Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1988

/ Nr.11

- S.4

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Nun halten 28 Anker die historische Mauer
Begrenzung des alten Höttinger Friedhofs mit neuzeitlicher Technik saniert — 600.000 S Kosten
(Th) Vor Jahren noch wäre die Mauer vielleicht aus Gründen der Baufälligkeit abgetragen worden, heute, da das Bewahren historisch wertvoller Bausubstanz ein allgemeines Anliegen geworden ist, wird sie
unter erheblichem finanziellem Aufwand saniert: An der Friedhofsmauer in Alt-Hötting, die mit dem mächtigen Rundturm der alten
Kirche ein überaus reizvolles und städtebaulich wertvolles Ensemble
bildet, sind Bauarbeiten im Gange.
In welchem Ausmaß das historisehe Mauerwerk Schäden aufwies, wurde u. a. erst deutlich, als
der zwar malerisch wirkende, für
die Bausubstanz aber schädliche
„grüne Vorhang" aus Efeu und
wildem Wein fiel. Durch den
Wurzeldruck von innen und
außen war, wie der von der Stadtgemeinde beigezogene Statiker,
Dipl.-Ing. Karl Sporschill, er-

klärte, das Mauergefüge zerstört
worden. Im Bestreben, die erforderliche Stabilität wieder herzustellen und zugleich das äußere
Erscheinungsbild der, so der
Fachmann, insgesamt gut gemachten und absolut brauchbaren Mauer zum Großteil zu
erhalten, wurde ein in diesem Fall
eher ungewöhnlicher Weg beschritten: Die rund fünf Meter
hohe Begrenzung wird nun von
innen
durch 28 in Beton befestig- Die alte Höttinger Kirche mit dem machtigen Rundturm und der nun
Innsbruck zahlt für ten Ankern
gehalten. Dadurch ist
(Foto: Murauer)
die Altglassammlung die Standfestigkeit der 500 bis restaurierten Friedhofsmauer.
Bekanntlich deckt der Erlös des 600 Jahre alten Mauer wieder ge- freigelegt, sodaß die Natursteine Sanierung Sorge trägt, geht auf
gesammelten Altglases seit eini- währleistet.
sichtbar werden."
einen Vertrag aus dem Jahre 1946
ger Zeit nicht mehr die gestiege- Gewinnen wird zusätzlich das äu- Den Abschluß der rund 600.000 S zurück, der festlegt, daß, obwohl
nen Sammelkosten. Würden ßere Erscheinungsbild, denn, so erfordernden Arbeiten, die in die- die Kirche in das Eigentum der
nicht die Gemeinden einsprin- Ing. Siegfried Otter, Bauleiter des sen Tagen zu Ende gehen, bildet Pfarre Hötting überging, Kirchgen, wäre der Zeitpunkt der Ein- Stadtbauamtes, „die bisher ver- die Neuabdeckung der Mauer- turm und Friedhofsmauer auch
stellung der Altglassammlung putzte Mauer wird im Einver- krone mit Lärchenschindeln.
weiterhin von der Stadtgemeinde
absehbar. Zwar ist die Sammlung nehmen mit dem Denkmalamt Daß die Stadtgemeinde für diese instandzuhalten sind.
in Innsbruck rationeller möglich
als in den Landgemeinden, doch
hat sich nun der Innsbrucker
Stadtsenat unter Vorsitz von BürStädtische Häuser mit knapp 6.000 Wohnungen werden laufend instandgesetzt
germeister Romuald Niescher in
Solidarität mit allen anderen Ge- (Th) Wie der private Eigentümer Millionenbeträge benötigt. Er- Greinz-Blockes in der Rudolfmeinden bereit erklärt, daß auch eines Wohnhauses, so ist auch die leichtert wird die Finanzierung Greinz-Straße. Die Arbeiten, die
Innsbruck künftig pro Einwoh- Stadtgemeinde als vielfacher dieser Aufgabe seit 1982 durch seit 1986 laufen und sich bisher
ner und Jahr zwei Schilling zur Hausbesitzer bemüht, ihre Lie- das Mietrechtsgesetz, welches das mit 4,5 Millionen Schilling zu
Deckung des Abganges der Alt- genschaften durch Sanierungen unbürokratische Einheben von Buche schlagen, hatten eine neue
glassammlung aufbringt. Damit in gutem Zustand zu erhalten. Erhaltungs- und Verbesserungs- Dacheindeckung,
verstärkte
ist diese „gerettet". Auch Depo- Ein Unterfangen, das bei knapp beiträgen bei den Mietern regelt. Elektroleitungen, neue Hausnieplatz kostet Geld!
6.000 Wohnungen alljährlich Von der Verbesserung in bau- und Hoftüren und — vorerst nur
licher Hinsicht profitieren nicht auf der Hofseite — neue Fenster
nur die Bewohner der Häuser, zur Folge. Zusätzliche Schwierigsondern auch die Spaziergänger keiten bereitete der extrem
und das Stadtbild im allgemeinen. So fallen dem Betrachter Ich fahre Innsbrucks Luft zuliebe
z. B. die nun in freundlichen, hel- möglichst oft mit öffentlichen Verlen Farben leuchtenden Wohn- kehrsmitteln. Und Sie? Helfen Sie
blöcke in der Speckbacherstraße mit, es kommt auf jeden einzelnen
oder die ebenfalls frisch sanierten an.
Blöcke in der Sebastian-ScheelStraße und in der Sennstraße im schlechte Fassadenverputz, der,
Saggen auf. Vorerst allerdings so Bauleiter Walter Vogt von der
nur im Innern bemerkbar machen Technischen Gebäudeverwaltung
sich die heuer durchgeführten beim Stadtmagistrat, vollkomSanierungsarbeiten z. B. im Bur- men entfernt werden mußte. Die
genlandblock, im Premblock straßenseitige und daher nach
und im Eichhofblock, die insge- außen wirksamere Fassade des
samt über fünf Millionen Schil- über 60 Wohnungen und drei Geschäftslokale
beherbergenden
Der Greinzblock in Pradl: Die Restaurierung der straßenseitigen Fassa- ling erforderten.
de im nächsten Jahr wird den Schlußpunkt unter die vierjährige Noch in diesen Wochen zu Ende Greinzblockes wird im nächsten
Instandhaltungs- und Verbesserungsarbeiten setzen. (Foto: Eliskases) geht für heuer die Sanierung des Jahr in Angriff genommen.

Innen saniert und außen gefärbelt

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Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1988, Nr. 11