwischenräume und Schlitze
Etzel-Straße
in den Platten können Wasser
wird bei der
und Dünger einfließen, die
Baumsanierung
zuerst vom Lavamaterial gespeidas Wasser
chert werden und nach und nach
und Dünger
mit den Niederschlägen zu
speichernde
den Wurzeln gelangen.
GeLavamaterial
schützt werden die so präparierverwendet.
ten Baumscheiben mit Metall(Foto:
bügeln.
Murauer)
Die vom Stadtgartenamt heuer
delnden Betriebe benötigen die durchgeführten Arbeiten, die im
Zufahrten — bedient sich das nächsten Frühjahr auf die restliStadtgartenamt neuester Er- chen sieben Bäume ausgedehnt
kenntnisse, in diesem Fall des Vul- werden, erfordern Mittel in der
kangesteins Lava.
Höhe von 250.000 Schilling.

Luft und Wasser für die Wurzeln
Grünstreifen für Alleen in der Speckbacherstraße
(Th) Auch in der Speckbacherstraße im Bereich zwischen Maximilianstraße und Müllerstraße kämpfen Bäume um ihr Überleben. Hier
sind es 60 Jahre alte Robinien, oft Pseudoakazien genannt, denen parkende Autos ihren ohnehin kargen Lebensraum streitig machen.
Nicht nur die festgefahrene Erde,
auch ausgelaufener Treibstoff
und ständige Beschädigungen an
der Rinde haben dazu geführt,
daß hier in den letzten Jahren
ständig Bäume eingegangen sind.
Im heurigen Jahr jedoch wurde
zum Wohle der Schattenspender
entschieden.
Begrünte anstatt verparkte Baumscheiben in der Speckbacherstraße. Nach umfangreichen Arbeiten des
Links im Bild Stadtrat Dipl.-Ing. Sprenger, der sich für diese Sanierung Tiefbauamtes, die bisher rund
besonders eingesetzt hat, im Gespräch mit Stadtgartendirektor Ing. 1,5 Millionen Schilling kosteten,
Falch.
(Foto: Eliskases) setzte das Stadtgartenamt auf der

Ostseite neue Bäume und auf dem
neu geschaffenen Grünstreifen
rd. 600 Bodendecker wie Schneeballen und Böschungsmyrten.
Die ebenfalls
in
Angriff
genommene
Sanierung der
Baumreihe an der Westseite —
hier ist die Hälfte der Bäume
eingegangen — wird im Frühjahr
fertiggestellt. Die Kosten der vom
Stadtgartenamt
ausgeführten
Arbeiten belaufen sich auf 60.000
Schilling.

Noch mehr Anstrengungen um gute Gäste notwendig
Vollversammlung des Fremdenverkehrs Verbandes genehmigte Budget für 1990 — Investitionen nehmen zu
(Th) Der Fremdenverkehrsverband Innsbruck-Igls und Umgebung verstärkt seine Anstrengungen, die Tiroler Landeshauptstadt
zu einem lohnenswerten und interessanten Ziel im internationalen Städtetourismus zu machen.
Dies wurde im Rahmen der Vollversammlung des Verbandes am
21. November unter Vorsitz von
Komm.-Rat Dkfm. Dr. Hubert
Klingan deutlich, bei der, um die
geplanten Vorhaben finanzieren

zu können, ein tiefer Griff in die
Rücklagen
getätigt
werden
mußte. Den Ausgaben von
45 Millionen Schilling stehen
Einnahmen von 32 Millionen
gegenüber. Ein Umstand, so der
Obmann, der im nächsten Jahr
eine Erhöhung der Promillesätze
bei den Abgaben der 6.500 Mitglieder erforderlich machen wird.
Als von besonderer Bedeutung
für die Zukunft wurde u. a. der
Aus- und Umbau des Kongreß-

hauses samt Errichtung eines
Casinos, der Bau der neuen Patscherkofelbahn
sowie einer
Beschneiungsanlage, die Modernisierung der Nordkettenbahn
und die Weiterführung der
Bemühungen um internationale
Schirennen genannt. Auch das
kulturelle Angebot, z. B. durch
die Öffnung der Hofburg für
Ausstellungen des Kunsthistorischen Museums in Wien oder der
Einrichtung eines Museums für

moderne Kunst ist zu forcieren.
Bürgermeister Romuald Niescher,
der mit Vizebürgermeister Dipl.Vw. Michael Passer und Stadträten
an der Vollversammlung teilnahm,
nannte weitere geplante Vorhaben
der Stadtgemeinde, die auch dem
Tourismus in der Tiroler Landeshauptstadt zugute kommen werden, wie z. B. die Errichtung eines
Stadtmuseums in der Kiebachgasse, die Sanierung der Stadtsäle
und die Bergiselarena.

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1989, Nr. 12

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