Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1989

/ Nr.11

- S.21

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Die Stadtwerke —
eine bedeutende Ausbildungsstätte für Facharbeiter
Der 1. 1. 1939 war der Geburtstag der Stadtwerke,
denn damals faßte der Oberbürgermeister von Innsbruck alle Versorgungsbetriebe zum Eigenbetrieb
„Stadtwerke Innsbruck" zusammen.
Bereits vorher hatte die Versorgung Innsbrucks mit
Gas, Strom und Wasser eine lange Tradition. Schon
um die Jahrhundertwende wurde in Innsbruck das
Kraftwerk „Untere Sill" — damals das größte Wasserkraftwerk Europas — errichtet. Die Gasversorgung geht auf die Mitte des letzten Jahrhunderts
zurück und erreichte 1905 einen beträchtlichen
Umfang. So wurden damals 5.000 Gasküchen versorgt. Noch älter war die Wasserversorgung Innsbrucks, deren Ursprünge in das 15. Jahrhundert
zurückreichen. 1888 baute die Stadt die erste Hochdruckwasserleitung, mit der die moderne Wasserversorgung eingeleitet wurde.

einen Zielkonflikt dar, weil die Lehrlingsausbildung
hohe Kosten verursacht. Einerseits rät die betriebswirtschaftliche Vernunft, nur so viele Lehrlinge auszubilden, wie der Betrieb künftig als Facharbeiter
benötigt, andererseits aber sind die Stadtwerke als
Betrieb der öffentlichen Hand angehalten, soziale
und gemeinwirtschaftliche Überlegungen in die
„Unternehmensphilosophie" einfließen zu lassen.
Das bedeutet einerseits, in Zeiten eines Mangels an
Lehrstellen im privatwirtschaftlichen Bereich durch
verstärkte Lehrlingsaufnahme einen Ausgleich zu
schaffen und mitzuhelfen, die Jugendarbeitslosigkeit mit all ihren negativen Konsequenzen zu vermeiden und andererseits, in Zeiten eines Überangebotes
an Lehrlingsstellen die Neuaufnahme von Lehrlingen
auf den eigenen Bedarf zu beschränken.

Die Betriebsform des Eigenbetriebes ist bis heute
erhalten geblieben. Die Betriebszweige haben sich
im Laufe der Geschichte mehrfach geändert. Heute
umfassen die Stadtwerke die Betriebe: Elektrizitätswerk, Gas- und Wasserwerk und die Bäder.
In all den Jahren war die Sorge um den richtigen und
qualifizierten Nachwuchs ein wichtiges Thema.
Daher haben die Stadtwerke in ihrer langen Geschichte der Ausbildung von Facharbeitern einen
hohen Stellenwert beigemessen.
Die Stadtwerke hatten aber immer auch den Auftrag
der Stadt zu erfüllen, die Lehrlingsausbildung als
gesamtwirtschaftliches Erfordernis zu sehen.

El. Mechaniker

Installateur

Schlosser

Bürokaufmann

nach Lehrabschluß
auch heute noch bei
den Stadtwerken
1979

1981

1983

1985

1987

1989

Anzahl der in die Stadtwerke aufgenommenen Lehrlinge, aufgeteilt
nach Berufssparten, gegenübergestellt der Anzahl der in den
Stadtwerken Weiterverbliebenen.

Die Ausbildung von Fachkräften — auch wenn sie
nicht in den Stadtwerken verbleiben, sondern in Privatbetriebe abwandern — ist eine wesentliche Aufgabe im volkswirtschaftlichen Interesse.

Für die Lehrlingsausbildung bringen die Stadtwerke
beträchtliche Mittel auf, im Durchschnitt ca. 6 Millionen Schilling pro Jahr. Sie wissen, daß Kosteneinsparungen hier nicht immer sinnvoll sind, denn
darunter könnte das Niveau der Ausbildung leiden.

Dieser Auftrag der Stadt und die Verpflichtung zu
sparsamer Gebarung stellen für die Stadtwerke

In den Stadtwerken werden derzeit Lehrlinge in den
Berufen Elektromechaniker,
Elektroinstallateur,

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1989, Nr. 11

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