Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1989

/ Nr.6

- S.15

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Am 26. Juni können Bürger ihre Ideen zum Verkehr
den Planern des Verkehrskonzeptes selbst vermitteln
Stadt lädt zur Bürgerversammlung zum Thema Yerkehrsberuhigung — „Projektgruppe Verkehrskonzept" arbeitet
Mit diesem Beginn des Dialoges (Eiz) Erstmals am Montag, dem 26. Juni, um 20 Uhr im Großen
zwischen Bürgern und Planern, Stadtsaal werden Innsbrucks Bürger die Möglichkeit haben, den mit
der in sinnvollem Intervall fortge- der Erstellung des künftigen Verkehrsberuhigungskonzeptes für
setzt werden wird, unterstreicht Innsbruck beauftragten Planern, den deutschen Professoren Retzko,
die Stadtführung, daß es ihr ernst Kirchhoffund Stracke, ihre Probleme und Zielvorstellungen freiweg
ist mit dem gegebenen Verspre- darzulegen. Zweck des Abends ist es somit, daß die Planer erfahren,
chen, die Bürger von allem An- was Innsbrucks Bürger vom Verkehr denken, was sie geändert haben
fang an in die Projekterstellung wollen und welche Lösungsvorschläge sie dafür anbieten. Nicht ernicht nur informativ, sondern warten dürfen sich die Besucher dieses Abends bereits Informationen
auch aktiv mit einzubinden.
der Verkehrsplaner darüber, wie ihr Konzept aussehen wird. Auch zu
Detailfragen können verständlicherweise noch keine LösungsvorInzwischen haben bereits zwei
schläge präsentiert werden.
Sitzungen der „Projektgruppe
Verkehrskonzept
Innsbruck" Vertreter der „Arge Verkehr Inns- lungen im Hinblick auf das Verstattgefunden, die dritte ist für bruck" ständig teil. Die „Arge kehrsgeschehen in Innsbruck
den Tag nach der Bürgerver- Verkehr" ist, wie schon früher be- darzulegen". Das haben die gesammlung, somit schon für den richtet, der Zusammenschluß nannten Institutionen (mit Aus27. Juni anberaumt. Dieser „Pro- von 26 Bürgerinitiativen, denen nahme der Universität und des
jektgruppe" gehören unter Lei- dieses Thema am Herzen liegt.
ARBÖ, die verhindert waren) in
tung und Federführung des Von der Projektleitung wurden der 2. Sitzung der „ProjektgrupStadtplanungsamtes noch das inzwischen
die
Handels-, pe" am 5. Juni getan. Alle drei
Tiefbauamt, das Straßen- und Arbeiter- und Ingenieurkammer, Verkehrsplaner waren dabei anVerkehrsamt, das Amt für Um- die Universität, der Fremdenver- wesend. Von allen eingeladenen
weltschutz und die Innsbrucker kehrsverband Innsbruck-Igls, die Institutionen wurde diese VorVerkehrsbetriebe an. Weiters Bundespolizeidirektion
sowie gangsweise ausdrücklich als posinehmen an allen Besprechungen ÖAMTC und ARBÖ eingeladen, tiv bewertet.
dieser „Projektgruppe" je zwei aus ihrer jeweils individuellen Übereinstimmend wurde bei dieVertreter der Altstadt- und der In- Sicht „die Problemsituation so- sem Gespräch das Ziel einer Vernenstadtkaufleute sowie zwei wie die subjektiven Zielvorstel- kehrsberuhigung der Stadt, insbesondere der Innenstadt, vertreten und beispielhaft dazu auch

vor allem die Maßnahme einer
Reduktion des motorisierten
individuellen Berufspendlerverkehrs sowie eine Forcierung des
öffentlichen Verkehrs vorgeschlagen. Insbesondere wurde
eine breite Palette an Beiträgen
und Detailvorschlägen zur Neuorganisation des Verkehrs in
Innsbruck unterbreitet. Sie werden — wie auch die weiteren
Ergebnisse der Problemanalyse
— von den Planverfassern als
Grundlage für die Erstellung
eines Zielkonzeptes in knapper
Form dokumentiert werden.
Die ersten Schritte in Richtung eines künftigen Verkehrskonzeptes
in Innsbruck, mit dem sich die
Bevölkerung voll identifizieren
kann, weil sie die entscheidenden
Weichen dafür stellt, sind somit
getan. Nun liegt es an den Bürgern, sich zu artikulieren.
Ich wähle für Stadtfahrten den
Bus, die Straßenbahn oder das
Rad, weil ich so schneller bin und
mir lästige Parkplatzsuche, Gebühren und Strafzettel spare.

Innsbruck wurde ausgezeichnet:
„Fahrradfreundliche Gemeinde"

(Eiz) Innsbruck ist „fahrradfreundlicher" , als manche Kritiker der Stadt attestieren wollen: In einem Brief an Bürgermeister Romuald Niescher informierten nun das „Kuratorium für Verkehrssicherheit"
und der ARBÖ, daß die Tiroler
Landeshauptstadt von diesen
beiden Organisationen im Bundesland Tirol in Punkto Fahrradfreundlichkeit als eine „Vorbildgemeinde" ermittelt wurde. Das KfV und der ARBÖ
hatten im Vorjahr einen entsprechenden Bewerb gestartet
und die „Sieger" anhand eines
objektiven
Punktesystems
durch eine fachkundige Jury
ermittelt. Dieser gehörten Verkehrstechniker, Verkehrspädagogen und -psychologen, Verkehrsjuristen, Exekutivbeamte, Radfahrer und Eltern an.
Innsbruck errang diese Auszeichnung in Tirol gemeinsam
mit nur noch den Städten und

Gemeinden Kufstein, Reutte,
Kössen und Ebbs. Die Ehrung
durch Repräsentanten der beiden Organisationen erfolgt am
26. Juni.
Im Innsbrucker Stadtsenat,
dem Bürgermeister Niescher
diese erfreuliche Nachricht am
7. Juni zur Kenntnis brachte,
wurde betont, daß man sich
nicht „auf den Lorbeeren ausruhen" werde, sondern daß diese Ehrung für die Stadtväter
Auftrag und Verpflichtung sei,
im entsprechenden Sinne weiterzuarbeiten.
Der Stadtsenat setzte auch
gleich ein Zeichen in dieser
Richtung: Er folgte einer Empfehlung des Verkehrsausschusses und beschloß, die (vor vielen Jahren zu Parkstreifen verkommenen) Radwege auf beiden Seiten der Langstraße wieder als Radwege auszuweisen
und entsprechend zu adaptieren.

Fast 1.000 Radfahrer holten sich ihren „Abstandhalter"
Diese Aktion des „Verkehrssicherheitskomitees der Stadt Innsbruck"
im Rahmen der „Aktion minus 10 Prozent" schlug ein: Nahezu 1.000
Radfahrer ließen sich am 2. Juni vordem Landestheater sicherheitsfordernde „A bstandhalter" an ihre Räder montieren, die meisten auch ihr
Rad auf Verkehrssicherheit überprüfen. Dank gebührt den Helfern von
ÖAMTC, ARBÖ und Argus, die alle Hände voll zu tun hatten: Zwischen 14 und 18 Uhr riß die Kolonne der Wartenden nie ab. Das „Kuratorium für Verkehrssicherheit" verteilte Broschüren mit nützlichen
Tips, die Tiroler Frischgetränkegesellschaft schenkte kostenlos Limonade aus. — Bild: Umwelt-Stadtrat Dr. Josef Rettenmoser (links) läßt
sein Rad,frisieren". Daneben Verkehrsstadtrat Dr. Harald Hummel,
Vorsitzender des Verkehrssicherheitskomitees.
(Foto: Eliskases)

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1989, Nr. 6

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