Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1989

/ Nr.3

- S.4

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Verkehrsberuhigte Resselstraße:
Noch heuer Südring-Abkoppelung
„Kleine" Lösung um zwei Millionen S wird verwirklicht
(Eiz) Erfreuliche Nachricht für
die Anlieger der Resselstraße
nördlich des Südrings in Pradl:
Dieses Straßenstück wird vom
Südring „abgehängt", die vom
Mittelgebirge kommenden Autos
fahren künftig durch die AntonEder-Straße (am Tivoli-Freischwimmbad entlang) in Richtung innere Stadt. Sie schlagen
dabei allerdings einen kleinen
„Haken", da (zumindest für die
absehbare Zukunft) die Resselstraße südlich der Kreuzung mit
der Burgenlandstraße weiter benutzt werden muß: Die Straße so
auszubauen, daß man auf dem
westlichen Straßenast in beide
Richtungen fährt, wäre zwar ideal, ist jedoch aus Kostengründen
derzeit nicht realistisch. Dieser
Ausbau würde 27 Millionen
Schilling kosten (die die Stadt alleine tragen müßte). Die jetzt beschlossene „kleine" Lösung
bringt den Anrainern dieselbe
Verkehrsberuhigung, kostet aber
nur zwei Millionen Schilling und
kann noch heuer verwirklicht
werden.
Dem Beschluß im Stadtsenat am

22. Februar unter Vorsitz von
Bürgermeister Romuald Niescher waren umfangreiche Verhandlungen mit der Bundesstraßenverwaltung vorausgegangen.
Dabei hatte man die Unfallhäufigkeit an dieser Kreuzung und
die durch den Umbau zu erwartende Reduktion der Unfälle besonders ins Treffen geführt. Die
Bundesstraßenverwaltung blieb
jedoch hart und berief sich auf
das Bundesstraßengesetz, das
festschreibt, daß die Kosten für
die Änderung von Weganschlüssen an Bundesstraßen vom Erhalter der angeschlossenen Straße —
in dem Fall von der Stadtgemeinde Innsbruck — zu tragen sind.
Auch könne aus dem Titel Verkehrssicherheit keine Beitragsleistung gewährt werden.
Aus diesen Gründen entschloß
sich daher die Stadt, die mögliche
„kleine Lösung" auszuführen,
die ja, wie erwähnt, den Anrainern denselben Beruhigungseffekt bringt wie der mehr als dreizehnmal so teure große Kreuzungsausbau.

Vom Rundgemälde zum Löwenhaus
wird einfacher Radweg geführt
Ausführung in „Sparversion": Sandgehsteig geteilt
(Eiz) Der Rennweg ist ein gefährliches „Pflaster" für Radfahrer:
Die Autos fahren mit erhöhter Geschwindigkeit, und trotz mehrerer
Fahrspuren bleibt für die Radler
nicht immer ein ausreichend sicherer Fahrstreifen. Dagegen verläuft
von der Bushaltestelle beim „Panorama" bis kurz vor dem Gasthaus „Löwenhaus" auf der Nordseite ein rund 5,5 Meter breiter
Sandgehsteig, der nur von relativ
wenigen Fußgängern benützt wird
(Spaziergänger bevorzugen bekanntlich die parallel verlaufende
Promenade am Inn).
• Die Pfarre St. Pirmin, Radetzkystraße 51, veranstaltet einen
Tauschmarkt für guterhaltene
Sommerbekleidung, Spiel- und
Sportartikel für Kinder. Annahme
der Sachen: Fr., 31. 3., 9—11 und
17.30—19.30 Uhr; Verkauf: Sa.,
1. 4, 9—12 und 14—16 Uhr und
So. 2. 4. 10.30— 12 Uhr. Seite 4

Der Verkehrsausschuß hatte das
Tiefbauamt mit der Erarbeitung
eines Projektes für einen Radweg
in beiden Richtungen im gesamten Bereich des Rennwegs beauftragt. Dieses 2,9 Millionen Schilling teure Vorhaben lag nun dem
Stadtsenat zur Entscheidung vor.
Die Stadtführung entschied jedoch für eine Billigvariante, da
dem Land Tirol ohnedies für später die Verbindung einer durchgehenden Radwegachse vom Oberins Unterland entlang des Inns
vorschwebt: Mit relativ geringem
Aufwand soll der oben erwähnte
Sandgehsteig durch Pfosten in einen Fußgängerweg (entlang der
Häuser) und einen Radweg (straßenseitig) geteilt werden. Die vom
Tiefbauamt geplante Auskofferung und Asphaltierung hält der
Stadtsenat für nicht notwendig.
Diese Lösung hat den Vorteil, daß
sie relativ rasch verwirklicht werden kann.
; ;

„Städtebauliche Chance des SoWi-Neubaus am Fenner-Areal bestmöglich nützen"
Teil 1 des Ideenwettbewerbs: Jury kürte drei Hauptpreisträger aus 33 Arbeiten
(Eiz) Der erste Schritt auf dem Weg zur
Neugestaltung des FennerkasernenAreals mit einem Neubau für die Sozialund Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Innsbruck ist getan: Am 1. März gab der Nestor der
österreichischen Städteplaner, Univ.Prof. Architekt Dipl.-Ing. Dr. techn.
Roland Rainer, als Vorsitzender einer
hochkarätigen Jury auf einer Pressekonferenz des Bürgermeisters das Ergebnis der ersten Stufe eines (zweistufigen) Architektenwettbewerbs bekannt,
der vom Wissenschaftsministerium als
Bauherr gemeinsam mit der Stadt Innsbruck ausgelobt worden war.
Arbeit der Architekten DipL-Ing. Reinhold Bosch / Dipl-lng. Ines Bosch,
Dabei ging es um den städtebaulichen
Innsbruck: Das Hauptgewicht liegt auf der kompakten City-Universität mit Teil der zu lösenden Aufgabe. Aus 33
zwei städtischen Plätzen. Die Jury sah hier ein „klares städtebauliches Kon- Einsendungen waren nach zweitägigen
zept" und „überzeugende innere Organisation".
(Fotos: Eliskases)
Beratungen drei Arbeiten prämiiert
worden, die nun an der zweiten Wettbewerbsstufe teilnehmen werden: Diese
soll die eigentliche Detailplanung der
SoWi-Fakultätsgebäude
bringen.
Wenn alles reibungslos läuft, fällt die
Entscheidung über das endgültige Projekt noch heuer, gab sich Bürgermeister
Romuald Niescher zuversichtlich.
Die Träger der drei Hauptpretse (ohne
Reihung) sind: Arch. Dipl.-Ing. Reinhold Bosch / Dipl.-Ing. Ines Bosch,
Innsbruck; Mag. arch. Dieter Henke /
Mag. arch. Martha Schreieck, Seefeld;
und Arch. Gerhard Molzbichler, Wien.
Sie erhalten je 330.000 Schilling.
Drei
Anerkennungspreise
(je
100.000 S) wurden den Architekten
Entwurf Mag. arch. Dieter Henke / Mag. arch. Marta Schreieck, Seefeld: Sie
Dipl.-Ing. Christoph Achammer (und
gruppieren ihre Institutsgebäude um einen neuen Universitätshof. JuryMitarbeitern), Innsbruck; Dipl.-Ing.
Aussage: JDas Erschließungssystem ist klar, die architektonische AusforRainer König, Innsbruck, und Univ.mung diszipliniert, in den Dimensionen angemessen."
Prof. Mag. arch. Josef Lackner (und
Mitarbeitern), Innsbruck, zuerkannt.
„Es ist nicht selbstverständlich, daß die
Stadt Innsbruck so stark in der Jury
vertreten war", lobte Bürgermeister
Niescher das Verständnis des Wissenschaftsministeriums, das ja Bauherr ist,
und sprach dafür den Dank der Stadt
aus: Die Stadtführung ist bestrebt, daß
„in diesem städtebaulich äußerst sensiblen, imperialen Bereich" (so Bgm.
Niescher) zwischen Alter Universität,
Jesuiten- und Hofkirche, Hofburg und
Kongreßhaus, am Rande des Hofgartens, nur die bestmögliche Lösung zur
Ausführung kommt.
Möglich wird die Neugestaltung des
Entwurf Arch. Gerhard Molzbichler, Wien: Dieser Preisträger schuf eine of- Fennerareals und der SoWi-Neubau
durch die Entscheidung des Bundesheefene City-Universität mit integrierter (unterirdischer) Touristenbus-Garage.
res, seine Kasernen aus der Stadt zu verDie Jury fand, hier werde „der Gedanke der offenen Universität durch ein
legen. Für ein Fünf-Sterne-Hotel, wosehr lebendiges, beziehungsreiches Raumgefüge zum Ausdruck gebracht".

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1989, Nr. 3

Auf einer Pressekonferenz im
Kaiser-LeopoldSaal der Alten
Universität
(Bild) präsentierten Bürgermeister Romuald
Niescher und
Jury-Vorsitzender Univ.Prof Roland
Rainer das Ergebnis der
1. Stufe des Architektenwettbewerbs. Am Präsidium, von
links: Stadtbaudir. Dipl.-Ing.
Angerer; ein Vertreter der Universität; StR. Dr. Wallnöfer; Bgm.-Stellv. Krebs; Univ.-Prof Rainer; Bgm.
Niescher; Rektor Dr. Sprung; Stadtplaner Doz. Dr. Klotz; Univ.-Prof. Gantner, der Baubeauftragte der SoWi.
für der Gemeinderat das Areal schon
gewidmet hatte, fand sich kein Interessent. Und da die SoWi-Fakultät „aus
allen Nähten platzt", wie Rektor Dr.
Rainer Sprung unterstrich (heuer rund
5.000 Studenten, 22 Professoren, 78
Assistenten, 31 sonstige Bedienstete in
angemieteten Räumen in der ganzen
Stadt verstreut), kam sie zum Zug. „Sie
paßt auch hervorragend in dieses alte
Universitätszentrum", unterstrich der
Bürgermeister.
Im städtebaulichen Ideenwettbewerb
war die Aufgabenstellung überaus
komplex. Es mußten zwei Dinge unter
einen Hut gebracht werden, die eigentlich nichts miteinander zu tun haben:
Einmal das Raumangebot für die Fa-

kultät, dazu noch Raum für ein „Zentrum fur permanente Weiterbildung"
als Angebot an die Bevölkerung, und
schließlich für Privatbetriebe, die den
Hauptnutzen aus der SoWi ziehen
(Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, Anwälte, Anlageberater, Investmentfirmen . . . ) . Und zum zweiten sollte eine
optimale Lösung zum Abstellen der
Touristenbusse in der Reisesaison gefunden werden.
Die Preisträger erfüllten nach Ansicht
der Jury diese Vorgaben in eindrucksvoller Weise, wobei sich die von ihnen
vorgeschlagenen Lösungen auch in das
hochsensible Viertel fügen würden.
Kein Gebäude wird höher sein als die
Bauten der Umgebung. Alle drei bedin-

Die Mitglieder des Preisgerichtes
Sachpreisrichter: Für die Stadtgemeinde Innsbruck: Bürgermeister Romuald
Niescher; Ersatz Bgm.-Stellv. Ing.
Krasovic. Für die im Stadtsenat vertretenen Parteien: Bgm.-Stellv. Rudolf
Krebs; StR. Dr. Bruno Wallnöfer;
StR. Dr. Georg Gschnitzer. Für die
Universität Innsbruck: Rektor Univ.Prof. Dr. Rainer Sprung; Univ.-Prof.
Dr. Gantner.
Fachpreisrichter: Für die Stadtgemeinde Innsbruck: Baudir.-Stellv. Univ.Doz. Arch. Dipl.-Ing. Arnold Klotz;
Ersatz: Dipl.-Ing. Thomas Posch. Für
das Wirtschaftsministerium: Min.-Rat

gen allerdings, daß Grundtäusche
vorgenommen werden müssen. Die
Partner dabei sind die Republik Österreich (das Wirtschaftsministerium für
den Kasernengrund, das Landwirtschaftsministerium für den Pflanzgarten und die Bundesgartenverwaltung),
die Stadt Innsbruck und möglicherweise ein privater Grundbesitzer. Bevor
man jetzt weiterplant, muß Einigung
über die Grundtäusche erzielt sein. Diese Einigung könnte laut Bürgermeister
Romuald Niescher noch vor den Sommerferien erfolgen. Dann erst ist die
Ausschreibung für die zweite Stufe des
Architektenwettbewerbs
möglich.
Wenn alles klappt, wird noch heuer
der endgültige Preisträger für den Neubau der SoWi ermittelt.
Sie soll „das Modellbeispiel einer offenen Universität" werden, unterstrich
Rektor Dr. Sprung, „keine Stadt in der
Stadt, sondern ein von der Bevölkerung gerne akzeptierter Nachbar, die
sinnvolle Symbiose von Theorie und
Praxis."

Dipl.-Ing. Volker Kulcsar-Mecsery. Für
die Universität Innsbruck: Tit. a. o.
Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Robert Schuller.
Für die Ingenieurkaminen Univ.-Prof.
Arch. Dipl.-Ing. Dr. techn. Roland Rainer (Vorsitz); Arch. Dipl.-Ing. Herbert Für den Vorsitzenden der Jury, Univ.Missoni.
Prof. Dr. Roland Rainer, ist dieser
österreichweite Wettbewerb „eine groAusländische Fachpreisrichter: Prof.
ße, ganz besonders schöne und verantManfred Sabatke, Stuttgart; Univ.-Prof.
wortungsvolle Aufgabe: An einem der
Arch. Dr. mg. Gerd Albers, München.
allerschönsten Plätze zu planen, die
Die Vorprüfung erfolgte durch OR man sich nur denken kann". ErfreuDipl.-Ing. Hartmut Schonger vom lich sei, daß fast durchwegs sehr junge
Stadtplanungsamt und Arch. Dipl.-Ing. Architekten zu den Preisträgern gehörten.
Hermann Kastner.

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1989, Nr. 3

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