Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1989

/ Nr.3

- S.25

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150 Jahre Barmherzige Schwestern
Seil nunmehr 150 Jahren wirken
die H;n inher/igen Schwestern des
hl. in/en/ von Paul in unserer
Siadi.
Die Initiative zur Nieilei Iiissung dieser karitativen
I lauenkongregation ging vom
lnnsbi ucker Rechtsanwalt und
(ii under des katholischen Vereines Dr. Alfons von PulcianiGlücksburg aus, der sowohl um
die Armen- als auch um die Krankenpflege in der Stadt besorgt
war und daher, nachdem er von
den wohltätigen Werken der
Schwestern in Zams und Bayern
gelesen hatte, alles daran setzte,
eine Niederlassung dieser selbstlosen Kranken- und Armenpflegerinnen nach Innsbruck zu bringen. Einen begeisterten Mitverfechter dieses Planes fand er im
damaligen Stadtpfarrer Dekan
Johann Duille.
Von Josefine Juslic
Am 8. Dezember 1834 gab Dr. v.
Pulciani daher offiziell ein Bittgesuch beim Magistrat ein, in
dem er mit Berufung auf die Mißstände in der stationären und
Hauskrankenpflege die Berufung der Barmherzigen Schwestern nach Innsbruck vorschlug.
Sie sollten im Stadtspital und in
der Hauskrankenpflege eingesetzt werden. Nachdem die Spitalsbehörde diesen Antrag als fast
ehrenbeleidigcnd auffaßte und
Dr. v. Pulciani nahegelegt wurde,
denselben wieder zurückzuziehen, suchte er in dieser Angele-

genheit kurz danach ein zweites
Mal an, setzte sich jedoch diesmal
lediglich für die Einstellung der
Barmherzigen Schwestern als
Hauskrankenpflegepersonal bzw.
als Fürsorgerinnen für die Armen
ein. Dieses Schreiben wurde nun
wohlwollend behandelt und der
Gemeinderat sprach sich mehrheitlich für die Berufung des Ordens nach Innsbruck aus. Die
weiteren Verhandlungen wurden
der Armendirektion übertragen,
die am 6. März 1836 einvernehmlich mit Dr. v. Pulciani die Aufnahme von sechs Schwestern auf
drei Jahre Probezeit beschloß.

de zwischen der Spitalskirche und
dem Adolf-Pichler-Platz), dem
u. a. auch die Heimstätte für die
erwarteten Barmherzigen Schwestern angebaut wurde (= Eckhaus Marktgraben 12). Auch bei
der Planung und Ausführung
dieser Bauten war Dr. v. Pulciani
federführend tätig und konnte
zusammen mit dem Kaiser am
6. August 1838 die feierliche
Schlußsteinlegung begehen.

mußtedarandenken, das Mutterhaus dementsprechend /u vergrößern. Da dies im Innenstadt be
reich nicht möglich wai, winde
1847 ein Haus am Rennweg nahe
der Kettenbrücke samt dazugehörigem Grund angekauft,
adaptiert und 1855 eingeweiht.

Aber auch die Aktivitäten dei
Schwestern erweiterten sieh im
Laufe der Jahre: Neben der IMiere
von Armen und Kranken (let/teie
werden seit 1910 auch im eigenen
Sanatorium in der Sennstraße versorgt) begannen sie im Kinder
garten- und Schulbereich zu wirken. 1868/69 wurde eine Lehrerinnenbildungsanstalt errichtet, die
Im Frühjahr 1839 war das Schweheute als Kath. Oberst u ten real
sternhaus am Marktgraben begymnasium mit Internat geführt
zugsfertig und die Freude groß,
wird. Der Bau einer Mädchen-,
als am 17. April zwei Schwestern
Volks- und Hauptschule in der
aus dem Münchener Mutterhaus
Dem Verhandlungsgeschick Dr. mit vier Tiroler Novizinnen in Falkstraße erfolgte 1930/31. Seit
v. Pulcianis war es zu danken, daß Innsbruck ankamen und begrüßt 1967 sind darin auch die Kath. Bil
das k. k. Landesgubernium werden konnten. Die festliche In- dungsanstalten für Kindergarten
schlußendlich doch noch einver- stallierung der neuen Kongrega- Pädagogik und Kindergärtnerinstanden war, die Barmherzigen tion fand dann am 1. Mai 1839 in nen untergebracht. Line dreijährige Fachschule für wirtschaftliche
Schwestern auch in der Kranken- der Spitalskirche statt.
Frauenberufe im Haus Rennweg
pflege des Stadtspitals einzu40
ergänzt das weitgefächerte
Sehr
rasch
ging
in
den
folgenden
setzen.
Jahren die personelle Auswei- Schulangebot der Barmherzigen
Diese Ideen gleichfalls unter- tung des Ordens voran; man Schwestern.
stützend, genehmigte auch das
Kaiserhaus die Gründung der
Ordensniederlassung in Innsbruck. Kaiser Ferdinand sprach
VOR HUNDERT JAHREN
in der Folge sogar den Wunsch
aus, daß seine Erbhuldigungsfeier im August 1838 in Innsbruck 29. März: „Kundmachung. Ue- brück nach den hiefür geltenden
einfacher gestaltet werden sollte, ber Einschreiten der Handels- gesetzlichen Bestimmungen geum die dadurch ersparten Mittel und Gewerbekammer in Inns- nehmiget und die Herstellung
einem Werk zum Wohle der Be- bruck und nachdem sich 27 Ge- dieser Anlage noch im Laufe des
völkerung zukommen lassen zu schäftstreibende hier zur Theil- Jahres 1889 angeordnet worden.
können. Konkret gemeint war nahme verpflichtet hatten, ist Nach den in anderen Städten des
damit der 1837 begonnene Erwei- vom hohen k.k. Handelsministe- Reiches gemachten Erfahrungen
terungsbau des Stadtspitales zum rium die Errichtung eines staat- ist zu erwarten, daß sich an das
Heiligen Geist (heute das Gebäu- liehen Telephonnet/es in Inns- Stadttelephonnetz noch eine größere Zahl von Industriellen und
Innsbruck
Geschäftstreibenden als Abonbürgert Sanatorium der barmlj Schwestern • d Kettenbrücke
nenten anschließen werde, wiebald sie die dadurch zu erreichenden Vortheile näher kennen lernen."

1889

Sanatorium der Hanuherz.i^en Schwestern an der Keilenbnteke".

(/"oMkarte, nach ll)lü)

5. April: „Das (erste private) Electricitätswerk Innsbruck (am Mühlauer Bach) ist in der I age, in Innsbruck oder dessen Umgebung,
mittelst
elect rischer
Kraft
Übertragung 2(X) Pferdekräfte
constant und während IS Stunden
pro Tag eine noch größere Krall
abzugeben. Kapitalisten oder In
dustrielle erhalten hiedureh tue
Möglichkeit der Gewimmn;1 eiuei
stätigen billigen Antriebskraft Im
eine an einem günstig gelegenen
Punkte in Innsbruck oder (.lessen
l Imgebung zu errichtenden inclii
siriellen Anlage."