Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1988

/ Nr.10

- S.3

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Das neue Dampfbad: Gesundheitsund Schönheitszentrum im alten Stil
Denkmaluesehut/ter Bau wird behutsam saniert und erhalt /eiluemaüe leehnik

Liebe Mitbürger !
/•"ragen des Verkehrs beherrschten die öffentliche
Diskussion in den letzten
Wochen, sie werden uns wohl
auch die nächsten Monate
begleiten. Wie kaum ein anderer Hereich emotionalisieren sie die Menschen — untrügliches"/wichendafür, daß
die Belastung eine Grenze erreicht hat, die nach Abhilfe
ruft.
A lie sindfür Verkehrsberuhigung — doch irgendwo muß
der Verkehr fließen. Wo dies
mit geringstmöglicher Belastung möglich ist, das soll uns
der neue Generalverkehrsplan zeigen. Ein anerkannter
Verkehrsplaner wird uns gemeinsam mit einem namhaften Stadtplaner innerhalb eines Jahres Lösungen aufzeigen — wobei Verkehrsberuhigung,
Straßenrückbau,
Vorrang für den öffentlichen
Verkehr, für Fußgänger und
Radfahrer
Zielsetzungen
sind, die wir dieser Planung
vorgeben.
Wenn diese Vorschläge auf
dem Tisch liegen, werden sie
in den zuständigen städtischen Gremien gründlich beraten, ehe wir sie zur ausgiebigen Diskussion den Bürgern präsentieren. Vorher
sollen keine Baumaßnuhmen
erfolgen, die spätere Uisungen präjudizieren könnten.
Bürgermitsprache ist gefordert" Aber bitte nicht jene,
die um den "erkel
vor dein
eigenen Haus vor das des
Nachbarn verlagern will. Un
ser Stadtrecht sieht Volksbe
fragungen vor, der Souverän,
also das Volk, sollte anhand
klarer Grundlagen und best
möglicher Information eine
l".ntschcidungshilfc geben.

(We) Am 1. August wurde das
städtische Dampfbad in der Sahuner Straße geschlossen. Das traditionelle, allein wurdige Haus, das
über sechs Jahi/chnfe der (iesundheil und Schönheit der Menschen
diente, ist nun selbst auf einer
Yerjüngimgs- und Scliönheitskur.
Und die hat es dringend notwendig: Nicht nur, daß die gesamte
Iechnik unwirtschaftlich ist und
einer Erneuerung dringend bedarf, auch das Mauerwerk ist wegen des Fehlens einer Klimaanlage durchfeuchtet, der Put/ fällt
herunter.
Darüber hinaus wurde manches
nach dem Krieg provisorisch und
nicht stilgerecht erneuert, was
den Gesamteindruck dieses sonst
atmosphärereichen Bades stört.
Es dürfte übrigens auch — so der
Chef der ßäderbereichsleitung
der Stadtwerke, Ing. Chrysanth
Kofler — das letzte Gebäude in
Innsbruck mit einer Dampfheizung gewesen sein, die nun durch
eine umweltfreundliche Gasheizung ersetzt werden wird.
Stadtwerke-Stadtrat Dr. Wilhelm
Steidl: „Ich freue mich sehr, daß
der Verwultiingsuusschuß meinem Antrag gefolgt ist, die nötigen Mittel zur Restaurierung und
Modernisierung des Dampfbades bereitzustellen. Damit erfüllen die Stadtwerke nicht nur
einen
gcsundheitspolitischen
Auftrag, sondern auch eine Auf-

Der gepflegte Raum mit dem Heißwasserbecken. Restaurieren, aber
nichts verändern, ist auch hier der Grundsatz,
gäbe der Denkmalpflege. Das
Dampfbad ist ein Zeugnis der
hohen Baukultur nach dem
Ersten Weltkrieg. Ich hoffe, daß
der Kostenrahmen (11,5 Mio S)
und der Bauzeitplan exakt eingehalten werden und das Bad im

/•."/// Blick in
die tun gangs
halle mil dem
stilvollen
M essin gireppengelän
der. Das ganze
lUid ist ein
.luwel, das nun
au) neuen
(Han:: gebnieht
wird.
flötos: Chrysanth Kofler)

Frühsommer 1989 in neuem
Glanz eröffnet werden kann."
Das im Jahr 1927 im Stil der Neuen Sachlichkeit nach den Plänen
des damaligen Stadtbaudirektors
Konzert erbaute Haus steht unter
strengem Denkmalschutz: Viel
Gespür und Sorgfalt werden bei
der Sanierung erforderlich sein.
Die Bauleitung liegt in den Händen der Stadtwerke, Abteilung
Planung und Bau; mit der künstlerischen Gesamtleitung wurde
der Innsbrucker Architekt Dipl.Ing. Ekkehard Hörmann betraut.
Einst zahlte das Haus in der
Salumer Siral.ie /u den schönsten
und modernsten Badeanstalten
()stei reichs, und als solches soll es
auch wiedererstehen. Daher sind
Erhaltung im Sinne des Denkmalschutzes und Wiederherstellung des ursprünglichen Zustandes, gepaail mil modernster
Büdcrteehiiik,
die
obersten
(irundsätze.
linen kleinen ,,«>rgeschinack",
was das Dampfbad nach dein
Umbau bieten wird, erhalten Sie,
wenn Sie die Seile umblättern.

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1988, Nr. 10

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