Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1989

/ Nr.11

- S.22

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Schlosser und, seit dem Ausbildungsjahr 1984/85,
auch Bürokaufleute ausgebildet.
Für die Handwerksberufe steht eine eigene Lehrwerkstätte zur Verfügung. Dem jeweils spezifischen
Berufsbild und dem Ausbildungsjahr entsprechend,
verbringt der Lehrling unter Aufsicht eines eigenen
Meisters als Lehrlingsausbildner, festgelegte Zeiten
in dieser Lehrwerkstätte an einem ihm zugewiesenen, eigenen Arbeitsplatz.
Hier

erarbeitet, das dem Verwaltungsausschuß am
5. Juni 1986 zur Kenntnis vorgelegt wurde.
Der finanzielle und persönliche Einsatz für die Lehrlinge zeigt erfreulicherweise sichtbare Früchte. So
kamen 1985 und 1989 beim Lehrlingswettbewerb der
Handelskammer Landessieger aus den Stadtwerken. Insgesamt qualifizierten sich seit 1981
* 7 LehrlingefürdasGroße Leistungsabzeichen und
* 8 wurden für ihr Können mit dem Leistungsabzeichen belohnt.

* wird der Lehrling in die Sicherheitstechnik eingewiesen
* lernt die Werkzeuge und ihre Verwendung kennen
* verwendet und bearbeitet Werk- und Hilfsstoffe
* erfährt Grundlagen der Steuerungs- und Regeltechnik
* fertigt anfangs einfache, später schwierigere
Lehrstücke an und
* erlernt Tätigkeiten wie: Messen, Anreißen, Feilen,
Meißeln, Sägen, Bohren und Senken, Reiben und
Schleifen, Gewindeschneiden von Hand, Stempeln, Richten und Biegen, Nieten und Weichlöten,
Messen und Registrieren mit Oszilloskop und
Schreiber usw., usw. und
* erhält Aufklärung über Vorschriften und gesetzliche Bestimmungen.
Eine vollständige Aufzählung der Tätigkeiten in der
Lehrwerkstätte für jede gelehrte Berufssparte und
jedes Lehrjahr ist in diesem Rahmen unmöglich.
Nach derzeit in der Lehrwerkstätte wird der Lehrling
in den einzelnen Abteilungen wie Montageabteilung,
in der Wickelei, in der Schlosserei und Dreherei
sowie im Prüffeld der Werkstätte, bzw. bei Installationsarbeiten auf den Baustellen entsprechend den
erlernten Arbeiten praktisch eingesetzt und unterwiesen.
Die Möglichkeit, verschiedene Betriebe der Stadtwerke kennenzulernen, erweitert den Blickwinkel
des Lehrlings. Neben dieser praktischen Ausbildung
ist der Besuch der Berufsschule obligatorisch. Auch
die „Stadtwerke" unterliegen als Eigenbetrieb — wie
alle anderen Betriebe — hinsichtlich der Vorschriften fürdie Lehrlingsausbildung dem Lehrlingsausbildungsgesetz BGBI. 1423/1969.
Die Lehrlinge in den Stadtwerken erfahren nicht nur
berufsspezifische Anleitung und Führung; gewisse
Anlässe wie der Eintritt ins Berufsleben, besondere
betriebliche und sportliche Leistungen, ein ausgezeichneter Lehrabschluß u. ä. werden festlich gestaltet und mit Anerkennungsprämien belohnt. Jeder
Stadtwerkelehrling weiß seinen Ansprechpartner,
der ihm in Fragen von Freizeitgestaltung hilfreich zur
Seite steht. Als Hilfestellung für alle, die mit der Ausbildung der Lehrlinge in den Stadtwerken befaßt
sind, wurde im Unternehmen ein Lehrlingskonzept
Seite 22

Von links: Generaldirektor Dkfm. Lackner, Franz Sau rwein (Landessieger 1989), Müller Roland (LA = Leistungsabzeichen), Wünscher
Andreas (LA), Marco Unerwaditzer(LA), Paratscher Markus (Großes
Leistungsabzeichen), Ing. Schild (Lehrlingsausbildner); Walder
Thomas (L) war zum Zeitpunkt der Aufnahme krank.

Stadtwerkelehrlinge erhalten nicht erst in jüngster
Zeit berufsspezifisch eine hervorragende Ausbildung und damit das Rüstzeug für ihren Lebensweg.
Eine umfassende Betreuung versetzte schon früher
Menschen in die Lage, unter schwierigsten Verhältnissen umsichtig, vorausschauend und vertrauend
ihr Leben zu meistern.
Abschließend kann die beispielhafte Lebensgeschichte eines 1988 in Pension gegangenen Stadtwerkebediensteten ein anschauliches Bild vermitteln. Herr Friedrich Gläßner, geb. 1924, trat im Sommer 1938 in die damaligen „Lichtwerke" als Lehrling
für Elektromechanik ein, hatte Anfang 1942 seine
Gesellenprüfung abgelegt und mußte wenige Monate später in den Krieg ziehen. Ende 1946 kam er aus
der Gefangenschaft zurück und konnte 1947 seinen
Beruf in den Stadtwerken wieder ausüben. Wenige
Jahre später hatte er schon die Kraft, die durch den
Krieg unmöglich gewordene Weiterbildung fortzusetzen. Er nahm an einem Ferntechnikum teil, das
er nach kurzerZeit mit Erfolg abschließen konnte. Die
Ausbildung bei den Stadtwerken zu fachlichem Können und die Anleitung zur Strebsamkeit sowie sein
persönliches Engagement ermöglichten Herrn Gläßner den Aufstieg vom handwerklichen Lehrling bis
zum Techniker, der in der Planung voll seinen Mann
stellte. Nach 50 Jahren Tätigkeit in den Stadtwerken
erfreut sich Herr Gläßner heute seines „Ruhestandes", den er für ein Seniorenstudium nützt.

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1989, Nr. 11