Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1988

/ Nr.11

- S.8

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Nur 18 Prozent der Studenten
in Innsbruck sind Ausländer
Vor 30 Jahren waren es noch über 50 Prozent
(Th) Innsbrucks Universität, die lange als „Ausländeruniversität"
galt, wurde in den vergangenen Jahrzehnten zu einer Hochschule, in
der längst die Tiroler bzw. Österreicher dominieren. Wie dem Vierteljahresbericht des statistischen Amtes beim Stadtmagistrat über das
Studienjahr 1986/87 zu entnehmen ist, waren in den fünfziger Jahren
noch mehr als die Hälfte (!) aller Studierenden Ausländer, diese Zahl
ist heute auf 17,9 Prozent geschrumpft. Breiter geworden ist jedoch
die Palette der Herkunftsländer der ausländischen Hörer: Im Studienjahr 1951/52 studierten Jugendliche aus 22 Staaten in Innsbruck,
1986/87 waren 66 Staaten vertreten.
Als Gründe für das Aufholen der
inländischen Studenten werden
sowohl die geburtenreichen
Kriegsjahrgänge als auch in der
Folge der wirtschaftliche Aufschwung und die allgemeine Tendenz zu höheren Studien angeführt.
Im Wintersemester 1986/87 waren von den 18.771 ordentlichen
Hörern über 82 Prozent österreichische Staatsbürger. Erwartungsgemäß führen die Tiroler
mit 58,8 Prozent (9.000 Studenten) die Liste an, gefolgt von Vorarlbergern (2.616), Oberösterreichern (1.682) und Salzburgern
(1.085). Weiters besuchten 364
Kärntner, 140Steirer, 116Wiener,
129 Niederösterreicher und acht
Burgenländer die Universität.

Der Großteil der ausländischen
Hörer, nämlich 90 Prozent oder
3.104 Studenten, kommt aus dem
europäischen Raum. An der Spitze sind Italien bzw. Südtirol und
Deutschland zu finden. Nach
Liechtenstein und Luxemburg
stark vertreten sind auch die
Türkei, Griechenland und Jugoslawien.
Unter den außereuropäischen
Hörern dominieren mit 3,5 Prozent die Studenten aus den asiatischen Ländern, wobei neben
zahlreichen Persern auch Koreaner, Inder und Thailänder inskribiert sind. Stark verringert hat
sich der Anteil der Studenten aus
Afrika; auch vertreten sind Amerikaner, Australier und Staatenlose.

Erfolgsplan der IVB für 1989
sieht Abgang von 30,7 Mio. S vor
Neue Regelung für den Kauf von Punktekarten
(We) Der Verlust der Innsbrucker
Verkehrsbetriebe fällt — wie aus
dem Wirtschaftsplan für 1989
hervorgeht — um 4,2 Millionen
Schilling niedriger aus als im Vor• Wer Lust auf ein rasantes
Abenteuer hat, dem bietet sich ab
sofort wieder die Möglichkeit dazu: Beim Gästebobfahren mit
neuen, modernen Bobs auf der
Olympia-Bob- und Rodelbahn in
Igls. Mit Spitzenpiloten können
Gäste und Einheimische jeden
Mittwoch von 9 bis 12 Uhr die
Fahrt durch den Kreisel oder das
Labyrinth erleben.
• Einen Flohmarkt, bei dem
neuwertige Sportbekleidung, Bücher und Krimskrams angeboten
werden,
veranstaltet
die
Johanniter-Unfallhilfe am Samstag, den 26. November, von 9 bis
17 Uhr im „Johanniter-Haus" in
Pradl, Roseggerstraße 30.
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jähr. Er beläuft sich aber immer
noch auf 30,7 Millionen Schilling, denn der Erfolgsplan sieht
Aufwendungen in der Höhe von
355,3 Mio. S und Erträge von
324,6 Mio. S vor.
Für Investitionen haben die Innsbrucker Verkehrsbetriebe 30,1
Mio. S eingeplant: Der Ankauf
von fünf neuen Bussen, der Bau
des Abwasserkanales vom Hafelekar über die Seegrube zur Hungerburg sowie Gleisverbesserungsarbeiten sind dabei die
wichtigsten Punkte.
Der Stellenplan 1989 beinhaltet
549 Dienstposten.
Eine Neuerung wird es ab der
kommenden Saison bei den Innsbrucker Bergbahnen geben: Die
Innsbrucker Punktekarte wird
man nur mehr mit einem speziellen Einheimischen-Ausweis der
IVB bekommen, der zum Preis
von S 70,— im Stadtbüro in der
Salurner Straße erhältlich ist.

Die Stadt lud zur dritten Ali uirgerfeier
Dank für Jahre harter AufI tuarbeit
Gut 1.000 kamen zum festlichen Nachmittag am 22.0ki über ins Kongreßhaus

Im Anschluß an die Ansprachen gingen die Stadtpolitiker—im Bild Bürgermeister Romuald Niescher — von Tisch zu Tisch, um mit den geladenen
Gästen ein paar Worte zu wechseln.
(Foto: Murauer)

de den Altbürgerinnen und Altbürgern für ihre geleistete Aufbauarbeit, ohne die es ein Innsbruck von heute nicht gäbe.
Die Festansprache hielt Bürgermeister Romuald Niescher. Bei
einem kurzen Rückblick in die
Geburtsjahre der geladenen Gäste
wußte das Stadtoberhaupt zu berichten, daß im Jahre 1906 die Inbetriebnahme der Hungerburgbahn erfolgte und der Vereinigungsbrunnen am Bahnhofsplatz
zur Erinnerung an die Eingemeindung von Pradl und Wüten aufgestellt wurde. 1907 wurde das
Panorama an der Kettenbrücke
errichtet und 1908 in der ganzen
Monarchie das Kaiserjubiläum
gefeiert. Auch das Greisenasyl im
Saggen wurde in diesem Jahr erbaut.

Schwungvolle Gospelsongs, gespielt von einem Blechbläserensemble des Innsbrucker Konservatoriums, umrahmten die Jungbürgerfeier 1988.
(Foto: Murauer)

Jungbürgerfeier "88:500 waren gekommen
Niescher: Innsbruck braucht wache und mutige junge Menschen

(We) 500 junge Innsbruckerinnen
und Innsbrucker des Jahrganges
(We) Am 20. Oktober gehörte die gerknaben trugen zur guten Stim1970, das ist fast genau ein Drittel
Dogana des Kongreßhauses wieder mung bei. Für das leibliche Wohl Der Bürgermeister schloß mit den der Eingeladenen, waren am 23.
ganz den betagten Bürgern Inns- war mit einer kalten Platte, Kaffee Worten: „Hinter Ihnen liegen ent- Oktober in den Saal Tirol des
brucks. Die Stadtgemeinde hatte und Kuchen sowie Getränken ge- behrungsreiche Jahre, doch sicher Innsbrucker Kongreßhauses zur
auch schöne Erinnerungen. Daß diesjährigen Jungbürgerfeier ge1.683 Frauen und Männer der Jahr- sorgt.
gänge 1906 bis 1908 eingeladen. Gut Der gesamte Innsbrucker Gemein- Sie die künftigen Jahre in Freude kommen.
1.000 waren gekommen und man derat mit Bürgermeister Romuald verbringen, das wünsche ich Dem Festakt, an dem u. a. auch
kann wohl sagen, daß diese nun- Niescher und seinen Stellvertretern Ihnen; dazu möge der Herrgott Dompropst Gebhard Egger sowie
mehr dritte Altbürgerfeier ein schö- Rudolf Krebs und Ing. Artur Kraso- Ihnen Gesundheit und Zuversicht zahlreiche Mitglieder des Stadtsener Erfolg war. Langeweile gab es vic an der Spitze machte den Senio- geben. Was wir als Verantwort- nates und des Gemeinderates teiljedenfalls keine, dafür sorgte auch ren seine Aufwartung. In seinen Be- liche unserer Heimatstadt Inns- nahmen, waren ein evangelischer
die Militärmusik Tirol mit flotten grüßungsworten dankte Vizebgm. bruck dazu beitragen können, das Gottesdienst in der Christuskirche
Weisen und auch die Wiltener Sän- Krebs im Namen der Stadtgemein- werden wir auch weiterhin tun."
und ein katholischer Gottesdienst
in der Hofkirche vorangegangen.
Vizebürgermeister Rudolf Krebs
ging in seinen Begrüßungsworten
von der Annahme aus, daß die
meisten nicht gerade mit Freude
und dem Wissen um den Grund
dieser Einladung gekommen sind.
Aus Umfragen und aus den Medien wisse man allzu gut, wie die
Jugend zum Thema Politik denkt.
„Wir hier in Innsbruck", so der
Vizebürgermeister, „fühlen uns
jedoch verpflichtet, durch unsere
Handlungen dazu beizutragen,
um bestehende Barrieren abzubauen" .
Drei Appelle oder besser gesagt
Bitten legte Bürgermeister Romuald Niescher in seiner Festansprache den Jungbürgern ans
Herz:
• „Informieren Sie sich, bevor Sie
entscheiden, und lassen Sie sich
nicht täuschen von Blendern, von
Innsbruck ist die erste Großstadt Österreichs, die neben einer Jungbürgerfeier cuch eine Feier für die betagten Bürger Scharlatanen, von tendenziösen
(Foto: Murauer) Berichten!"
veranstaltet.

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1988, Nr. 11

• „Nehmen Sie die Demokratie
ernst, machen Sie mit, denn es geht
in erster Linie um Ihre Zukunft!"
• „Lieben Sie Ihr Vaterland, Ihre
Heimat und haben Sie Mut!"
Mit einem Aufruf, sich wenn notwendig zu engagieren, für Freiheit
und Demokratie, für das
Vaterland, für unsere gemeinsame
Gegenwart und für die Zukunft
schloß der Bürgermeister seine
Ansprache: „Innsbruck braucht
wache, herzhafte, optimistische
und mutige Menschen!"
Stellvertretend für die Jugend
kamen Claudia Lamplmayr und
Uwe Schwinghammer zu Wort:
„Zeigen wir, daß wir nicht nur
die vergnügungssüchtige Jugend
sind, für die uns viele halten!

Zeigen wir, daß auch die Alten von
uns Jungen etwas lernen können!
Zeigen wir, daß wir bereit sind,
dieses Land in eine gute, vielleicht
sogar in eine bessere Zukunft zu
geleiten", forderte Uwe Schwinghammer seine Altersgenossen auf.
Beim anschließenden kalten Buffet im Foyer des Kongreßhauses
gab es für Politiker und Jungbürger Gelegenheit zum gegenseitigen
Kontakt und Gesprächen. Mit
dem Tiroler Jungbürgerbuch bedacht, verließen die „frisch gebackenen" Jungbürgerinnen und
Jungbürger das Kongreßhaus, um
den Abend im Großen Haus des
Tiroler Landestheaters bei Cole
Porters Musical „Kiss me, Kate"
ausklingen zu lassen.

Die Jungbürger Claudia Lamplmayr und Uwe Schwinghammer mit
Bürgermeister Romuald Niescher bei der Überreichung des Tiroler
Jungbürgerbuches.
(Foto: Murauer)

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1988, Nr. 11

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