Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1989

/ Nr.5

- S.15

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Innsbruck erhält ein zeitgemäßes Energiekonzept
Vergabe erst jetzt sinnvoll, weil Erdgas berücksichtigt werden kann — Prof. Jansen, Wien, beauftragt
(Eiz) Die Stadt Innsbruck erhält ein modernes Energiekonzept als
Werkzeug für künftige Entscheidungsfindungen auf dem wichtigen
Gebiet der Knergieplanung und -Versorgung: Dies beschloß der Stadtsenat in seiner Sitzung am 3. Mai. Mit der Erarbeitung dieses Konzepts wurde (nach Ausschreibung) der Vorstand des Instituts für
Energiewirtschaft an der Technischen Universität Wien, Univ.-Prof.
Dipl.-Ing. Dr. techn. Peter-Jörg Jansen, beauftragt. Die Arbeit wird,
ohne Mehrwertsteuer und Spesen, 1,351.000 Schilling kosten.

„Gerätemix" in einem beliebigen mit energietechnischer GebäudeStadtgebiet errechnet werden. sanierung? Ohne oder mit UmDies ist besonders für die Inns- stellung von Heizungssystemen?
brucker Luftsituation von großer Gibt es eine Versorgungsstrategie,
Wichtigkeit.
die eine Annäherung an ein enerMit dem Instrumentarium „Wär- getisches, lufthygienisches und
mekataster" und „Energiekon- ökonomisches Optimum erlaubt?
zept" werden die Stadtwerke In welchen Stadtgebieten soll welEnergiefragen che Energieart unter BerücksichDie Erstellung dieses neuen Ener- wesentlichsten Probleme ab- entscheidende
giekonzeptes (ein vor Jahren deckendes Energieberatungspro- beantworten können, etwa: Wie tigung energiepolitischer, wirtangefertigtes ist inzwischen über- gramm integriert, das künftig entwickelt sich der Energiebedarf schaftlicher und lufthygienischer
holt) wurde deshalb erst jetzt sehr gut in der (derzeit schon lau- für Innsbruck mittelfristig — Aspekte besonders gefördert
sinnvoll, weil nunmehr sicher ist, fenden) Energieberatung einge- summarisch für die ganze Stadt werden? Ist der Aufbau lokaler
daß Innsbruck künftig über Erd- setzt werden kann und auch hier und/oder regional für bestimmte Fernwärmenetze unter Berückgas verfügen kann. Dieser um- eine entscheidende Verbesserung Stadtgebiete? Hinsichtlich ein- sichtigung der Kraft-Wärmeweltfreundliche
Energieträger bringen wird. Dieses Programm zelner Energieträger? Ohne oder Kupplung sinnvoll? Usw.
soll im neuen Konzept schon mit- hat bei der vor kurzem in Gmunberücksichtigt werden.
den stattgefundenen Energie- und
Voraussetzung für das Energie- Umweltmesse große Beachtung
konzept ist die Erhebung eines gefunden; zahlreiche EnergieverWärmekatasters. Er soll für Ein- sorgungsunternehmen dürften
zelobjekte oder für verdichtete sich in Zukunft seiner bedienen. Abfälle aus Parks und Privatg runden werden hier zu Humus
Informationseinheiten wie Bau- Professor Jansen wird neben dem (Eiz) Wie berichtet, soll auf der dafür einem auf dem Gebiet der
blocks und Stadtteile Auskunft Wärmekataster auch einen Emis- Fläche der ehemaligen Müll- Abfallwirtschaft einschlägig erüber den Ist-Zustand nach Ort, sionskataster erstellen. Dieser deponie in der Roßau eine Kom- fahrenen Planungsbüro (Vogel &
Menge und Energieträger geben. wird dem Energieverbrauch in postierungsanlage für die in Inns- Müller, Lauterach, Vorarlberg)
Auch soll die Wärmebedarfs- den Objekten die jeweilige Schad- bruck anfallenden Park- und zu übertragen. Das Projekt wird
struktur, die Heizanlagenstruk- stoffemissionen zuordnen und sie Gartenabfälle entstehen, damit für einen Jahresdurchsatz von
tur, die Versorgungssituation und über sogenannte „Toxizitätsrela- diese wertvollen organischen rund 8.000 Kubikmeter konzidie Deckung des Wärmebedarfs tionen" zu einem lufthygieni- Materialien nicht unnötig das piert. Es ist geplant, neben dem
erhoben werden. Wie Univ.-Prof. schen, ortsbezogenen Güteindex Deponievolumen im Ahrntal
Jansen in seinem Angebot an die zusammenfassen. Mit dieser Hilfe beeinträchtigen. Nun wird es
Stadtwerke schreibt, kann dieser können die lufthygienischen Aus- damit ernst: Am 3. Mai beschloß Ich wähle beim Einkauf von flüsWärmekataster bei zügiger Ar- wirkungen bei einem bestimmten der Stadtsenat, die Planung sigen Produkten möglichst solche
Behälter, die ich der Wiederverbeit schon im Sommer 1989 vorwertung zuführen kann. Plastikliegen. Das vollständige Plaflaschen schneiden dabei am
nungsinstrument „Energieversorschlechtesten ab. Und Sie? Helfen
gung Innsbruck" einschließlich
Sie mit, Rohstoffe zu sparen und
eines detaillierten EnergiekonMüll zu vermeiden. Es kommt
zeptes wird frühestens Ende 1990
auf jeden einzelnen an.
fertig sein. Allerdings werden laufend „energiepolitisch nützliche
Informationen anfallen" (JanSchnittgut aus Parks und städtisen) „und die Planungsinstruschen Grünanlagen auch private
mente . . . in sukzessiver VerbesGartenabfälle zu verarbeiten.
serung nutzbar sein".
Die Planung kostet rund 62.000

: PlaiHlIlg

läuft —

Energieberatung
praxisnah über EDV
Univ.-Prof. Jansen ist auf diesem
Gebiet anerkannter Experte: Er
erstellt derzeit auch die Energiekonzepte für die Städte Wien und
Graz. Sein „Wärmekataster"
wird als personalcomputerfähiges EDV-Programm zur Verfügung stehen, mit dem es später
den Stadtwerken selbst möglich
sein wird, den Wärmekataster
laufend zu aktualisieren und das
Energiekonzept aus eigenem
fortzuschreiben.
Weiters wird in diesem EDV-Programm ein praxisnahes, die

noch

Schilling und soll schon in sechs
Wochen vorliegen, sodaß noch
heuer an die Verwirklichung geschritten werden kann. Die AnMozart-Preis der Goethe-Stiftung in Innsbruck überreicht
lage wird auf dem Zwickel zwiSeit vielen Jahren ist es Tradition, daß die Goethe-Stiftung zu Basel ihrenschen der Müllberg-Böschung
Wolfgang-Amadeus-Mozart-Preis in Innsbruck verleiht. Am Freitag vorund der Straße im östlichen Teil
Pfingsten erhielt Univ. -Prof. Dr. Harry Kühnel aus Krems diese hohe erstellt. Sie wird nur einen kleinen
Auszeichnung auf der Weiherburg durch Univ.-Prof. Thurnher, den VorTeil der großen Müllbergfläche
sitzenden des Kuratoriums der Goethe-Stiftung, überreicht. Prof. Kühnel benötigen: Nach ihrer Fertigist Pionier der Altstadtsanierung, der nicht nur in Krems vorbildlich ge- stellung bliebe noch Platz für
wirkt hat, sondern durch die Organisation von Symposien und histori- sieben (!) große Sportplätze. Die
schen Großausstellungen österreichweit wertvolle Anstöße gegeben hat.Stadt möchte ja, wie bekannt, in
Dazu ist er Gründer und seit 20 Jahren Direktor des Instituts für mittel- Zukunft hier den Bedarf an
alterliche Realienkunde in Krems. Prof. Kühnel gratulierte der Stadt Sportplätzen decken — wenn
Innsbruck dazu, wie sie ihre historische Altstadt ,ßls Gesamtkunstwerk" sich der Müllberg soweit „berubewahrt und revitalisiert. Bild: Der Geehrte mit seiner Gattin und Bürgerhigt" hat, daß keine abträglichen
meister Romuald Niescher.
(Foto: Murauer) Gase mehr austreten.

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1989, Nr. 5

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