Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1988

/ Nr.1

- S.7

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Hochsaison am Standesamt:
18 Trauungen an einem lag
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Gaben sich die zukünftigen Hieleute zu Anfang noch im 20Minuten-Rhythmus das Ja-Won,
so mußte diese Zeitspanne in den
letzten Tagen sogar noch verkürzt
werden. Dazu Standesamtsleiler
OAR Josef Licha, der mit seinen
Mitarbeitern Hans Caks und Ferdinand Schinko diesen enormen
Arbeitsanfall meisterte: „Vielfach blieb zwischen den Trauungen kaum Zeit, einen Blick in die
Akten zu werfen oder einen
Schluck Wasser zu trinken."

Keinen wesentlichen Unterschied
bemerkten die Standesbeamten
bei den Brautleuten hinsichtlich
der Einstellung zum Trauungsakt
selber. Wie sonst auch gab es
Hochzeiten in Weiß, in der Tracht
oder in Blue jeans; meistens war
Musikbegleitung und Ringwechsel gewünscht, einige Paare verzichteten auf Brautstrauß und
Ansprache.

Jetzt jedoch wird spürbar aufgeatmet, wenngleich die Zeit der
Überstunden noch nicht vorüber
ist, da während des „Heiratsbooms" nicht nur viel Arbeit unerledigt blieb, sondern gleichzeitig auch die Jahresabschlußarbeiten anfielen. Wieviele Khewillige
durch die inzwischen aufgelassene Heiratsbeihilfe von 15.000
Schilling hewogen wurden, die

Relativ wenig dehiauch wird generell von der seit 1977 bestehenden Möglichkeit gemacht, den
Namen der Iran als gemeinsamen Familiennamen anzunehmen. 1,7 Prozent entschlossen
sich im Jahr der Neueinfiilming
zu diesem Schritt, 1986 waren es
1,12 Prozent, im Vorjahr — der
Steigerung der Eheschließungen
entsprechend — 2,3 Prozent.

(Th) Croßc Freude herrschte
km/lieh in der 3. Klasse der
llaiiptschule I in der Pembaurstraße: Die Schülerin Evren Hatice, die mit anderen Mitschülern am österreichweit ausgeschriebenen Auf satzwettbewerb
„Tiergeschichten zum Selberdichten" mitgemacht hatte, errang dabei mit ihrer Arbeit
„Mein Hase und ich" den
1. Preis. Die 12jährige Türkin,
die in Innsbruck geboren wurde,
zu Hause aber nur türkisch
spricht, gilt als stillt-, mittelmäßige
Schülerin; ihre Aiifsal/e jedoch
litleii bereits früher durch besondere Iihhaftigkcit und starkes
Einfülihingsermögen auf. Hier
der preisgekrönte Aufsat/:

Schließungen um 51 Pro/cnl.
Die abgewitterte Westseite des W"eiherhu/vsti"gt"s über den hin wurde
neu verschall.
(Foto: Murauer)

Hölzerner Weiherburgsteg saniert
Verwitterungen an der Westseite — Kosten 270.000 S
(Th) Der Weiherburgsteg, die
stark begangene Verbindung zwischen dem Rennweg und dem Erholungsgebiet Weiherburg, war
kürzlich für rund zehn Tage gesperrt. Der Grund dafür lag in der
Durchführung von Sanierungsarbeiten, die durch die starke Verwitterung der Holzelemente an
der Westseite und einzelner Lärchenschindeln am Dach notwendig geworden sind.
Um eine längere Haltbarkeit der
Briickenteile zu erzielen, entschied die Stadtfiihrung, die

Türkische Hauptschülerin
gewinnt Aufsatzwettbewerb
Aus 18.000 Arbeiten aus ganz Österreich ausgewählt

So geschah es auch. An einem
A bend nach der A rbeit brachte er
mir einen Hasen. Ich war außer
mir vor Freude. Vor Aufregung
vergaß ich, meinem Bruder zu
danken. Ich kniete mich vordem
kleinen, schwarzen Tier nieder.
Wir schauten uns gegenseitig an.
Ich konnte mir überhaupt nicht
vorstellen, daß man so ein kleines
Tier gleich in sein Herz schließen
kann, Es war mein Eigentum!
A ngstlos streichelte ich sein weiches hell. Ich ging mit der Hand
langsam vor bis zum Kopf. Au!
Das Biest hiß mich. Ich bekam
Mein Hase und ich Angst. Als ich schrie, zuckte es
Das Alleinsein ist für ein zusammen und schaute umher.
12jähriges Mädchen langweilig. Nach einer Weile ließ ich es allein,
Das klagte ich eines luges meinem versteck le mich und beobachtete,
Bruder, und so versprach er mir was er tat. Zuerst schaute er sich
ein Tier, damit ich nicht allein hin, das Zimmer genau an. Auf seinen
wenn meine Eltern arbeiten gehen. Hosenbeinen erkundete der Klei-

ne seine neue Umgebung. O
Schreck! Was entdeckte ich da?
Der Teppich war voll Kot. Ich
wußte nicht, was ich mit dem
„Verbrecher" tun sollte. Also rief
ich meine Schwester. Zum Glück
war sie verständnisvoll und hob
den Schmutz auf.
Wochen vergingen, wir wurden
unzertrennliche Freunde. Bei
meinen llausübungen kuschelte
ersieh neben mich und schaute in
das Buch, als ob er es verstehen
würde. Ich dachte nie daran, meinen Hasen zu verlieren. Ich liebte
ihn so sehr, daß ich den ganzen
Tag mit ihm verbrachte. Er wurde
von mir verwöhnt.
Ich wollte, es gäbe den lag nie, an
dem mein Bruder in einen anderen Ort übersiedelte. Wie schon
erwähnt, meine Eltern arbeiteten.
Niemand sorgte für meinen Ha-

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1988, Nr.

Westseite der Brücke nicht neu zu
streichen, sondern im Ausmaß
von 160 in mit I ichlcnbrettern
zu verschalen. Dies, um die verleimten Träger noch hesser zu
schützen. Die kosten für die Sanierungsarheiten beliefen sich
auf 270.000 Schilling.
Der Holzsteg war vor acht Jahren
errichtet worden. Er ersetzte den
sogenannten „Notsteg", der 1944
als Übergang für die vor Fliegerangriffen in die Stollen am Hohen Weg fliehende Bevölkerung
nebaut wurde.
sen. Ohne eine andere Hilfe
brachte ich es nicht zusammen:
die Pflege des Hasen, die Schule
und Hausübungen und das Aufräumen unseres Hauses. Früher
hatte mir mein Bruder bei der
Pflege geholfen. Jetzt hatte ich
niemanden zur Hilfe. Mein Vater
traf die Entscheidung. Der Hase
mußte weg. „Warum?" rief ich,
„warum denn?" Meine Schwester
erklärte mir, daß ich in der Schule
nachlasse, daß ich viel Zeit für die
Pflege des Tieres verwende.
Ich bettelte meinen Vater: „Ich
werde gut sein, ich werde gehorchen. " Alles Bette/n war umsonst. Man schenkte meinen
Liebling einem alten Freund meines Bruders.
Die letzten Tage mit meinem Hasen brachen mir fast das Herz,.
Ich fand meine Eltern herzlos,
daß sie das taten. Sie meinten es
bestimmt gut mit mir. Ich mußte
mich damit abfinden, aber die
Einsamkeit in meinem Herzen ist
groß.
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