Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1989

/ Nr.9

- S.10

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Schloß Ambras nun „Sommerresidenz" für Wiltener Kelch
Das bedeutendste Kleinod der Innsbrucker Stadtgeschichte ab jetzt jeden Sommer in Innsbruck zu sehen
(We) Die jahrzehntelangen Bemühungen Innsbrucks, den Willener
Kelch in „seine" Sladl zurückzuholen, wurden nun von Erfolg gekrönt. Der berühmte Kelch — sein Wert wird auf 300 Millionen Schilling geschätzt — wird nun jeweils im Sommer auf Schloß Ambras ausgestellt. Möglich gemacht hat dies der Bundesminister für Wissenschaft und Forschung, Dr. Krhard Busek, der die entsprechende Weisung erteilt und den Kelch im Rahmen einer Feierstunde am 24. August auf Schloß Ambras gemeinsam mit Bürgermeister Romuald
Niescher und weiterer Prominenz aus Kirche und Politik der Öffentlichkeit präsentiert hat.
Der Kelch ist aus Silber gegossen,
teils vergoldet und durch NielloEinlagen verziert (Bild auf der
letzten Seite!). Er ist geschmückt
mit Darstellungen aus dem Alten
(Kelchfuß) und aus dem Neuen
Testament (Schale). Genau genommen hat der Kelch seinen
„Besitzer", das Wiener Kunsthistorische Museum, gar nicht gewechselt. Er ist nur aus der Bundeshauptstadt nach Innsbruck in
das Schloß Ambras „übersiedelt", das sozusagen eine Dependance des Kunsthistorischen Museums ist.

Der Wiltener Kelch ist — so Bürgermeister Romuald Niescher —
ein „Zeuge der Geburtsstunde
unserer Stadt". Das Kloster Wüten hatte diese wertvolle niedersächsische Goldschmiedearbeit
um 1180 von Graf Bertold von
Andechs für die Überlassung von Ein großer Tag für Innsbruck: Der Wiltener Kelch ist zurückgekehrt.
Gründen am rechten Innufer er- Im Bild v. /. Minister Dr. Erhard Busek, Bürgermeister Romuald
halten. (Eine historische Ab- Niescher, Senatsrat Dr. Otto Reisinger, Vizebürgermeister Ing. Artur
handlung von Stadtarchivdirek- Krasovic, Prälat Abt A lois Stöger, Vizebürgermeister Rudolf Krebs sotor Univ.-Doz. Dr. Hye über den wie Stadtrat Dr. Wilhelm Steidl. Für die musikalische Umrahmung der
Wiltener Kelch lesen Sie auf der Feierstunde sorgte eine Bläsergruppe der Amraser Musikkapelle.
(Foto: S.N.S. Pressebild)
letzten Seite dieser Ausgabe.)
Bürgermeister Niescher dankte
Entscheidung und bezeichnete es desländerausstellungen
finden
Minister Busek für diese „richtige
als wunderbar, daß der Wiltener sollten.
Kelch nun, zumindest im Sommer, in Innsbruck ist. „Es gibt
wohl kaum ein Kleinod, das so Obwohl es für mich manchmal
umständlich ist, kaufe ich
Kosten der Erneuerungsarbeiten betrugen 500.000 S verbunden ist mit der Geschichte Flaschenmilch, weil ich nicht
unserer Stadt, wie dieser Kelch."
(Th) Der stimmungsvolle Platz Fläche eingefaßt wird, und ließ Der Bürgermeister betonte, daß zum Anwachsen des Müllberges
an der Kreuzung Stafflerstraße/ die historische Brunnenskulptur auch andere Besitztümer des beitragen möchte. Und Sie?
Bundes, die einen ideellen Wert Helfen Sie mit, es kommt auf
Sonnenburgstraßein Wüten, des- restaurieren.
sen Mitte ein Brunnen und eine Der im Volksmund treffend auch haben, allen Österreichern gehör- jeden einzelnen an.
ten und daher den Weg in Bunmächtige Trauerweide zieren, bie- „Salz-und-Pfefferbüchsel-Bruntet sich seit kurzem in neuer nen" genannte Wasserspender
Schönheit dar. Mit einem Kosten- aus Trientiner Kalkstein stand uraufwand von 500.000 Schilling sprünglich am Bahnhofsplatz,
stellte die Stadtgemeinde den 1905 übersiedelte er nach Wüten. Programm des „Sommergartens" fand großen Anklang
Brunnen auf ein neues Podest, Hier bildet er seither mit der (Th) Überwältigt von dem in die- liegt der „Häuptling Abenddas nun von einer größeren, ge- Trauerweide ein sehr ansprechen- sem Ausmaß nicht erwarteten wind",
der
270
Tonnen
pflasterten
bzw.
begrünten des Ensemble.
Erfolg des Treibhausprogrammes Menschenfleisch (das Gewicht
„Sommergarten" zeigte sich Nor- der Besucher) auf die Waage
bert Pleifer am Ende der drei- brachte. Auch die Konzertreihe
monatigen Veranstaltungsreihe. war „gespickt" mit HöheRund 53.000 Besucher konnten punkten.
im Kulturzentrum gezählt wer- Das Einspielergebnis des Somden. Den meisten Zulauf ver- mergartens betrug 1,8 Millionen
zeichneten die Kindernachmit- Schilling. Sehr zufrieden äußerte
tage, bei denen an 36 Tagen sich der Treibhaus-Chef über das
10.000 Kinder begeistert mit- Publikum: Vom Kleinkind bis
machten. Gleich an zweiter Stelle zum Großvater und quer durch

Wiltener Brunnen in neuem Glanz

53.000 Besucher im Treibhaus

alle sozialen Schichten stellte es
Jede überflüssig verbrauchte sich in diesen Monaten in besonEnergie belastet unnötig unsere derer Breite ein.
Umwelt. Umweltbewußt handelt,
wer mit dem Brennstoff seiner Mit 5.500 Besuchern sehr viel AnWahl wirtschaftlich umgeht. klang fanden auch die VorfühNutzen Sie die kostenlose Ener- rungen im „Cinematograph", der
gieberatung der Stadt werke Inns- an die 90 internationale Filme,
Der aus Irientiner Kalkstein im Jahre 1886 errichtete Zierbrunnen, der bruck: Tel. 5907-285 Durchwahl. zum Großteil in der Originalfassung, vorstellte.
seit 1905 in Willen steht, wurde saniert.
(Foto: Murauer)
Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1989, Nr. 9

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