Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1989

/ Nr.10

- S.13

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Zunehmend mehr Pflegebetten auch in Wohnheimen
Nach der Beendigung des Umbaues wurde am 15. September die zweite Pflegestation im Wohnheim Pradl eröffnet
(Th) Innerhalb von zwei Jahren
wurden im Wohnheim Pradl in
der Dürerstraße durch Umbaumaßnahmen 44 neue Pflegebetten errichtet. Am 15. September
war es nun wieder soweit und —
fast genau ein Jahr nach der
Übergabe der ersten Pflegestation
— konnten erneut 20 Pflegebetten übergeben werden. Der im
vierten Obergeschoß liegende
Pflegetrakt, dessen Adaptierung
und Ausstattung nach den Plänen und unter der Leitung des
Stadtbauamtes und der Sozialabteilung erfolgte und 5,7 Millionen Schilling erforderte, umfaßt
neben den 20 Einzelzimmern
einen Aufenthaltsraum, eine Teekiiche und ein Schwesternzimmer.
Allen pflegerischen Anforderungen entsprechen die modernen,
vom Pflegebedürftigen elektrisch steuerbaren Spezialbetten

Feierliche Eröffnung der neuen Pflegestation im Wohnheim Pradl. Von links: Stadtrat Dr. Rettenmoser,
Bürgermeister Niescher, Propst Egger, Heimkaplan Smiljan; am Rednerpult Dipl. -Ing. Eugen Sprenger.
(Foto: Frischauf)

Niescher Stadt- und Gemeinderäte sowie die Leiter der zuständigen städtischen Abteilungen teilnahmen, ging Sozial-Stadtrat
Dipl.-Ing. Eugen Sprenger auf
Ich gehe zum Einkauf mit eige- die Pflegesituation in Innsbruck
nem Behälter oder mitgebrach- ein. „Mit dieser zweiten Station
tem Plastiksack, um Rohstoffe wird es nun möglich sein, daß alle
zu sparen und Plastikmüll zu Heimbewohner, die im Laufe der
Zeit pflegebedürftig werden, im
vermeiden. Und Sie?
Es kommtauf jeden einzelnen an. Heim verbleiben können und
ihnen so die Härte der Übersiedund die Sanitäranlagen wie lung in eine fremde Umgebung
Hebebadewanne und Sitzdusche. erspart bleibt. Damit kann einer
Diese Vorrichtungen bringen wichtigen humanen Zielsetzung
sowohl den Bettlägerigen als entsprochen werden, die für alle
auch dem Pflegepersonal Er- drei städtischen Heime gelten
muß."
leichterungen.
Berücksichtigung
Im Rahmen einer Feierstunde, an Zunehmend
der mit Bürgermeister Romuald bei Planungen der Stadtgemeinde

verlangt der steigende Anteil
an hochbetagten
Mitbürgern:
Allein in den Jahren 1975 bis 1990
wird sich die Gruppe der 70- bis
75jährigen um 17 Prozent, jene
der 80- bis 85jährigen um 53 Prozent und jene der über 90jährigen
um 41 Prozent steigern. Daraus
läßt sich ableiten, daß bis zum
Jahre 2000 doppelt so viele
80jährige Menschen im europäischen Bereich leben werden
wie im Jahre 1970. Dipl.-Ing.
Sprenger: „Hieraus ergeben
sich Konsequenzen, die in der
Vorausschau aller Maßnahmen, die dem menschlichen
Leben unserer Betagten dienlich
sind, nicht übersehen werden
dürfen."

Auch Bürgermeister Romuald
Niescher gab seiner Freude über
die schrittweise Zunahme der
Pflegebetten in Innsbruck Ausdruck und betonte, daß es in vielen Fällen die alten Leute selbst
sind, die — um zu Hause niemandem zur Last zu fallen — einen
Heimaufenthalt vorziehen. Diese
Überlegung wird auch zur Errichtung von Seniorenwohnheimen
sowohl für selbständige als auch
für weniger selbständige Betagte
führen. Bürgermeister Niescher:
„Hinsichtlich seines Lebensabends sollte sich niemand Sorgen
machen müssen."
Die Segnung der neuen Pflegestation nahm Dompropst Gotthard Egger vor.

Magersucht und Eß/Brechsucht nehmen auch bei uns immer mehr zu —
Informationswoche vom 23.—29. Oktober soll Vorbeugung dienen
(Th) Wie Fachleute feststellen,
nehmen in vielen Zivilisationsländern die Eßstörungen wie
Magersucht und Eß/Brechsucht zu. Der Grund ist sicher
darin zu suchen, daß sich Teile
unserer Gesellschaft immer
mehr mit Gewichtsabnahme,
dem Kalorienzählen und dem
oft übertriebenen Bestreben,
schlank zu sein, beschäftigen.
Besonders betroffen von der
Magersucht und der noch weiter verbreiteten Eß/Brechsucht
sind Frauen zwischen 15 und
30 Jahren, gefährdet
sind
jedoch Frauen und Männer aller
Altersgruppen. Diese Sucht-

krankheiten haben schwere
gesundheitliche Schäden zur
Folge.
Um die Öffentlichkeit über Eßstörungen, über ihre Vorbeugung und die Früherkennung zu
informieren, findet vom 23. bis
29. Oktober in Österreich,
Deutschland, England, Kanada
und den USA die EßstörungsInformationswoche statt. Koordinator für Österreich und
Fachmann auf diesem Gebiet
ist der Psychologe Dr. Günther
Rathner, der im Rahmen dieser
Woche in Zusammenarbeit mit
Ärzten, Selbsthilfeorganisationen usw. die Bevölkerung u. a.

auch durch Plakate und Broschüren und durch Aufklärung
in den Schulen auf das Problem
hinweisen wird. Dr. Rathner
steht auch außerhalb dieser
In formation kampagne für Fragen über Eßstörungen zur Verfügung (Universitätsklinik für
Kinderheilkunde, Psychotherapeutische Abteilung, Anichstraße 35,6020 Innsbruck, Telefon 504-3505).
Auf die diätische Behandlung
dieser Suchtkrankheiten eingegangen wird auch am 8. Oktober
im Rahmen der Diätberatung
des städtischen Gesundheitsamtes, die immer am ersten

Mittwoch im Monat von 14 bis
15 Uhr im neuen Rathaus, Fallmerayerstraße 1, Parterre, geboten wird.
Zusätzlich zur internationalen
Informationswoche wird in
den genannten Ländern der
27. Oktober, zum „Anti-DiätTag" erklärt. An diesem Tag
werden alle Österreicherinnen
und Österreicher dazu aufgerufen, jede Diät, jedes Fasten
oder jede andere künstliche
Beeinflussung der Nahrungsaufnahme zum Zwecke einer
Gewichtsabnahme zu lassen
und sich am Essen zu erfreuen.

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1989, Nr. 10

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